Romanus von Condat
Gedenktag katholisch: 28. Februar
gebotener Gedenktag im Bistum Lausanne-Genf-Fribourg
Übertragung der Gebeine: 21. Juni
Name bedeutet: der Römer (latein.)
Romanus war Mönch in einem Kloster in Lyon. Um 425/435 verließ er seine Familie und lebte dann als Einsiedler an der Stelle des später nach ihm benannten Romainmôtier im schweizerischen Jura; als sich immer mehr Gefährten sammelten, wurde daraus ein Kloster. Zusammen mit seinem Bruder Lupicinus gründete er um 445 auch das Kloster Condat im heutigen St-Claude, dessen erster Abt er war und das einen sehr großen Zulauf hatte. Danach gründeten die beiden das Kloster in Lauconum - dem heutigen St-Lupicin - und das Frauenkloster in Balma - dem späteren La Beaume und heutigen Pratz. Gegen Ende seines Lebens unternahm er zusammen mit Palladius eine Wallfahrt zum Grab von Mauritius in St-Maurice.
Romanus wurde in dem von ihm errichteten Frauenkloster La Beaume beigesetzt.

Romanus gilt als Gründer des Klosters Romainmôtier,
dem ältesten Kloster der Schweiz, das Mitte des 6. Jahrhunderts durch die Alamannen zerstört wurde. 632 wurde es wieder
begründete nach den Regeln von Kolumban und ab 649 durch
Wandregisil zum Blühen geführt. 753 besuchte Papst Stephan II. die Abtei,
unterstellte sie direkt dem Heiligen Stuhl - auch damit wird der Name, Romanum monasterium
, begründet - und führte
die Regel der Benediktiner ein, 928 wurde es dem Reformkloster
Cluny unterstellt. In der Reformation wurde das
Kloster 1536 aufgehoben, die Kirche ist seit 1537 reformierte Pfarrkirche, seit den 1950er-Jahren auch Sitz und Treffpunkt
der Fraternité de prière oecuménique
, der Ökumenischen Gebetsbruderschaft
; in den erhaltenen Klostergebäuden
residiert eine Tagungsstätte.
Reliquien von Romanus liegen in St-Romain-de-Roche nahe Pratz und im ehemaligen Kloster St-Roman in Beaucaire bei Arles.
Um 520 verfasste ein Mönch von Condat die Lebensgeschichte von Romanus und Lupicinus; sie ist eine wichtige Quelle für das spätantike lateinische Mönchtum und die Geschichte des französischen Jura.
Attribute:
mit Glöckchen, Brotkorb, Kette
Bauernregeln:
St. Roman hell und klar, / deutet auf ein gutes Jahr.
War der Romanus hell und klar, / bedeutet es ein gutes Jahr.
An Roman und Lupicinus / unsere Sonne scheinen muss.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.08.2019
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.bauernregeln.net/februar.html
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl. Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
• http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D11867.php
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.