Ökumenisches Heiligenlexikon

Dominikus von Sora

auch: von Foligno
italienischer Name: Domenico

Gedenktag katholisch: 22. Januar
Weihe der Kirche in Foligno: 22. August

Name bedeutet: dem Herrn gehörend (latein.)

Abt in Villalago
* 951 (?) auf dem Berg Colfornaro bei Capodacqua nahe Foligno in Italien
22. Januar 1031 in Sora in Italien


Dominikus war Oblate, legte dann im Kloster Santa Maria di Pietrademone in Foligno die Gelübde als Benediktiner ab und wurde zum Priester geweiht. Er lebte dann als Einsiedler in Villalago bei Cocullo in den Abruzzen und in der Provinz Latium und gründete mehrere Gemeinschaften von Einsiedlern. Nahe Collepardo gründete er das Kloster San Bartolomeo di Trisulti, das bald zum Mittelpunkt lokaler Frömmigkeit wurde und die besondere Förderung von Papst Johannes XVIII. erfuhr.

Kirche San Domenico in Sora
Kirche San Domenico in Sora

Dominikus' bedeutendste Gründung erfolgte wohl 1011, das - später Beata Maria geweihte Kloster in Sora, das heute aufgegeben und dessen Kirche nun Dominikus geweiht ist. Dieses Kloster entwickelte sich damals zu einem Zentrum umfassender Seelsorge durch die Gründung von Kirchen und Oratorien auf dem flachen Land.

Die von Dominikus gegründeten Klöster und Gemeinschaften wurden beispielhaft für eine Reform seines Ordens ähnlich der Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden.. Auch sein Wirken als Volksprediger und Beichtvater sowie im Kampf gegen Krankheiten, Unwetter und wilde Tiere machten ihn bekannt.

Legenden berichten, Dominikus habe einen Drachen getötet, was ihm den Ruf des Schützers gegen bedrohliche Tiere, v. a. gegen Schlangen, eintrug. Noch heute wird er in Umbrien, im südlichen Latium, in Kampanien und in den Abruzzen sehr verehrt. In Cocullo in den Abruzzen wird bis heute am ersten Donnerstag im Mai das Schlangenfest zu seinen Ehren gefeiert.

Dominikus-Statue beim Schlangenfest in Cocullo
Dominikus-Statue beim Schlangenfest in Cocullo

Ein alter heidnischer Brauch der Etrusker, die einen Feldumgang mit Schlangen zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Angizia feierten, wurde damit christianisert. Heute werden vor dem Fest wilde Schlangen gefangen, um die Statue von Dominikus gehängt und mit ihm zur Prozession auf die Felder getragen mit der Bitte um Schutz vor Schlangen und für Fruchtbarkeit des Bodens. Die besten Schlangenfänger werden mit Preisen ausgezeichnet.

Patron gegen Fieber, Schlangen- und Hundebisse

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.06.2022

Quellen:

• Sonntag Aktuell
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• http://www.sandomenicoabatevillalago.it/sda/contenuti/capodacqua.html
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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