August Hermann Francke
Gedenktag evangelisch: 8. Juni
Name bedeutet: A: der Erhabene (latein.)
H: der Heeresmann (althochdt.)

August Hermann Francke studierte Theologie und wurde 1684 als Professor für die hebräische Sprache nach
Leipzig gerufen.
Philipp Jakob Speners Schrift Pia desideria
veranlasste ihn,
mit Freunden ein Kolleg für Bibellektüre zu gründen. Sein zunehmendes Engagement für den
Pietismus schaffte ihm Feinde, er musste Leipzig verlassen, ging nach
Erfurt und wurde auch hier aus der Stadt
verwiesen. Auf Einladung Speners kam er 1692 als Pastor nach
Glaucha - heute ein Stadtteil von Halle -, wo
er sich um Waisen und um verwahrloste Familien mit ihren unversorgten Kindern kümmerte. 1695 gründete er mit 7 Gulden, die
eine begüterte Frau gespendet hatte, eine Armenschule in einem Pfarrhaus, in der ein armer Student die Kinder unterrichtete.
Noch im selben Jahr legte er den Grundstein für ein Waisenhaus, indem er Waisen bei sich selbst aufnahm und unterrichtete;
als sich herausstellte, dass einige dieser Kinder sehr begabt waren, unterrichtete er sie in Sprachen und Wissenschaften
und legte so die Wurzel seiner Lateinschule.

Franckes Arbeit fand schnell Anklang und Zulauf auch im Bürgertum, pietistische
Gönner gaben ihm weitere Mittel, so dass er zwei Häuser kaufen konnte. Es entstanden in kurzer Zeit ein Internat, eine
Lateinschule, ein Lehrerseminar und weitere Einrichtungen in
Halle: die Francke'schen Anstalten
.
1698 wurde mit dem Bau der neuen Anstalt, den späteren Franckeschen Stiftungen
begonnen; neben den Schulanstalten
entstanden eine Buchdruckerei und eine Buchhandlung sowie eine Apotheke, die viel Geld einbrachten, das wiederum in die
Stiftungen floss. 1702 gründete er die ostindische Mission, die 1705
Bartholomäus Ziegenbalg als ersten Missionar aussandte. Das
von ihm gegründete Collegium orientale theologicum
sollte eine Brücke zu den orientalischen Kirchen schlagen. Auch
die Canstein'sche Bibelanstalt zur Verbreitung preisgünstiger Bibeln ist sein Werk.
Dreißig Jahren nach der Gründung der Anstalten wurden dort 2200 Kinder von 167 Lehrern unterichtet, 154 Waisenkinder versorgt, 250 Studenten ein Freitisch gewährt. Nach fast 250 Jahren hob die damalige Provinz Sachsen 1946 die Selbstständigkeit der Anstalten auf, die Gebäude verfielen. Erst 1992, nach der Wende in der DDR, konnten die Stiftungen wiedergegründet werden.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.08.2018
Quellen:
• Joachim Januschek - Joachim Januschek - http://www.glaubenszeugen.de/kalender/f/kalf028.htm
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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