Meinwerk von Paderborn
Gedenktag katholisch: 5. Juni
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Paderborn: 7. August
Name bedeutet: der mit Kraft Wirkende (althochdt.)

Meinwerk, Sohn von Adela von Hamaland und damit mit den Karolingern verwandt, Bruder der Emma von Lesum und Sohn des hochadeligen sächsischen Grafen Immed IV. aus dem Geschlecht der Immedinger, Verwandter wohl auch des Patriarchen Poppo von Aquileia, besuchte die Domschulen in Halberstadt und Hildesheim; hier teilte er die Schulbank mit seinem Verwandten, dem späteren Kaiser Heinrich II.. Meinwerk wurde Domkanoniker in Halberstadt, dann Kapellan an der Hofkapelle - dem heutigen Dom - in Aachen bei Otto III. und anschließend bei Heinrich II. Letzterer ernannte ihn dann 1009 zum Bischof von Paderborn; geweiht wurde Meinwerk durch Willigis von Mainz in Goslar.

Mit seinem beachtlichen Vermögen trug Meinwerk zum Aufschwung der zuvor armen Diözese Paderborn bei: er übertrug ihr Güter aus seinem Besitz und sorgte für viele Schenkungen durch Adelige. Meinwerk förderte er den Kirchenbau, so die nach dem Vorbild der Jerusalemer Grabeskirche ausgeführte Stiftskirche Busdorf in Paderborn, mühte sich um die Verbesserung der kirchlichen Organisation, auch durch Gründung neuer Pfarreien, gründete das Kloster Abdinghof und Schulen, holte bedeutende Lehrer an die Domschule, ließ einen neuen Bischofspalast bauen und förderte die Kunst. Den 1000 abgebrannten Dom ersetzte er durch einen Neubau, der 1015 geweiht wurde. Um 1018 hielt er die erste bezeugte DiözesansynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. ab.
Außergewöhnlich war Meinwerks Einsatz im Dienst für die Könige, den er - wie Konrad II. lobend hervorhob - mit größerer
Ergebenheit und häufiger als andere Bischöfe nicht nur einmal, sondern fast das ganze Jahr über
versah. Er
unterstützte Heinrich II. und Konrad II. bei ihren Feldzügen, besonders
gegen die Polen, und begleitete 1014 und 1027 die beiden zur Kaiserkrönung nach Rom, die jeweils in der
Peterskirche stattfand.
Paderborn wurde zu einem der führenden Residenzorte
im Reich, die Königspfalz wurde - wohl unter seiner Leitung - neu gebaut mit einem 45 Meter langen Saalbau. Meinwerks Dienste
wurden durch zahlreiche königliche Schenkungen belohnt.
Meinwerk wurde im von ihm gegründeten Kloster Abdinghof in Paderborn bestattet, seit 1810 liegen seine Gebeine in der von ihm gestifteten Busdorfkirche.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.04.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.bochum.de/persoenlichkeiten/von_stiepel.htm
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.