Martin Luther
Taufname: Martin Luder
Gedenktag evangelisch: 18. Februar
Gedenktag der Reformation: 31. Oktober
Reformationstag in der Schweiz: 1. Sonntag im November
Gedenktag anglikanisch: 31. Oktober
Name: nach Martin von Tours

Martin Luder wuchs in der Grafschaft Mansfeld auf, wo sein Vater Hans als Hüttenmeister im Kupferbergbau beschäftigt war, später sogar eine Mine sein Eigen nannte. Martin besuchte die Stadtschule seiner Heimatstadt und ab 1497 die Domschulen in Magdeburg und in Eisenach. In Erfurt absolvierte er von 1501 bis 1505 sein Grundstudium der Grammatik, Rhetorik, Logik und Metaphysik. Nach dem Abschluss des Studiums mit der Promotion zum Magister sollte er auf Wunsch des Vaters eine juristische Laufbahn einschlagen, doch am 2. Juli 1505 kam er nahe Stotternheim bei Erfurt in ein schweres Gewitter; aus Angst, vom Blitz erschlagen zu werden, gelobte er der Heiligen Anna, der Schutzpatronin der Bergleute, Mönch zu werden.
Vierzehn Tage später trat Martin Luder in das Kloster der
Augustiner-Eremiten in
Erfurt ein. Im Februar 1507 wurde er zum Priester
geweiht. Er studierte dann Theologie in Erfurt und ab 1508 an der neuen Universität in
Wittenberg; 1509 erhielt er einen Lehrauftrag für
Dogmatik in Erfurt. 1510 konnte er nach Rom
reisen; sein Beichtvater im Augustinerkloster, Johann von Staupitz,
erhoffte, dass Luther dadurch eine Klärung ihn umtreibender Zweifel an der Kirche erreiche. Luder sah dort dann aber die
Macht und Pracht der päpstlichen Kirchenleitung, besonders deutlich an der Baustelle für den neuen
Petersdom. Durch sein intensives Studium der
Theologie des Apostels Paulus und von
Augustinus gewann er mehr und mehr Gewissheit, dass der biblische Begriff
Gerechtigkeit Gottes
nicht einen zornigen und strafenden, sondern den gnädigen und barmherzigen Gott meint, der den
Menschen wegen seines Glaubens mit Gnade beschenkt und so rechtfertigt.

1511 begann Luder in Wittenberg eine Lehrtätigkeit als Theologieprofessor, 1512 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert, zum Professor ernannt und Subrior seines Klosters in Wittenberg. Sein theologisches Interesse galt zunehmend der Frage nach Gottes Gerechtigkeit und der Rechtfertigung des Menschen vor Gott; die Beschäftigung damit ließ ihn die etablierte Theologie und das Wirken der Kirchenleitung der Päpste in Rom zunehmend kritisch betrachten.

Beklagung eines Laien genannt Hans Schwalb über viele Missbräuche christlichen Lebens
Es kam zum Konflikt Luthers mit dem Ablassprediger Tetzel, der im Auftrag des Erzbischofs von
Mainz 1517 durch die ostdeutschen Lande zog und
Ablässe - also Schriftstücke mit der Zusicherung des Nachlasses von Sündenstrafen - gegen Geld verkaufte. Luder predigte
vergeblich gegen diese Geschäftemacherei, am 31. Oktober 1517 rief er mit
95 Thesen - angeblich an die Tür der Schlosskirche in
Wittenberg angeschlagen - zu einer akademischen
Disputation auf; gesichert ist, dass er die Thesen unter diesem Datum an den Erzbischof von Mainz sandte; diesen Brief
unterzeichnete er nicht mit Luder
, sondern als Eleutherius
, der Befreier
oder der [durch Gottes Gnade]
Befreite
und hinfort benutzte er als seinen Nachnamen die daran anklingende Form Luther
. Luther ging es in den
95 Thesen vor allem darum, dass Gottes Wort, wie es in der Bibel bezeugt ist, allein Richtschnur aller kirchlichen
Verkündigung und Bräuche sein soll; kirchliche Traditionen dürften dagegen keine verbindliche Autorität haben.

