Ludwig IV. von Thüringen
Beiname: der Heilige
Gedenktag katholisch: 11. September
Name bedeutet: berühmter Krieger (althochdt.)

Ludwig wurde 1217 als Nachfolger seines Vaters Hermann I. Landgraf von Thüringen, Pfalzgraf von Sachsen und Herrscher in Hessen, damit der mächtigste der weltlichen Fürsten in Deutschland. Er stand Kaiser Friedrich II. nahe, verfolgte mit diesem eine ausgreifende Territorialpolitik und hatte deshalb schwere Konflikte mit dem Erzbischof von Mainz. Er dehnte seine Herrschaft aus bis in die Markgrafschaft Meißen und die auch von Polen beanspruchte Mark Niederlausitz zudem erlaubte der Kaiser ihm - wie zugleich dem Deutschen Orden - die Eroberung des preußischen Landes. Häufige Anwesenheit bei den Hoftagen erwies seine Kaisertreue, die Errichtung eines großen Territoriums rückte 40 Jahre nach der Zerschlagung der Welfenherrschaft in Sachsen und Bayern wieder in greifbare Nähe, wovon auch seine aufwendige Hofhaltung zeugte.

1221 heiratete Ludwig die aus Ungarn stammende Elisabeth; er zeigte sich aufgeschlossen gegenüber ihrer Frömmigkeit und förderte ihre Freigiebigkeit gegenüber Bedürftigen. 1227 wollte er nach Aufforderung durch den Kaiser und aufgrund des Werbens von Konrad von Marburg am 5. Kreuzzug teilnehmen, erkrankte aber noch auf der Anreise und starb in Otranto in Apulien.

Ludwigs Körper wurde in Otranto bestattet,
seine Knochen wurden in die Heimat geholt und im
Kloster Reinhardsbrunn bei Friedrichroda
beigesetzt. In Otranto wird bis heute sein Mantel gezeigt.
Am Grab in Thüringen ereigneten sich der Überlieferung zufolge Wunder, was Ludwigs Verehrung als Heiligem
bewirkte.
Die Verehrung in Thüringen folgte anfangs der der Elisabeth von
Thüringen; Anfang des 14. Jahrhunderts kam sie weitestgehend zum Erliegen.
Kanonisation:
Ludwig wurde vom Volk schon bald wie ein Heiliger verehrt, aber nie offiziell kanonisiert.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 10.05.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Christian Lohmer. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. V, Herzberg 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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