Ökumenisches Heiligenlexikon

Lucius II.

Taufname: Gherardo Caccianemicci de l'Orso

Gedenktag katholisch: 25. Februar

Name bedeutet: der Leuchtende (latein.)

Papst
* in Bologna in Italien
15. Februar 1145 in Rom


Gherardo Caccianemicci de l'Orso, Sohn von Alberto de l'Orso, war Augustiner-Chorherren in Lucca, bis er durch Papst Honorius II. zum Kardinalpriester an Santa Croce in Gerusalemme in Rom ernannt wurde. Mehrfach war er als päpstlicher Gesandter in Deutschland und dabei auch an der Ernennung von Norbert von Xanten zum Erzbischof beteiligt. 1144 wurde er Kanzler und Bibliothekar im Vatikan. Am Todestag von Papst Coelestin II. wurde er als Lucius II. zum Papst erhoben. Er erreichte die Anerkennung der päpstlichen Oberhoheit über Portugal. Aufgrund langjähriger Freundschaft mit König Roger II. von Sizilien konnte er mit ihm einen Waffenstillstand zwischen dem Papsttum und den Normannen herbeiführen, der allerdings auf sieben Jahre befristet war; der Versuch Lucius', Roger zum Vasall zu machen, scheiterte aber, Roger zwang dem Papst mit Waffengewalt seine Bedingungen auf.

Der römische Senat, der schon in der Zeit von Innozenz II. sämtliche weltliche Macht vom Papst übernommen hatte, aber von Lucius wieder entmachtet worden war, sah sich nun durch Lucius' Niederlage ermutigt, übernahm wieder die Macht als Heiliger Senat und berief Giordano Pierleoni, den Bruder des verstorbenen Gegenpapstes Anaklet II., als Führer der Republik. Lucius wandte sich um Hilfe an den deutschen König Konrad III., der wegen Schwierigkeiten im Reich diese versagte. So zog Lucius mit einer kleinen Armee selbst gegen den Senat; bei den Kämpfen am Kapitol soll er dabei von einem Steinwurf tödlich verletzt worden sein.

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 07.02.2022

Quellen:
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. V, Herzberg 1993

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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