Heidelberger Disputation, 1854, in der Kirche St. Katharina in Schwäbisch Hall
Luthers Thesen verbreiteten sich nicht zuletzt dank des neuen Mediums Buchdruck rasch im ganzen Deutschen Reich und
darüber hinaus. Im April 1518 erläuterte Luther seine Thesen bei der Heidelberger Disputation
in der
Schola artistarum der Universität - damals
neben dem Kloster der Augustiner-Eremiten an der Ostseite des
heutigen Universitätsplatzes - vor den Mitgliedern des Generalkapitels des deutschen Zweiges seines Ordens; unter den
Zuhörern waren unter anderen Martin Bucer,
Erhard Schnepf, Johannes
Brenz, die sich später der Reformation anschlossen. Luther wurde aus diesem Anlass auch von Pfalzgraf Wolfgang auf
sein Schloss eingeladen. Im Juni 1518
eröffnete Papst Leo X. gegen Luther einen Ketzerprozess, nachdem in
Rom mehrere Anzeigen eingegangen waren; der
Konflikt um Luther und seine mittlerweile zahlreich gewordenen Anhänger spitzte sich zu.

Im Oktober 1518 wurde Luther von Kardinal Cajetan, der auf dem im
Rathaus abgehaltenen Reichstag in Augsburg weilte,
im Palast der Fugger verhört, nachdem er zuvor
eine Vorladung nach Rom mit Unterstützung
seines Kurfürsten, Friedrich „dem Weisen” abgelehnt hatte; Luther
wurde zum Widerruf seiner Thesen aufgefordert, was er wiederum verweigerte, stattdessen forderte er die Einberufung eines
allgemeinen Konzils zur Klärung der strittigen Fragen. Luther wohnte in dieser Zeit
im damaligen Karmeliterkloster an
St. Anna. Freunde rieten ihm zur Flucht, weil
sie seine Verhaftung fürchteten; die Stelle hinter der Kirche St. Gallus, an der sie ihn über die Stadtmauer geleiteten,
wird im Augsburger Volksmund als dahinab
bezeichnet. Nicht belegt ist sein anschließender kurzer Aufenthalt im Schloss
Hohenschwangau.

1519 brachten auch weitere Disputationen keine Annäherung. Nun verfasste Luther drei Schriften, in denen er ein
grundlegendes Reformprogramm für die Kirche entwickelte: Reform des Papsttums und des
kirchlichen Lebens insgesamt, so des Klosterlebens, des Zölibats, der Messe sowie
des Ablasswesens, Reform der Sakramente mit Beschränkung auf Taufe und Abendmahl, Betonung der
Freiheit eines Christenmenschen
gegen alle Autoritäten mit
dem Grundsatz: Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan; ein Christenmensch ist ein
dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.
Einmal nahm der Mönch, der Luther immer noch war - erst 1524 legte er sein Ordensgewand ab -, an einer Jagd teil. Zwei
Hasen und einige klägliche Rebhühner
wurden erlegt. Dabei wollte Luther ein Häschen am Leben erhalten
, er
wickelte das Tier in seinen Rockärmel, um es zu verstecken. Die Hunde spürten es da auf, schnappten zu, brachen dem Häschen
das rechte Hinterbein und bissen ihm die Kehle durch. Luther deutete das Ereignis auf seine Weise sofort theologisch:
Nämlich so wütet der Papst und der Satan, dass er auch die geretteten Seelen umbringt, und meine Bemühungen kümmern ihn
nicht.


Luthers Leben. Ein Bilderbuch für die Jugend
Luthers Schriften, die sich rasch verbreiteten und womit er zahlreiche neue Anhänger gewann, zogen zunächst die Bulle
vom 15. Juni 1520 mit der Androhung des Bannes nach sich, die er aber gleich öffentlich verbrannte. Daraufhin wurde er am
3. Januar 1521 exkommuniziert, d. h. aus der Kirche ausgeschlossen. Doch
Friedrich der Weise, Luthers Landesherr als Kurfürst von Sachsen,
setzte durch, dass Luther 1521 freies Geleit erhielt zum Reichstag in Worms - das er durch die
heute abgegangene Martinspforte
betrat -,
wo er vor dem jungen Kaiser Karl V. erscheinen sollte.


Luther wohnte in Worms im damaligen
Johanniterhof. In seiner berühmten Rede vor dem
Reichstag am 18. April 1521 im Bischofshof
verteidigte er seine Theologie: Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift oder einen einleuchtenden Vernunftgrund
überzeugt werde - denn weder dem Papst noch den KonzilienSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
allein glaube ich, da es feststeht, dass sie häufig geirrt und sich selbst widersprochen haben -, so bleibe ich an die
von mir angeführten Schriftworte gebunden. Und solange mein Gewissen gefangen ist von den Worten Gottes, kann und will ich
nicht widerrufen, da gegen das Gewissen zu handeln weder sicher noch lauter ist. Gott helfe mir. Amen.
Nachdem Luther
also wieder nicht widerrief, wurde am 26. Mai 1521 das Wormser Edikt
erlassen, in dem die Reichsacht
über
Luther und seine Anhänger verhängt und die Verbrennung aller seiner Schriften angeordnet wurde.

