Heinrich Schütz
latinisiert: Henricus Sagittarius
Gedenktag evangelisch: 6. November (EKD)
28. Juli (ELCA und LCMS)
Name bedeutet: der reiche Schützer (althochdt.)

Heinrich Schütz - mit dem zeitgemäß latinisierten Künstlernamen Henricus Sagittarius - war Sänger an der Hofkapelle des Landgrafen Moritz von Hessen in Kassel und erhielt eine Ausbildung am Kollegium für Musik. Ab 1607 studierte er Jura an der Universität in Marburg, ab 1609 mit Förderung des Landgrafen Musik bei Giovanni Gabrieli, dem Organisten des Markusdomes in Venedig.

1613 wurde Schütz Hoforganist seines Landesherren in Kassel, 1617 Hofkapellmeister in Dresden. Hier formierte er die Kapelle neu, sie erhielt viel Bewunderung für ihr Können. Nach 1628 weilte er zu weiteren Studien in Italien und als Kapellmeister in Braunschweig und Kopenhagen.

Mit Heinrich Schütz begann die Entwicklung, die die deutsche Musik zu ihrem Höhepunkt gebracht hat. In seinen Werken
ist der italienische Einfluss deutlich, verschmolzen mit deutschen Traditionen ergibt sich eine höchst schöpferische
Einheit. Bedeutsam sind vor allem seine Geistlichen Konzerte
, die Psalmvertonungen, seine Kantaten mit großen Soli
und dramatischen Chören sowie die Passions- und Weihnachtsoratorien. Er verstand seine Arbeit als Verkündigung des
Evangeliums in der Kirche der Reformation. Schütz komponierte die erste deutsche Oper, deren Musik aber verschollen ist.
Das Evangelische Gesangbuch enthält sechs Melodien von Heinrich Schütz, so zu den Liedern Kommt her, des Königs
Aufgebot
(EG 259), Wohl denen, die da wandeln
(EG 295) - auch im katholischen Gotteslob (614) enthalten - und
Ich weiß, woran ich glaube
(EG 357).
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 09.06.2021
Quellen:
• dtv-Lexikon, Bd. 16, München 1980
• Evangelisches Gesangbuch. Gesangbuchverlag, Stuttgart 1996
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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