Cäcilius von Illiberis
spanischer Name: Cecilio
Gedenktag katholisch: 1. Mai
Fest im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus
Hochfest in der Stadt Granada, Fest im Erzbistum Granada: 1. Februar
Name bedeutet: der Blinde oder: aus der (altrömischen) Familie der Cäcilier (latein.)

Cäcilius war nach der Legende der erste Bischof von Illiberis und wurde demnach von Petrus und Paulus in Rom zum Bischof geweiht und als Glaubensbote nach Spanien gesandt, wo er nach erfolgreichem Wirken als Märtyrer starb.
Zusammen mit Cäcilius werden auch die Bischöfe Torquatus, Ctesiphon, Secundus, Indaletius, Hesychius und Euphrasius verehrt. Die Legende stammt wohl aus dem 8. Jahrhundert.

In den Katakomben der Abtei Sacromonte in
Granada liegen Cäcilius' angebliche Reliquien, zusammen mit denen von
Hesychius von Carteia und
Ctesiphon von Vergium. Sie wurden 1595 - in der Zeit, als die Toleranz gegenüber den
nach der Reconquista verbliebenen zwangsgetauften Muslimen aufhörte und sie endgültig vertrieben wurden - gefunden; auf
Bleiplatten hatten christianisierte Mauren - Moriscos
genannt - die Legende der drei in arabischer Sprache
aufgeschrieben, demnach waren sie Schüler des Apostels - und Maurentöters
-
Jakobus. Die Legende sagt, dass die dort befindlichen
alten Höhlenwohnungen der Ort des Martyriums der drei waren. Die Bleiplatten erzählen auch von der Relique des Taschentuchs
mit den Tränen Marias, sie sagen auch die Ankunft des Propheten Muḥammad
sowie die von Martin Luther und ihre eigene Auffindung vorher; Verfasser
waren wohl die christlichen Araber Alonso del Castillo und Miguel de Luna, die für die
Inquisition gearbeitet hatten und die Dokumente erst kurz vor ihrer Auffindung
verfasst hatten; sie wollten ihre Anpassung an die neuen christlichen Herrscher beweisen und erfanden die Fiktion einer
ursprünglich arabischsprachigen christlichen Missionierung Spaniens.
Bevor die 17 Bleiplatten - dazu 1 Pergament - 1682 vom Vatikan als Fälschung
verurteilt wurden, galten sie in Spanien als Fünftes Evangelium
, der Berg Valparaíso wurde in Sacromonte umbenannt
und es entstand die große Abtei. Weil die Höhlen im Berg lange Zeit v. a. von Sinti und Roma bewohnt waren, ist der
Sacromonte auch ihnen bis heute ein wichtiger Ort. Am ersten Sonntag im Februar gibt es einen großen Pilgerzug zu den
Katakomben und eine Fiesta.
Patron
von Granada; des Erzbistums Granada
1 ▲ Die untere
wird sie genannt, weil es hoch über der Stadt noch die
Einsiedelei San Miguel gibt.
Die urchristlichen Bischöfe in Südspanien
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.05.2020
Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• http://spanishcoursesblog.delengua.es/2010/02/01/san-cecilio-der-heilige-cecilio/
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.