Vor der drohenden persönlichen Gefahr wurde Luther wieder von Friedrich dem Weisen gerettet, indem der ihn auf der Rückreise entführen ließ, in Schutzhaft nahm und auf die Wartburg bei Eisenach in Sicherheit brachte.

Zehn Monate lang blieb Luther als Junker Jörg getarnt auf der
Wartburg. Er nutzte diese Zeit, um die Psalmen
und das Neue Testament ins Deutsche zu übersetzen, wofür er nur zweieinhalb Monate brauchte - zuvor gab es nur sehr
unzureichende Übersetzungsversuche der Bibel. Die Erinnerung an das Erscheinen der ersten Bibelübersetzung, des
Neuen Testaments deutsch
, wird in der Evangelischen
Kirche am 20. September begangen. Die klaren, volkstümlichen Worte - man müsse dem Volk aufs Maul schauen
hat er
1530 im Sendbrief vom Dolmetschen
ausgeführt - und zugleich die eindrückliche Tiefe der Übersetzung Luthers waren
wegweisend auch für die Herausbildung einer deutschen Schriftsprache, die in allen Teilen des Reiches übernommen wurde.

Öfter verließ Luther sein Luftrevier
, wie er die
Wartburg einmal nannte, ging nach
Eisenach und mischte sich unter das Volk. Einmal
reiste er sogar für einige Tage unter strenger Geheimhaltung nach
Wittenberg, um sich mit seinen Freunden zu
besprechen. Weil Kaiser Karl V. in jenen Jahren an den Außengrenzen mit der Verteidigung seines Reiches beschäftigt war
und weil immer mehr Landesfürsten sich der Reformation anschlossen, konnte das
Wormser Edikt gegen die Protestanten
auch
in den folgenden Jahren nicht umgesetzt werden.
Noch während Luther auf der Wartburg weilte,
gingen praktische Reformen in Lehre und Leben der Gemeinden in
Wittenberg und zahlreichen deutschen Gebieten,
vor allem in den Städten des aufstrebenden Bürgertums, zügig voran. Eine konfessionelle Spaltung im deutschen Reich drohte:
einige Territorien führten eine Reformation durch, andere hielten am damals sogenannten alten Glauben
fest.
Auch innerhalb der Reformationsbewegung gab es nun aber Konflikte. Im Frühjahr 1525 ergriff Luther im Bauernkrieg Partei gegen die aufständischen Bauern, die sich bislang in ihrem Anliegen durch Luther bestärkt und ermuntert gefühlt hatten. Luther stellte sich auf die Seite der Fürsten. Nach der Niederlage der Bauernheere in der Schlacht von Frankenhausen wurde der radikale Reformator und Bauernführer Thomas Müntzer hingerichtet, tausende Bauern wurden niedergemetzelt. Luther fühlte sich dann doch für ihren Tod verantwortlich; gleichwohl heiratete er in jener Zeit trotz des leidvollen Bürgerkrieges die frühere Nonne Katharina von Bora.

1529 veröffentlichte Luther den Großen
und den Kleinen
Katechismus
als Grundlage für Lehre und Erziehung im Geiste der Reformation. Im Marburger Religionsgespräch
,
das Philipp von Hessen in seinem
Schloss initiiert hatte, setzte Luther sich
mit Huldreich Zwingli und anderen reformierten Theologen über die Frage
der Gegenwart Christi im Abendmahl auseinander; die Reformierten sahen nur
ein zeichenhafte
Gegenwart des Auferstanden im Abendmahl, Luther vertrat - im Unterschied zur katholischen Lehre von
der Transsubstantiation - die Konsubstantiation
, wonach Christus
real in Brot und Wein anwesend ist, obwohl diese Elemente ihre dingliche Eigenschaft behalten. Für den Sommer 1530 berief
Kaiser Karl V. einen Reichstag nach Augsburg ein, der im
Dom stattfand und auf dem die religiösen
Kontroversen im Reich endlich von ihm geregelt werden sollten. Als Geächteter konnte Luther an diesem Reichstag nicht
selbst teilnehmen. Sein Freund, Lehrer und Weggefährte Philipp Melanchthon
versuchte, mit der Confessio Augustana
, dem Augsburger
Bekenntnis
, den evangelischen Glauben vor dem Kaiser und seinen Theologen zu verteidigen.

