Primus von Rom
Gedenktag katholisch: 9. Juni
Gedenktag IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Feste der IV. Klasse können außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) statt der Tagesliturgie gefeiert werden, müssen aber nicht gefeiert werden, sondern können stattdessen auch nur kommemoriert werden (dann wird das zweite oder dritte Gebet von dem Gedenktag IV. Klasse genommen, während die übrigen Texte vom Tag sind).
Übertragung der Gebeine nach Tuscania bei Viterbo: 4. März
Übertragung der Gebeine in Cremona: 8. Juni
Name bedeutet: der Erste (latein.)


Primus und sein Bruder Felicianus waren der Legende zufolge vornehme Römer, die nach ihrer Taufe unermüdlich versuchten, ihre Mitbürger zum Christentum zu bekehren. Außerdem kümmerten sie sich hingebungsvoll um Christen im Gefängnis; dennoch gelang es ihnen selbst in der Verfolgung unter Diokletian, den Häschern des Kaisers zu entkommen. Schließlich seien sie doch angeklagt worden, weil sie nicht den Götzen opfern wollen. Nach zahlreichen grausamen Martern - sie wurden gebrannt, gegeißelt, mit Nägeln gequält, Löwen und Bären vorgeworfen, die sich aber sanft zu ihren Füßen legen - wurden sie schließlich enthauptet, nachdem ihre Standhaftigkeit Tausende bekehrt hatte. Ihre den Hunden und Vögeln vorgeworfenen Leiber blieben unversehrt, bis sie bestattet wurden.

Das Grab von Primus und Felicianus war am 15. Kilometerstein der Via Nomentana - also etwa im heutigen Ort Mentana, wo ihnen zu Ehren bald schon eine Basilika erbaut worden war. Reliquien brachte Papst Theodor I. an einem 9. Juni - daher der Gedenktag - zusammen mit jenen von Felicianus um 645 in die Kirche San Stefano Rotondo in Rom; dies gilt als die erste Überführung von Reliquien in eine Kirche.

Im 7. Jahrhundert kamen Reliquien auch nach Bad Gastein bei Salzburg und nach Rottenbuch bei Schongau; von dort wurden sie nach der Säkularisation dieses Stiftes der Augustiner-Chorherren nach Breitenwang bei Reutte in Tirol gebracht. Andere Reliquien liegen im Altar der Kirche in Biesenhard bei Eichstätt, in der Kirche des früheren Klosters in Prüm in der Eifel und in Lüttich. Im 16. Jahrhundert wurde zu ihren Ehren eine Kirche am 14. Meilenstein der Via Nomentana über ihrem Gefängnis eine Kirche errichtet, die heutige Kirche Santa Maria degli Angeli.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die Kirche
San Stefano Rotondo in Rom ist täglich von 10 Uhr
bis 13 Uhr und von 15.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.03.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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