Ökumenisches Heiligenlexikon

Ubald von Gubbio

auch: Tebald, Theobald, Waldus
italienischer Name: Ubaldo


Matthias Faller: Statue, um 1742, in der Klosterkriche St. Märgen im Schwarzwald. Zu Ubalds Füßen windet sich ein Kranker mit allen Anzeichen eines großen epileptischen Anfalls.
Matthias Faller: Statue, um 1742, in der Klosterkirche in St. Märgen im Schwarzwald. Zu Ubalds Füßen windet sich ein Kranker mit allen Anzeichen eines großen epileptischen Anfalls. Max Galli

Ubald, Sohn der adligen Familie Baldassini, die deutsche Wurzeln hatte, verlor schon in jungen Jahren seine Eltern. Er trat nach dem Willen seines Onkels und Vormunds als Kanoniker in S. Mariano in Gubbio ein, aus Unzufriedenheit mit der wenig strengen Lebensführung seiner Mitbrüder schloss er sich dem KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. von S. Secondo an. 1104 wurde er durch Bischof Johannes von Lodi zur Mitarbeit an der Reform der Kirche in Gubbio berufen und kehrte nach S. Mariano zurück. 1114 wurde er zum Priester geweiht, 1117 Prior des Konvents und reformierte das Kloster im Geiste von Petrus de Honestis, dem Prior von Santa Maria in Portu in Ravenna, indem er das gemeinsame Leben nach der von diesem verfassten Regel einführte.

Die ihm angetragene Wahl zum Bischof von Perugia lehnte Ubald 1126 ab, er musste jedoch - wohl 1129 - das Amt des Bischofs von Gubbio annehmen. Papst Honorius II. soll ihn selbst geweiht haben. Ubald war friedliebend und voll des tätigen Mitleids für Arme und Kranke, sittenstreng und in freiwilliger Armut lebend, jedoch auch von glühendem Eifer beseelt, die Lebensführung des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. zu reformieren. 1142 nahm S. Secondo durch sein Wirken die Regel der Augustiner-Chorherren an. 1155 soll Ubalds Eintreten bei Kaiser Friedrich I. Gubbio vor der Plünderung und Zerstörung gerettet haben.

„Ceri”-Prozession in Gubbio
Ceri-Prozession in Gubbio

Ubalds Nachfolger == Theobald von Gubbio verfasste Ubalds Lebensgeschichte. Schon 1192 wurde er kanonisiert, weil Papst Coelestin III. in ihm ebenso das Modell eines Reformbischofs wie einen Kämpfer gegen die gewaltsamen Übergriffe der Macht des Kaisers sah.

Ubalds unversehrter Leib wurde 1194 in die Pilgerkapelle am Colle Ingino übertragen, die für seine Reliquien gebaut und ihm geweiht wurde. Seit dem 13. Jahrhundert wird jedes Jahr eine feierliche Prozession in Gubbio abgehalten. Diese Ceri, Kerzen-Prozession, eine der farbenprächtigsten und aufwändigsten ihrer Art in ganz Italien, beginnt heute schon zwei Wochen vor dem Festtag. Die Gläubigen wandern zum Berg Ingino und holen dort aus der Basilika des Heiligen Ubald drei mächtige Holztürme in Kerzenform, die an der Spitze die Statuen von Antonius von Padua, von Georg und von Ubald tragen, die sie dann bei der Prozession am 15. Mai durch die Stadt und schließlich im Wettlauf wieder hoch zur Basilika tragen.

Im Elsass wird Ubald als S. Tebald / Theobald verehrt.

Kanonisation: Ubald wurde am 4. März 1192 von Papst Coelestin III. heiliggesprochen.
Patron der Kinder, Maurer und Steinmetze; gegen Nervenschmerzen und Besessenheit (Epilepsie)

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 24.06.2021

Quellen:
• Chronik für Windows 5.11 - http://www.chronik.ch
• http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=134163
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001
• Johannes Madey. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XII, Herzberg 1997

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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