Lutherkapellein der Veste in Coburg
Luther hielt sich während dieser Verhandlungen beim Reichstag auf der Veste in Coburg auf, um seinen Leuten in Augsburg als Ratgeber möglichst nahe sein zu können. Eine Einigung war auch bei diesem Reichstag nicht möglich, der Konflikt zwischen den katholischen und den evangelischen Gebieten spitzte sich weiter zu. Die folgenden Jahre wurden von Kriegsbündnissen auf beiden Seiten überschattet, doch Karl V. war wieder durch außenpolitische Konflikte abgehalten, so dass zu Luthers Lebzeiten kein konfessioneller Krieg geführt wurde.

Luther hat während all dieser Jahre unermüdlich gearbeitet, geschrieben und gepredigt, er verfasste unzählige Schriften,
Briefe und Traktate. 1534 gelang der Abschluss der Bibelübersetzung auch des Alten TestamentsWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde..
Neben den politischen Auseinandersetzungen waren Luthers letzte Lebensjahre besonders von innerprotestantischen
Auseinandersetzungen überschattet. Seine Attacken auf seine Gegner wurden immer heftiger, düstere Endzeiterwartungen ließen
ihn gelegentlich Maß und Ziel vergessen; Ich bin der Welt müde
, soll er seinem Arzt gesagt haben. In diesen
Zusammenhang gehören auch seine ausgesprochen judenfeindlichen Äußerungen; in seiner Schrift Dass
Jesus ein Geborner Jude Sei
betonte Luther im Jahr 1523 noch; dass
Jesus aus Gottes Volk stamme, schloss für ihn Gewalt gegen Juden aus, aber er sah ihre gesellschaftliche Isolierung als
Hindernis, sie zu bessern
: er hoffte, sie nach einer Reformation der Kirche zum Christentum bekehren zu können.
Nachdem dies dann nicht gelang, wandelte er sich im Alter zu einem ausgesprochenen Judenfeind, wie seine Spätschriften
zeigen; darin erklärte Luther die Juden wie den Teufel zu den ärgsten Feinden des Christentums und brandmarkte sie als das
unter dem Gesetz statt unter dem Evangelium lebende, verworfene, unter Gottes Zorngericht stehende Volk.

Im Winter 1546 reiste Luther nach Eisleben,
um Erbstreitigkeiten der Grafen von Mansfeld zu
schlichten. Nach langen quälenden Verhandlungen, während denen sich Luthers Gesundheit ständig verschlechterte, starb er
morgens um 3 Uhr an Herzversagen. Wir sind Bettler, das ist wahr …
, waren seine letzten Worte. Sein Leichnam
wurde in der Schlosskirche in Wittenberg
beigesetzt.
Martin Luther war auch ein bedeutender Dichter von Kirchenliedern, er selbst schätzte die Musik und sah im Singen und
besonders im Gemeindegesang eine wichtige Möglichkeit zur Verkündigung, die auch die emotionale Seite der Menschen erreicht.
Seine ersten Lieder entstanden 1523, in diesem Jahr schrieb er Text und Musik zu Nun freut eich, liebe Christen g'mein
(EG 341), dann Psalmlieder, darunter Text und Melodie für Aus tiefer Not schrei ich zu dir
(EG 299), übersetzte
lateinische Hymnen wie Nun komm, der Heiden Heiland
(EG 4), erweiterte die Texte mittelalterlicher Lieder wie
Gelobet seist du, Jesu Christ
(EG 23) und Nun bitten wir den Heiligen Geist
(EG 124), verfasste und
komponierte Katechismuslieder. Bis 1529 kamen v. a. liturgische Gesänge hinzu, darunter Es ist gewisslich an der Zeit
(EG 149), die Vertonung des Agnus Dei (EG 190.2), Ein feste Burg ist unser Gott
(EG 362) - das Lied, das zur Hymne
der Reformation wurde - und Verleih uns Frieden gnädiglich
(EG 421). Weitere Lieder verbreiteten sich schnell mit den
Neuauflagen der refomatorischen Gesangbücher, so Text und Melodie von Vom Himmel hoch, da komm ich her
(EG 24),
Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort
(EG 193); hinzu kommen im EG weitere 23 Lieder mit Text und/oder Melodie von
Luther. Die Lieder Luthers entfalteten große Wirkung bei der Ausbreitung der Reformation, was ihm den Titel Nachtigall
von Wittenberg
einbrachte. Auch das
katholische Gotteslob enthält fünf Lieder, die mindestens teilweise von Luther stammen, darunter Aus tiefer Not schrei
ich zu dir
(GL neu 277).

