Ökumenisches Heiligenlexikon

Jutta von Sangerhausen

auch: Juditha

Gedenktag katholisch: 5. Mai
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Toruń / Thorn: 12. Mai

Name bedeutet: von Judith: Frau aus Juda (hebr.)

Wohltäterin, Einsiedlerin
* um 1200 in Sangerhausen in Sachsen-Anhalt
5. Mai 1260 in Kulmsee, heute Chełmża in Polen


Jutta von Sangerhausen war verheiratet mit Freiherr Johannes Konopacki von Bielczna und hatte mit ihm mehrere Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie im Umfeld der Ulrichkirche in Sangerhausen und widmete sich der Krankenpflege nach dem Vorbild der Elisabeth von Thüringen und stand in Verbindung mit Mechthild von Magdeburg. Jutta wollte ein Leben in der Nachfolge Christi in evangelischer Armut führen, jedoch ohne in einen Orden einzutreten. Sie entschloss sich dann 1256, mit ihrem Verwandten Anno von Sangerhausen, dem Hochmeister des Deutschen Ordens, in das Deutschordensgebiet in der Gegend von Kulmsee - dem heutigen Chełmża - zu gehen.

Dort ließ Jutta sich in Bildschön - dem heutigen Bielczyny - als Einsiedlerin nieder. An der Domkirche von Kulmsee - dem heutigen Chełmża - traf sie auf ihren Förderer und Beichtvater, Johannes Lobedau.

Als dessen Nachfolger führte sie der Dominikaner-Provinzial Heidenreich von Kulm, der zuvor Erzbischof von Armagh in Irland war; er ließ Jutta ihrem Wunsch gemäß in Kulmsee - dem heutigen Chelmza - bestatten; als 1637 ihre Gebeine erhoben werden sollten, waren sie verschollen, die Jutta-Kapelle aber ist bis heute erhalten. Bildschön - das heutige Bielczyny - wurde bald schon Ziel von Wallfahrern. In Sangerhausen erinnert heute der Jutta-von-Sangerhausen-Platz an sie.

Kanonisation: Das Verfahren der Heiligsprechung Juttas durch den Ortsbischof wurde bereits 15 Jahre nach Ihrem Tode durchgeführt, zur Heiligsprechung in Rom kam es nicht, deshalb gilt sie als selig.
Patronin von Preußen

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.02.2016

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.uni-magdeburg.de/gleichstellungsbuero/koord/rb14.02.05.html
• http://www.priesterseminar-muenster.de/index.php?myELEMENT=66476
• http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=8931
• http://www.santiebeati.it/Detailed/92219.html

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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