Ökumenisches Heiligenlexikon

Montanismus

Montanismus war eine altkirchliche Bewegung, die im 2. Jahrhundert in Phrygien aufkam und sich nach Montanus benannte. Um 156 behauptete Montanus, in Trance mit der Stimme des heiligen Geistes zu sprechen. Anschließend reiste er mit zwei Frauen, Prisca und Maximilla, durch ganz Kleinasien und verkündete seine Lehre. Nach Meinung der Montanisten war mit Montanus und seinen Gefährtinnen der heilige Geist, der Paraklet erschienen. Die Montanisten lehrten, dass Christi Wiederkunft unmittelbar bevorstünde und die Sünder nicht gerettet werden könnten. Ihre Anhänger sollten die Verfolgung und sogar das Martyrium suchen und nicht davor fliehen.

Der Montanismus fand zu einem Zeitpunkt Anhänger, als die Kirche begann, sich in die damalige Welt zu integrieren und aufhörte, ihr feindlich gegenüberzustehen. Die Montanisten lebten dagegen in strenger Weltentsagung und bereiteten sich auf die Wiederkunft Christi vor.

Um 177 exkommunizierte die Kirchenleitung Montanisten, weil sie die Einheit der Kirche gefährdet sah. Seinen Höhepunkt erreichte der Montanismus als selbständige Bewegung im 3. Jahrhundert in Karthago - dem heutigen Vorort von Tunis -, als Tertullian sich ihm anschloss. Der Montanismus bestand bis zum 6. Jahrhundert und löste sich danach auf.

  Eusebius von Cäsarea schrieb in seiner Kirchengeschichte über Montanus und seine falschen Propheten, zu lesen in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 18.02.2022

Quellen:

• http://www.uni-heidelberg.de/presse/unispiegel/us5_2001/pepouza.html

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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