Luther wird oft mit einem Schwan dargestellt. Jan Hus hatte 1414 in
einem Brief aus der Haft in Konstanz geschrieben,
dass sie ihn, die zahme Gans
- Hus heißt auf deutsch Gans - töten werden, dass aber später andere Vögel die
Fallstricke der Feinde zerreißen
werden. Überliefert ist auch, Hus habe auf dem Scheiterhaufen ausgerufen: Heute
bratet ihr eine Gans. Doch in hundert Jahren wird ein Schwan aufstehen.
Luther hat dies 1541 aufgenommen und sich als
der von Hus angekündigte Schwan bezeichnet; tatsächlich erfolgte Luthers Thesenanschlag gut 102 Jahre nach Hus' qualvollem
Sterben. Johannes Bugenhagen bezog in seiner Predigt bei Luthers
Bestattung das Bild des Schwans auf Luther als Liederdichter. In
Ostfriesland ist deshalb oft statt
eines Hahnes ein Schwan auf den Kirchturmspitzen angebracht.
Der Tag der Veröffentlichung von Luthers 95 Thesen wird in den Evangelischen Kirchen als
Reformationsfest
begangen, der Tag ist in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg Vorpommern, Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen ein Feiertag. Die Schweizer feiern den Reformationssonntag am ersten Sonntag im November.
2015 benannte die Stadt Rom einen schmucklosen Platz in einem Park nach Martin Luther: die Piazza Martin Lutero.
Martin Luthers bekannte Schrift
Von der Freiheit eines Christenmenschen
Martin Luthers
Kleiner Katechismus
, bis heute Grundlage des Unterrichts
in Evangelischer Religion
Martin Luthers wichtige Auseinandersetzung
mit Erasmus:
Vom unfreien Willen
Die Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG³)
Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet bietet in seinem Artikel über Martin Luther und das AT und dem Artikel über Martin Luther und das NT umfassende und fundierte Informationen.
Das englischsprachige
Project Wittenberg dokumentiert Luthers Schriften in
englischer und manchen anderen Sprachen, darunter die 95 Thesen auch im lateinischen Original, den Galater-Kommentar, den
Brief An einige Klosterjungfrauen
und viele seiner Kirchenlieder auch in Deutsch.
Predigten von Luther bietet auch die Predigten-Datenbank sermon online.
Die Luther-Bibel in der Revision
von 1912, dazu Fabeln, Kirchenlieder, Predigten durch ein Jahr, die 95 Thesen
sowie Luthers Verteidigungsrede auf
dem Wormser Reichstag gibt es im
Projekt Gutenberg.
Das Vatikanische Geheimarchiv zeigte auf seinen Internetseiten das Original der Bannandrohungsbulle und die Bulle zum Ausschluss aus der katholischen Kirche im Original; beide wurden wieder entfernt und sich nun über das gemeinnützige Internet-Archiv Wayback Machine zu lesen: Original der Bannandrohungsbulle und Bulle zum Ausschluss aus der katholischen Kirche im Original.
40 Liedtexte von Luther mit Noten hat Pfarrer Christian Hählke zusammengestellt.
Die Lutherstadt Wittenberg bietet auf der Seite www.luther.de Informationen über Legenden um Luther, seine Zeit, das Leben Martin Luthers und seine Mitstreiter auch in englischer, französischer und ungarischer Sprache.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die Kirche
Santa Maria del Popolo in Rom ist werktags von
7 Uhr bis 12 Uhr und von 16 Uhr bis 19 Uhr, sonntags von 8 Uhr bis 13.30 Uhr und von 16.30 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. (2017)
Die Veste in Coburg ist täglich von 9.30 Uhr
bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2021)
Heiligenlexikon
als USB-Stick oder als DVD
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Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 22.05.2021
Quellen:
•
• Andreas Lange: Luther mit dem Schwan. In: Werkstatt für Liturgie und Predigt 8/2005.
• http://www.kirche-emden.de/schwan_kir.html
• http://www.s197410804.online.de/Personen/Luther.htm
• http://unterwegs.deutsch-blog.de/2017/12/03/heidelberg-auf-luthers-spuren-durch-die-altstadt/
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.