Philibert von Jumièges
auch: Filibert
auch: von Tournus, von Noirmoutier
Gedenktag katholisch: 20. August
Name bedeutet: der glänzende Freund (althochdt.)

Philibert war der Sohn des Adeligen, Bischofs und ehemaligen königlichen Hofbeamten Philibald aus einer romanischen Familie. Er wuchs in Paris am Hof von König Dagobert I. auf, erzogen von Aldowin, und wurde 640 Mönch, dann 650 Abt in Rebais. Wegen Unstimmigkeiten mit den Mönchen in seinem Kloster legte er dieses Amt nieder und bereiste Klöster, die nach der Regel des Kolumban geordnet waren, so das Kloster Luxeuil - im heutigen Luxeuil-les-Bains - und das Kloster in Bobbio, zudem andere Klöster in Gallien, Burgund und Italien. 655 gründete er nach einer aufgrund seiner Erfahrungen selbst erstellten Regel das Kloster Jumièges auf ihm von Chlodwig II. geschenktem Land, dann 662 das Nonnenkloster Pavilly, wobei er von Audeoenus, dem Bischof von Rouen, und von Königin Bathilde gefördert wurde. Nach einem Zerwürfnis mit Ebroin, dem Hausmeier von Neustrien, wurde er 676 verbannt und verbrachte sein Exil bei Bischof Ansoald von Poitiers. In der Verbannung gründete er 677 das Kloster Noirmoutier auf der Insel Heriou an der Atlantikküste. Nach Ebroins Tod kehrte er nach Jumièges zurück und söhnte sich mit Audoenus aus. 684 gründete er das Kloster Montivilliers westlich von Pavilly und 684/685 das Kloster St-Benoît de Quinçay in St-Benoît bei Poitiers.
Die Verehrung von Saint Philibert verbreitete sich nach seinem Tod im Jahre 685 ziemlich schnell. Dies um so mehr, als die Mönche die Reliquien des Heiligen vor den Normannen zunächst um 819 nach Déas - das heutige Saint-Philbert-de-Grand-Lieu - überführten, dann nach Cunault - das heutige Chênehutte-Trèves-Cunault -, dann in die Auvergne; zuletzt gelangten sie schließlich im Jahre 875 ins Kloster Saint-Valérien in Tournus, das später nach Saint-Philibert benannt wurde. Viele Kirchen und Kapellen nahmen Philibert als Schutzpatron an. Seine Lebensgeschichte ist in einer Fassung aus dem 9. Jahrhundert überliefert.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.01.2022
Quellen:
•
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Abbaye_Saint-Beno%C3%AEt_de_Quin%C3%A7ay - abgerufen am 16.01.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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