Alexander von Rom
Gedenktag orthodox: 25. Januar, 13. Mai
Name bedeutet: der Wehrmann (griech.)
Alexander gilt als einer der sieben Söhne der Felicitas, der mit seinen Brüdern im Beisein der Mutter unter Kaiser Antonius - nach anderer Überlieferung unter Mark Aurel um 166 - grausam gemartert und durch Verbrennung bei lebendigem Leib gestorben ist.

Die Legende ist seit dem 5. Jahrhundert bezeugt. Die als Felicitas' sieben Söhne bezeichneten Märtyrer hatten in Wirklichkeit sicher nichts miteinander zu tun, sie waren in vier verschiedenen Katakomben bestattet, Alexander zusammen mit Vitalis und Martialis in den Katakomben der Giordani. Auch die Epigramme des römischen Bischofs Damasus I. kennen keine Verbindung unter ihnen. In der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts kannte aber Petrus „Chrysologus”, dann das römische Sakramentarium und verschiedene Pilgerführer die Legende. Ein um 600 in den Katakomben des Maximus - heute auch Katakomben der Felicitas genannt - an der Via Salaria entstandenes Fresko zeigt Felicitas mit ihren Söhnen; auch in den Thermen des Titus fand man ein Fresko mit Felicitas und ihren Söhnen.

Zur Gründung des Klosters Ottobeuren 764 wurden in Rom die Gebeine eines Märtyrers Alexander erworben, die man mit denen des Sohnes der Felicitas identifizierte; tatsächlich sind es die Reliquien eines anonymen KatakombenheiligenKatakombenheilige sind als heilig verehrt Gebeine vor allem in den deutschsprachigen Gebieten nördlich der Alpen, die aus Katakomben in Rom stammen, von denen man oft nicht den Namen des Verstorbenen kennt und keinesfalls seine Lebensgeschichte. Besonders nach der Reformation, in der katholische Kirchen oft ihrer Reliquien beraubt worden waren, wurden als Ersatz in Rom die Gebeine Tausender erhoben; ihnen wurde ein Name zugeordnet und oft auch eine Geschichte, (nicht nur) bei bekanntem Namen oft die Geschichte eines tatsächlichen Heiligen.. Die Klosterkirche in Ottobeuren ist ihm geweiht. 850/851 kamen Reliquien auch durch Graf Waltbert aus Rom nach Wildeshausen, wo der Heilige zahlreiche Wunder an Kranken und Hilfsbedürftigen wirkte, wodurch die Verehrung eine Blüte erlebte. Reliquien von Alexander sind seit dem 12. Jahrhundert auch im Stadtteil Neuwerk in Halle und in der St.-Georgs-Kirche in Vechta.
Patron
bei Gewitter, Kopfschmerzen und Blutfluss
Die
Katakomben der Felicitas / des Maximus und ebenso
die Katakomben der Giordani in Rom sind nicht
öffentlich zugänglich, Besuch nur nach Vereinbarung mit der Pontificia Commissione di
Archeologia Sacra. (2017)
Von den Thermen des Titus sind nur spärliche
Reste übrig, sie sind unzugänglich. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.03.2022
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, bearb. u. erg. von Josef Gelmi. Tyrolia, Innsbruck,
1988
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Pater Rupert Prusinovsky: Benediktinerabtei Ottobeuren. 7. Aufl., Ottobeuren 2010
• http://www.nwzonline.de/wildeshausen/als-die-reliquien-in-die-stadt-kamen_a_31,1,2417001890.html
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.