Maurus von Subiaco
auch: von Anjou
Gedenktag katholisch: 15. Januar
gebotener Gedenktag im Benediktiner-, Trappisten- und Zisterzienserorden
Gedächtnis IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Trifft ein Fest IV. Klasse auf den selben Tag wie ein Fest III. Klasse, dann kann das Fest IV. Klasse nie gefeiert, sondern immer nur kommemoriert werden. Um ein solches „nichtfeierbares” Fest IV. Klasse zu kennzeichnen, bezeichnen wir es nicht als „Gedenktag”, sondern als „Gedächtnis” IV. Klasse.
in Paris: Übertragung der Gebeine: 12. März
Übertragung der Gebeine: 10. Juni
Name bedeutet: der Maure = Afrikaner (Mohr) (latein.)

Maurus war der - unsicheren - Überlieferung zufolge Sohn des römischen Senators Equitius, der ihn
Benedikt von Nursia zur Erziehung übergab; Maurus wurde dessen
Lieblingsschüler und der Überlieferung zufolge Benedikts Nachfolger im
Kloster Heilige Grotte bei Subiaco, als
dieser auf den Montecassino übersiedelte.
Maurus rettete nach dem Zeugnis von Gregor dem Großen
seinen Klosterbruder Placidus vor dem Ertrinken aus dem Fluss und
soll außergewöhnliche Kräfte zur Krankenheilung gehabt haben. Gerühmt wurden sein frommer Lebenswandel, der vollkommene
Gehorsam und seine tiefe Demut.

Erste Zeugnisse über Maurus stammen von Gregor dem Großen, er
berichtet von ihm in der Lebensgeschichte über Benedikt im zweiten
Buch seiner Dialoge
. Eine von Odo von Glanfeuil um 860 unter dem Pseudonym Faustus
, eines angeblichen
Gefährten von Maurus, verfasste legendarische Lebensgeschichte erzählt, Maurus sei zsammen mit Antonius und
Constantinianusvon Benedikt nach Gallien geschickt worden, wo er das Kloster Glanfeuil - das 1904 aufgelöste
Kloster im nun nach ihm benannten
St-Maur-sur-Loire, einem Ortsteil von Le Thoureil bei Angers - gegründet habe. In Gallien soll er an der Pest gestorben
und in Glanfeuil begraben worden sein.

Angebliche Reliquien von Maurus kamen um 865 auf der Flucht vor den Normannen ins Kloster nach St-Maur-des-Fossés, wo eine rege Verehrung aufkam und der Ort deshalb nach ihm benannt wurde, und später in die Kirche St-Germain-des-Prés in Paris; in der französischen Revolution wurden diese 1793 vernichtet. Andere Reliquien gelangten durch Bischof Gerard I. um 1030 nach Florennes; um 1227 wurde für sie ein neuer Schrein angefertigt, den im 19. Jahrhundert die belgische Adelsfamilie de Beaufort-Spontin erwarb und auf ihr Schloss in Bečov nad Teplou in Böhmen brachte, wo er bis heute zu besichtigen ist. Maurus' Armreliquie kam um 1033 auf den Montecassino, seitdem ist dort seine Verehrung bezeugt.
Die Gebeine von Antonius und Constantinianus wurden an einem 3. September aufgefunden und erhoben.
Mit Maurus verbindet sich gelegentlich auch die Legende von Amarus dem Seefahrer.

Attribute:
als Mönch mit Teufel
Patron
der Kranken, Köhler, Lastenträger, Schneider, Schuhmacher und Kupferschmiede; gegen Heiserkeit, Schnupfen, Kopfschmerzen,
Gicht, Rheuma und Lähmungen
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Das
Kloster Heilige Grotte bei Subiaco ist
täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet, es ist nur im Rahmen von Führungen zu besichtigen,
der Eintritt ist frei. (2022)
Heiligenlexikon
als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 12.01.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/15-Januar-Die-Wochenheiligen-Die-heiligen-Maurus-und-Placidus;art312,184946
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.