Antonius der Wunderbare
italienischer Name: Antonio
Gedenktag katholisch: 28. Dezember
in Fréjus: 30. Dezember
Name bedeutet: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)
Antonius war der stark legendären Erzählung zufolge ein Sohn des adeligen Secundinus. Als er neun Jahre alt war, starb sein Vater und er wurde Severin von Norikum zur Erziehung übergeben, als Severin als Einsiedler lebte in einem ehemaligen Wachturm nahe der Weinberge unweit der Stelle, an der später das Kloster Favianis - im heutigen Mautern bei Krems - entstand. Nach Severins Tod 482 kam er zu seinem Onkel, dem Bischof Constantius von Lauriacum - dem heutigen Lorch. 1 Als dieser starb, kam er zu dem als Einsiedler lebenden Priester Marius ins Veltlin - dem Tal um Sondrio. Als dieser ihm die Priesterweihe erteilen lassen wollte, floh er nach Samolaco beim Comer See ans Grab von Fidelis von Como, an dem zwei Einsiedler lebten, die ihn bei sich aufnahmen. Auch nach deren Tod blieb er ganz allein dort. Eines Tages kam ein Mann, der aus Eifersucht seine Frau getötet hatte und deshalb zum Tod verurteilt worden war, und suchte Zuflucht bei Antonius mit dem angeblichen Wunsch, sein Schüler zu werden, tatsächlich aber, um der Bestrafung zu entgehen. Antonius entlarvte den Heuchler und vertrieb ihn, was seinen Ruf weithin bekannt machte; dehalb suchten ihn nun viele Besucher auf; um sich ihnen zu entziehen, drang Antonius weiter in die Wildnis vor und lebte dann mehrere Jahre unerkannt in einer Felsenkluft. Als er auch dort immer häufiger aufgesucht wurde, begab er sich ins Kloster auf der Lérins-Insel St-Honorat. Dort rühmte man seine einzigartige Vollkommenheit. Nach zwei Jahren starb er.
Die Legende über Antonius verfasste kurz nach seinem Tod Bischof Ennodius von Pavia auf Wunsch von Leontius, dem - sonst unbekannten - Abt des Klosters St-Honorat.
1 ▲ Constantius ist der einzige historische nachgewiesene Bischof von Lauriacum. Dass Antonius zu seinem Onkel, dem Bischof von Konstanz kam, wie z. B. Alban Butler schreibt, ist falsch.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.09.2021
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph
Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• http://www.santiebeati.it/dettaglio/83320
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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