Hugo von Grenoble
Gedenktag katholisch: 1. April
Fest im Kartäuserorden: 22. April
Gedenktag in Wales: 22. April
Name bedeutet: der Denker (althochdt.)

Hugo, Sohn der Adelsfamilie von Châteauneuf, wurde Kanoniker an der Kathedrale in Valence. Er begleitete Hugo von Die, der ihn förderte, 1079 zum Reformkonzil nach Avignon. 1080 wurde er Bischof von Grenoble obwohl er noch nicht zum Priester geweiht war; Papst Gregor VII. selbst vollzog die Weihe, wozu Hugo nach Rom reiste. Zwei Jahre nach seinem Amtsantritt zog er sich von den vielen Problemen in seiner Diözese als Novize ins Benediktinerkloster La Chaise-Dieu zurück; nach einem Jahr nahm er auf Geheiß von Papst Gregor wieder seinen Bischofssitz in Grenoble ein. Er bekämpfte die Simonie, setzte sich für die Eigenständigkeit seines Bistums ein gegenüber dem Bischof von Vienne und gegenüber den Herren von Albon in umstrittenen Besitzfragen; hierzu erfand er die Geschichte eines angeblichen Bischofs Isarn von Grenoble, der die Stadt vor den Sarazenen gerettet habe; dies führte 1099 zu einer Übereinkunft mit dem Grafen Guigues III. Hugo förderte die Gründung des Klosters St-Martin-de-Miséré im heutigen Montbonnot-Saint-Martin durch Regularkanoniker.

1084 wirkte er - durch einen Traum veranlasst - mit an der Gründung der Einsiedelei, aus der später die
Grande Chartreuse
enstand, indem er das
dafür erforderliche Land Bruno und seinen sechs Gefährten zur
Verfügung stellte und auch in den Jahren danach diese Einrichtung großzügig unterstützte, so bei der Gründung der
Kartause in St-Joire - dem heutigen St-Jeoire-Prieuré
bei Chambéry. Die Überlieferung berichtet, wie Hugo eines Tages in der Grande Chartreuse den Speisesaal betrat und die
Mönche ertappte, wie sie verbotenerweise Fleisch aßen; bei seiner Berührung zerfiel es. Er förderte auch die
Benediktinerkongregation von Chalais, benannt nach dem Mutterkloster
Notre-Dame-de-Chalais in Voreppe. 1096 wirkte
er im Auftrag von Papst Urban II. als Werber für den
1. Kreuzzug. Noch im Frühjahr 1130 setzte er sich gegen
Gegenpapst Anaklet II. ein.

Die im 13. Jahrhundert erbaute Pfarrkirche direkt neben der Kathedrale in Grenoble ist Hugo geweiht. Seine Gebeine wurden in den Hugenottenkriegen verbrannt.
Kanonisation:
Hugo wurde schon zwei Jahre nach seinem Tod, am 22. April 1134, von Papst Innozenz
II. heiliggesprochen.
Attribute:
Hugo war selbst nicht Kartäuser, wird aber oft als solcher dargestellt.
Patron
von Grenoble; gegen Kopfschmerzen
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 08.09.2015
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl. Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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