Landelin von Crespin
auch: Lando, Landolin
auch: von Lobbes
Gedenktag katholisch: 15. Juni
Übertragung der Gebeine: 21. September
Ankunft der Gebeine im Kloster Flechtdorf: 15. August
Übertragung der Gebeine nach Paderborn 28. November
Name bedeutet: der Kleine vom Land (althochdt.)

Landelin, Sohn einer adeligen fränkischen Familie, lebte in jungen Jahren der Überlieferung nach unter dem Namen Maurosus als Räuber. Er wurde durch Autbert von Cambrai bekehrt und unternahm dreimal Wallfahrten zu den sieben Pilgerkirchen in Rom. Er wurde zum Priester geweiht und später Mönch und gründete in Autberts Auftrag um 665 das Kloster in Lobbes und anschließend das Kloster im benachbarten Aulne - dem heutigen Leernes -; dieses neue Kloster stattete er mit von den Merowingerkönigen geschenktem Grundbesitz aus. Zudem gründete er 657 das Hilarius von Poitiers geweihte damalige Kloster in Wallers - dem heutigen Wallers-en-Fagne - bei Maubeuge und um 670 das Kloster in Crespin, wo er Abt war.
Eine erste Erhebung der Gebeine von Landelin geschah am 15. Juni 770 durch Bischof Gottfried von Cambrai, Reliquien kamen um 836 nach Paderborn. Eine weitere Erhebung erfolgte am 21. September 1105; dann wurden Reliquien an mehrere Orten gebracht, so nach Cambrai, ins Kloster nach Flechtdorf - heute Ortsteil von Diemelsee - in der Diözese Paderborn und von dort ins Kloster Odacker nahe Hirschberg bei Warstein. 1648 kam seine Kopfreliquie nach Osnabrück.
Das Kloster Aulne im heutigen Leernes wurde 974 von den Benediktinern aufgegeben die, später siedelten sich Augustiner-Chorherren an. 1147/48 wurde das Kloster auf Anweisung des Bischofs Heinrich II. von Lüttich als Zisterzienserkloster neu gegründet. Im 15. Jahrhundert wurde es im Zug der Kriege der Burgunder gegen Lüttich geplündert, im 16. Jahrhundert gab es Überfälle der Geusen und der Franzosen, in der Französischen Revolution wurde es um 1794 aufgelöst und niedergebrannt, Ruinen sind erhalten.
Attribute:
als Einsiedler vor einer Quelle betend, mit Geißel
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 23.07.2022
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl. Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Bruno W. Häuptli. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XXIV, Nordhausen 2005
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.