Altfrid von Hildesheim
auch: Alfred
Gedenktag katholisch: 15. August
Fest im Dom in Essen
gebotener Gedenktag im Bistum Essen: 16. August
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Hildesheim: 16. August
Name bedeutet: der edle Friedliche (althochdt.)


Altfrid, Sohn der sächsischen Adeligen Ovo und Rikheit, wurde Benediktinermönch - wohl im 744 gegründeten Kloster am Dom in Fulda oder in Corvey - und lebte dann in St-Riquier und im damaligen Kloster in St-Quentin. Er wurde 829 Leiter der Schule des Klosters Corvey und um 851 Bischof von Hildesheim. Dort gab er den Auftrag zum Bau des Mariendomes, der 872 von ihm geweiht wurde. Um 846 erwarb er in Rom Reliquien von Kosmas und Damian und ließ auf dem Besitz seiner Familie im heutigen Essen die erste Kirche bauen, die Quintinius geweiht war.

Um 852 gründete er an seiner Kirche in Essen das Kanonissenstift, dessen erste Äbtissin seine Schwester Gerswid wurde, es folgten die Frauenklöster in Gandersheim, Liesborn und Lamspringe. Als einziges Männerkloster gründete er Osterwieck bei Seligenstadt; noch in der Zeit der Ottonen gehörten seine Klöster zu den bedeutenden im Reich. Besonderes Anliegen war ihm auch die Bildung des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien..
Altfrid war in zunehmendem Maße auch als Ratgeber und Gesandter von König Ludwig dem Deutschen tätig, dessen Einfluss er seine Wahl zum Bischof zu verdanken hatte. Ab 860 war Altfrid engster Berater von Ostfrankenkönig Ludwig dem Deutschen und einer der entscheidenden Unterhändler in den Machtkämpfen zwischen den Teilen des zerfallenden Frankenreiches; Erzbischof Hinkmar von Reims vertraute ihm daraufhin seine Besitztümer in Thüringen an. Nach jahrelangen Verhandlungen hatte Altfrid maßgeblichen Einfluss auf die Gestaltung des Vertrags von Meersen, mit dem am 9. August 870 Lothringen zwischen dem West- und dem Ostfrankenreich aufgeteilt wurde.

Altfrid wurde in seiner Stiftung in Essen bestattet, seit dem 11. Jahrhundert ist seine Verehrung bezeugt. Bis heute wird sein Gedenktag in Essen mit einem festlichen Gottesdienst und der Aussetzung seines Reliquienschreines im Dom begangen.
Die Quintins-Kapelle neben dem Dom in Essen wurde 1817 abgerissen.
Kanonisation:
Die Verehrung von Altfrid wurde erst 1965 genehmigt.
Der
Dom in Fulda ist täglich von 10 Uhr
bis 17 Uhr - sonntags erst ab 11.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet. (2021)
Die Basilika
St-Quentin in St-Quentin ist täglich von 8 Uhr
bis 17 Uhr - mittwochs bis 19.30 Uhr geöffnet. (2022)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 25.07.2022
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
• http://www.unitas-ruhrania.org/index.php?section=news&cmd=details&newsid=1187
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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