Ökumenisches Heiligenlexikon

Cassianus von Imola

auch: Kassian


Cassianus und die Stadt Comacchio, 17./18. Jahrhundert, in der ihm geweihte Konkathedrale in Comacchio
Cassianus und die Stadt Comacchio, 17./18. Jahrhundert, in der ihm geweihte Konkathedrale in Comacchio

Cassianus war der Legende nach der erste Bischof von Sabiona, dem späteren Säben - italienisch wieder Sabiona - in Südtirol, der nach der dortigen Liste bis 365 amtierte; von dort vertrieben, soll er in Bayern das Evangelium verkündet haben.

Cassianus wird auch als Bischof von Imola, Benevent und Todi überliefert. Hier war er der Überlieferung zufolge von 303 bis 304 Bischof der Stadt als Nachfolger von Pontianus, der ihn in Rom bekehrt hatte.

Paul Troger: Cassian als Lehrer, Deckenfresko, 1748 bis 1750, im Dom in Brixen
Paul Troger: Cassian als Lehrer, Deckenfresko, 1748 bis 1750, im Dom in Brixen

Cassianus wird mit Kassian von Imola gleichgesetzt. Der wurde wegen seines Glaubens aus Rom vertrieben und unterrichtete dann in Imola als Kurzschriftlehrer, wobei er wieder seinen Glauben bekannte, weshalb seine Schüler ihn mit Griffeln zu Tode marterten; deswegen gilt er als Patron der Stenografen und Lehrer.

Cristoforo Benedetti: Statue, 1705, an der Annasäule in Innsbruck
Cristoforo Benedetti: Statue, 1705, an der Annasäule in Innsbruck

Prudentius besuchte Kassians Grab in Imola und beschrieb ein dort angebrachtes Gemälde, das sein Martyrium zeigte.

Attribute: Griffel, entkleidet am Pfahl
Patron von Imola und Comacchio; der Lehrer, Erzieher und Stenografen; in Bedrängnis; der Diözese Bozen-Brixen
Bauernregel: Wie das Wetter zu Kassian / hält es viele Tage an.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 03.07.2021

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl. Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Bisch%C3%B6fe_von_Todi
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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