Ökumenisches Heiligenlexikon

Felix von Thibiuca

Gedenktag katholisch: 15. Juli
24. Oktober

Gedenktag orthodox: 16. April, 24. Oktober

Name bedeutet: der Glückliche (latein.)

Bischof von Thiabara / Thibiuca, Märtyrer
15. Juli 303 in Thiabara / Thibiuca, heute das Gehöft Henchir Zouitina bei Bir al Mashariqah nahe Bou Arada in Tunesien


Der unausgegrabene Hügel, auf dem die Stadt Thibiuca stand; auf dem Luftbild - nicht vor Ort - ist am Rand auch der Grundriss eines Theaters etrkennbar
Der unausgegrabene Hügel, auf dem die Stadt Thibiuca stand; auf dem Luftbild - nicht vor Ort - ist am Rand auch der Grundriss eines Theaters etrkennbar

Felix war Bischof von Thibiuca - damals auch Municipium Aurelium Commodianum genannt - einer heute abgegangenen und unausgegrabenen Stadt. Weil er sich weigerte, den Bestimmungen des ersten Erlasses zur Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian zu folgen und die biblischen Bücher zur Verbrennung abzugeben, wurde er gefangen genomen, verurteilt und getötet.

Felix wurde in der Faustus geweihten Basilika an der nach Scilli - den heutigen Ruinen bei Kasserine - führenden Straße bestattet.

Felix' Leidensgeschichte ist im Kern wohl echt, aber nur in späteren italienischen Fassungen erhalten. Diese entstanden mit legendarischer Anreicherung an Orten der Verehrung in Italien, so in Venosa bei Potenza und Nola, vgl. dazu Felix von Agrigento. Manche ältere Gedenktage beruhen auf Verwechslungen mit Papst Felix III. (II.) oder Felix von Nola.

Felix werden oft der Priester Januarius sowie die Lektoren Fortunatus und Septimus (Septiminus) als Leidensgenossen zur Seite gestellt. Dies beruht auf einer Verwechslung mit dem in den Orthodoxen Kirchen verehrten gleichzeitig gestorbenen Bischof und Märtyrer == Felix von Lykaonien, der mit diesen Gefährten litt. Dass zu den drei Gefährten dann gelegentlich noch ein Priester Adauctus (Audactus) - deutsch: der Hinzugekommene - verehrt wird, beruht auf dem Missverständnis, dass die Benennung der drei zu Felix Hinzugekommenen als weiterer Eigenname verstanden wurde.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.04.2022

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://pleiades.stoa.org/places/908291906

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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