4.
Ist der Tagesdienst zu Ende, dann dünkt es ihnen besser, noch in der Nacht frühzeitig sich zu erheben und bis zum Morgenrot dem Gebete sich hinzugeben. Da lesen sie die Heilige Schrift, und jene, welche die Gabe zu lehren besitzen, bieten zur Erbauung der Zuhörer Erklärungen dar. Sie erzählen von der Entstehung der S. 294 Welt, die aus dem Nichts erstanden, und verknüpfen (damit) der Reihe nach Ermunterungen zum Guten für das Volk, die sie mit dem Zeugnis der heiligen Schriften bestätigen. Und so lehren sie, bis die Zuhörer alles Weltliche vergessen und selbst nicht einmal mehr an das Essen und Trinken des Notwendigen denken.
Dermaßen erfreut sie die Liebe Gottes, daß sie nicht mehr in diesem Leibe, sondern schon im Himmel zu leben scheinen. Mit Freude durchwachen sie die langen Nächte bis zum Morgen, denn sie schrecken zurück vor dem Irdischen und sinnen nur für das Himmlische. Beschämt steht der Tod vor ihrer Türe, und die Unterwelt ängstigt sich, wenn sie hinabsteigen. Ihr Leben ist das Tor für die Gebete der Welt, ihre Gebeine sind ein Schatz für alle, die ihre Zuflucht zu ihnen nehmen. Von ihnen zu hören, ist eine Ermahnung aller Lauen, und ihre Werke sind eine Lehre für alle, die (guten) Willens sind. Sie sind Chorgenossen der Engel und Zelte der heiligen Dreifaltigkeit.
