Christoph Hackethal
Gedenktag katholisch: 25. August
Name bedeutet: der Christusträger (griech.)

Christoph, Sohn des religiös geprägten Kaufmannsehepaares Karl und Paula Hackethal, legte 1918 am Goethegymnasium in seiner
Heimatstadt das Abitur ab, studiert bis 1922
Theologie in Münster und trat dann ins
Priesterseminar in Hildesheim ein, wo er 1923 zum
Priester geweiht wurde. Als Pfarrer in Hannover veranstaltete er in der Aula des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums Gemeindeabende
für religiöse Kultur, Kunst und Bildung
, als Domlektor in Hildesheim ab 1929 war er Seelsorger des katholischen
St.-Bernward-Krankenhauses, wo er Lautsprecher einführte, um die Messe in die Krankenzimmer zu übertragen. Im Herbst 1934 wurde
er Pastor in einem Stadtteil von Bad Harzburg.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sein Priesterdienst immer mehr eingeschränkt: öffentliche Gebäude durften nicht
mehr für Gottesdienste benutzt werden, die Jugendarbeit wurde zunehmend behindert.

Hackethal kümmerte sich auch um die vielen Zwangsarbeiter aus Polen, die in den nahen Reichswerken Herman Göring
tätig waren. Dieser Einsatz, seine aufrechte Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus und seine Äußerung, dass der Krieg
auch verloren gehen könne, führten dazu, dass ein SS-Mann ihn anzeigte. Am Morgen des 18. April 1941 wurde er in seinem
Pfarrhaus in Bad Harzburg verhaftet wegen
staatsabträglichem Verhalten und defätistischen Äußerungen
. Nach Foltern und Demütigungen kam er am 8. August 1941
völlig entkräftet ins Konzentrationslager Dachau.
Harte Arbeitseinsätze, mangelnde Ernährung und Quälereien durch das Wachpersonal führten zu noch schlechterem
Gesundheitszustand. Er starb laut Totenschein an einer Lungenentzündung.
Christoph Hackethals Eltern wurde später die Urne mit Hackethals Asche und ein blutverschmiertes Hemd zugestellt. Die Urne wurde unter großer Anteilnahme auf dem Friedhof Stangriede in Hannover beigesetzt. Ein Initiativkreis setzt sich seit einigen Jahren für ein Seligsprechungsverfahren für Hackethal und zwei weitere Märtyrer-Priester der NS-Zeit im Bistum Hildesheim ein.
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte
Konzentrationslager Dachau ist täglich von
9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.08.2020
Quellen:
•
• Elmar Lübbers-Paal aus Adlum, E-Mail vom 16. Juni 2020
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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