Eusebius von Cäsarea
auch: Pamphili
Name bedeutet: der Gottesfürchtige (griech.)
Eusebius, der sich zu Ehren seines Lehrers Pamphilus nannte, war der Hoftheologe von Kaiser Konstantin.

Als seine Lehrer nennt Eusebius in seiner Kirchengeschichte den Bischof
Meletios von Sebaste, der zur Zeit der Verfolgung nach
Palästina geflohen war, und den Presbyter Pamphilus aus
Cäsarea. An der Bibelschule des Pamphilus in
Cäsarea wirkte auch Eusebius dann als Lehrer. Nach Pamphilus' Märtyrertod floh er 309 nach Tyrus - dem heutigen
Sur im Libanon -, dann nach Ägypten. Nach Ende
der Verfolgungen wurde er um 313 Bischof von Cäsarea. Um 315 nahm er Teil an der Weihe der Kirche in Tyrus und hielt eine
Rede. Vermutlich verfasste um diese Zeit seine Kirchengeschichte sowie seine Einleitung ins Neue Testament, Demonstratio
evangelica
.
Nicht nur in seiner Kirchengeschichte finden sich mehrfach Märtyrergeschichten, er verfasste auch zwei Werke über die
Märtyrer selbst: De Martyribus Palaestinae
über Glaubenszeugen in Palästina mit einem eigenen Kapitel über die
Verfolgungen unter Kaiser Diokletian und Synagoge Martyrum
,
das verloren ist, aber in Werke von Hieronymus und
Simeon Metaphrastes aufgenommen sei. Eusebius' Arbeit ist von
unschätzbarem Wert für die Kirchengeschichtsschreibung. Zudem verfasste Eusebius ein vierbändiges biblisch-geographisches
Werk über das Heilige Land, von dem nur der Registerband erhalten ist, der aber auch Angabe über die Lage, Geschichte und
Sehenswürdigkeiten der in der Bibel genannten Orte enthält und über die Wiedergabe bei Hieronymus jahrhundertelang eine der
wichtigsten Quellen zur Landeskunde wurde.
In einem von Theodoret von Kyrrhos überlieferten Brief des
Arius, der Vater des Arianismus, an
Bischof Eusebius von Nikomedia - dem heutigen
Ízmit - rühmte sich
dieser, wie Theodoret es formuliert, weitere Bischöfe wie Eusebius von Cäsarea als
Gesinnungsgenosse zu besitzen
. Aber Eusebius war 325 einer der Wortführer der Mittelpartei beim
1. Konzil von Nicäa, die zwischen der Partei von Arius und
Alexander von Alexandria zu vermitteln suchte. Eusebius setzte
sich damit durch, sein eigenes Taufbekenntnis zur Grundlage des neuen Bekenntnisses zu machen, wollte aber die klar gegen
den Arianismus gewandte Formeln, Jesus Christus sei gezeugt, nicht
geschaffen
und aus dem Wesen des Vaters
, nicht unterschreiben; erst auf Druck von Kaiser
Konstantin tat er es doch. Weil er dennoch als Anhänger des
Arianismus gilt, wird er von der katholischen Kirche als Ketzer betrachtet.
Catholic Encyclopedia
Catholic Encyclopedia: Kirchengeschichte
Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet bietet in seinem Artikel über Eusebius umfassende und fundierte Informationen.
Werke von Eusebius auf Deutsch gibt es in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg.
Schriften von Eusebius gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.03.2022
Quellen:
• Johann Evangelist Stadler, Franz Joseph Heim: Vollständiges Heiligen-Lexikon, 1. Band. B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• Othmar Keel, Max Küchler u. a.: Ort und Landschaften der Bibel, Bd. 1. Benziger Zürich und Köln/Vandenhoeck &
Ruprecht Göttingen 1984
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.