Jakob von Todi
italienischer Name: Jacopo
(verächtlicher) Rufname: Jacopone
Gedenktag katholisch: 25. Dezember
Name bedeutet: der Nachgeborene
oder: Gott schützt (hebr.)

Jakob, Sohn einer vornehmen Familie, studierte in
Bologna und arbeitete dann als Rechtsanwalt in
seiner Heimatstadt. 1268 heiratete er, aber
schon ein Jahr später starb seine Ehefrau. Er verschenkte nun unter dem Einfluss der Gedanken von
Franziskus von Assisi sein Vermögen unter den Armen - aus
Unverständnis darüber nannten ihn die Leute nun verächtlich Jacopone
, verrückter Jakob
. Er zog nun als
Narr in Christus durch Umbrien und verfasste seine Laudi
spirituali
, geistliche Lobgesänge
in umbrischem Dialekt: sie zeigen einen leidenschaftlichen Gottessucher, der
die Freuden der Welt und vor allem auch sich selbst missachtet. 1279 trat er zunächst in den
Dritten Orden der Franziskaner ein, später, nachdem er manche Ablehnung
überwunden hatte, wurde er Ordensmann im Franziskanerorden.

Als der Franziskanerorden sich spaltete in die Konventualen
, die die
strengen Ordensregeln abmildern wollten, und die Spiritualen
, die sie in aller Härte fortführen wollten, stellte sich
Papst Bonifatius VIII. nach seiner Wahl 1294 auf die Seite der Konventualen. Jakob wandte sich mit scharfen Satiren gegen
den neuen Papst; 1298 verurteilte der ihn deshalb zu lebenslangem Kerker. Hier verfasste er viele seiner populären Gedichte.
Erst nach dem Tod von Bonifatius im Jahr 1303 erhielt Jakob die Absolution und wurde freigelassen. Wieder wanderte er
predigend durch Umbrien und starb in der
Christnacht im
Kloster S. Lorenzo in Collazone.

Jakobs Gebeine wurden 1433 in die Kirche S. Fortunato in
Todi überführt. Man hat Jakob lange Zeit das
Stabat Mater
(GL 584) zugesprochen, was sich inzwischen als wohl falsch herausgestellt hat.
Kanonisation:
Immer wieder wurde versucht, Jakobs Heiligsprechung zu erreichen; seine heiligmäßige Verehrung vor allem in
Umbrien wurde aber nie offiziell
bestätigt.
Viele Gedichte von Jacopone gibt es online in italienischer Sprache.
Die Website Kirchenmusik
online
hat den lateinischen und deutschen Text des
Stabat mater
.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 10.08.2016
Quellen:
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korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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