
Hinweise zu Stadlers »Heiligen-Lexikon« Abkürzungen
Viventius
S. Viventius, Conf. (13. Jan.) Dieser hl. Priester zu Vergey (Vergiacum) in Burgund steht am heutigen Tage im Mart. Rom. Nach der Legende war er aus Samaria gebürtig und wurde zu Antiochia von einem Bischofe Georgius zum christlichen Glauben bekehrt und zum Priester ordinirt. Er predigte nun in seiner Heimat das Evangelium und wandte sich, nachdem er auch seine eigenen Eltern bekehrt hatte, nach Griechenland und Macedonien. Zu Thessalonich zertrümmerte er im Hause des Statthalters Dacianus durch das heilige Kreuzzeichen die Götzenbilder, befreite dessen Tochter vom Teufel, und bekehrte sie sammt 200 Personen zum christlichen Glauben. Dann schiffte er sich mit 40 Gefährten nach Rom ein, wohin er werthvolle Kirchengeräthschaften, Weihegeschenke der Tochter des Dacianus, brachte. Nachdem er die Gräber der Apostel besucht hatte, zog er mit seinen Begleitern nach Gallien, um fortan als Einsiedler zu leben. Er besuchte hier den aus dem Exil zurückgekehrten hl. Bischof Hilarius , und erbat sich von ihm die Erlaubniß, sich bei dem Schlosse Gravion, wo nachmals das Kloster des hl. Benedictus von Quincey in der Landschaft Poitou entstand, niederlassen zu dürfen. Doch blieb er auch hier nicht, sondern suchte die Einsamkeit der Insel Olonne ((Olonia), heutzutage Sables d'Olonne genannt, auf, wo er gestorben sein soll. Eine andere Erzählung berichtet, daß er hoch betagt nach Gravion zurückgekehrt und dort gestorben sei. Man setzt sein Hinscheiden beiläufig in d. J. 400. Seine Reliquien, welche eine Zeit lang zu Amance (Amausum), wo ein Kloster s. N. bestand, geruht hatten, wurden am Anfange des 10. Jahrh. nach Vergey (Vergiacum) in Burgund übertragen. Es ist kaum nöthig, ausdrücklich beizusetzen, daß diese Legende keinerlei historische Beglaubigung besitzt. (I. 803.)
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