Friedrich Gottlieb Klopstock
Gedenktag evangelisch: 14. März
Name bedeutet: der Friedensreiche (althochdt.)

Friedrich Gottlieb Klopstock wuchs in einem pietistischen Elternhaus auf, besuchte das Gymnasium in
Quedlinburg und dann mit einem Stipendium die
Fürstenschule in Schulpforta / Schulpforte,
wo sein Interesse an klassischer Literatur erwachte und er den Plan zu einem großen Nationalepos nach dem Vorbild von
Homer fasste. Ab 1745 studierte er 1745 Theologie in
Jena und ab 1746 in
Leipzig. 1748 veröffentlichte er anonym die
ersten Gesänge und trat eine Stelle Hauslehrer in
Langensalza an, wo eine unerfüllte Liebe ihren
Niederschlag in den Oden an Fanny
fand. Nach einer kurzen Zeit als Hauslehrer bei Johann Jakob Bodmer in dessen
Haus in Zürich 1750 und ab 1751 in
Kopenhagen bekam er vom dortigen König eine
Lebensrente und bildete bald schon das Zentrum eines deutsch-dänischen Kreises von Dichtern und Philosophen der
Aufklärung.

Im selben Jahr lernte Klopstock eine Hamburger
Kaufmannstochter kennen, die er 1754 heiratete und die schon 1758 starb. Zwischen
1759 und 1763 lebte er in Halberstadt,
Braunschweig und
Quedlinburg. 1764 ging er erneut für vier Jahre
nach Dänemark, ab 1770 lebte er nach dem Sturz seines Gönners Graf Bernstorff mit diesem zusammen in Hamburg. 1773 erschien
nach 25 Jahren Arbeit sein großes Epos Messias
. 1774 reiste Klopstock nach
Karlsruhe, wo ihm der badische Markgraf eine
Stelle als Hofrat anbot. 1791 heiratete er eine Witwe. Zunächst begrüßte er die Französische Revolution, 1792 wurde er
französischer Ehrenbürger, bald schon wandte er sich schroff ab.
Klopstock trug wesentlich zur Weiterentwicklung einer eigenständigen deutschen Literatur bei und wurde einer der
bedeutendsten Schriftsteller der frühen deutschen Klassik. Mit seinem Werk grenzte er sich von der
moralisch-pietistischen Dichtung des Spätbarock ab und wurde zum Wegbereiter für
Empfindsamkeit, Sturm und Drang und Erlebnisdichtung. Er begriff sich in seiner dichterischen Arbeit als Seher und
Erzieher. Sein dichterisches Hauptwerk Der Messias
ist ein aus zwanzig Gesängen bestehendes biblisches Epos in
klassischen Hexametern, mit dessen Abfassung er bereits als Schüler begann und das zwischen 1748 und 1773 in vier Bänden
erschien. Auf diesem Werk gründet Klopstocks Ruf als Dichtergenie; es wurde nicht nur in viele Sprachen übersetzt, sondern
diente auch vielen nachfolgenden Dichtern als Vorbild. Als erster freier Dichter
, der im Gegensatz zu den
Hofpoeten
seine Unabhängigkeit bewahrte und vom Ertrag seiner Werke lebte, wirkte er vorbildhaft für das
Selbstverständnis späterer Literaten.
Zu seinem Lebzeiten wurde Klopstock hoch geehrt, sein Ruhm beruht vorwiegend auf seinen Jugendwerken. Seine
bedeutendste lyrische Werke erschienen ab 1748 in den Oden
mit drei Büchern zu den Themen Religion,
Liebe, Freundschaft, Vaterland und Naturerlebnis, darunter 1750 Der Zürichsee
. Er verfasste Versdramen zu
alttestamentlichenWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde.
Inhalten und die romantisch-nationale Dramentrilogie über das Leben des Feldherrn Hermann, des Cheruskers: Hermanns
Schlacht
, Hermann und die Fürsten
, Hermanns Tod
. Zu Klopstocks theoretischen Schriften gehören neben
Abhandlungen zu Metrik, Poetik, Orthographie und Etymologie das unvollendet gebliebene programmatische Prosawerk Die
deutsche Gelehrtenrepublik
von 1774.
In der digitalen Bibliothek Gutenberg sind von Klopstock Gedichte verfügbar.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.08.2018
Quellen:
•
• Waldemar Grosch. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. IV, Herzberg 1992
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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