4.
Denn so ist die Natur der Hunde, wenn sie toll geworden: Sie, die früher den Herrn kannten und seine Söhne und sein Hausgesinde und alle anderen Verwandten des Hausherrn, — wenn die Wut sie befällt, so verändern sich in ihren Augen die Angesichter, und sie werden scharf gegen die Anverwandten, welche sie vorher umschmeichelten mit dem Schweife wedelnd, und denen sie auf vielerlei Art unterwürfig waren. [Da haben wir gleich das Bild der Juden,] die Christi Ankunft erwarteten, die sich bereiteten, den Bräutigam zu empfangen, welche darnach verlangten, Propheten zu schauen, versprachen, den göttlichen Worten zu gehorchen, die mit Moses den Bund geschlossen: „Sei du unser Stellvertreter vor dem Herrn“, und: „Alles, was der Herr dir sagen wird, werden wir hören und tun“1 —: als sie ihren Herrn sahen, der zu ihnen gekommen, so mißkannten sie die Gestalt und die Erscheinungsformen der Wahrheit, welche die Propheten vor seiner Ankunft im Fleische vorausgebildet, charakterisiert, verkündet, gekennzeichnet hatten. So sprachen sie denn fürs erste zu ihm: „Wer ist der, der da Lästerungen redet?“2 Anderwärts haben sie die Frechheit gehabt, ohne Scham zu behaupten: „Er hat einen bösen Geist“3 . Ja, auch einen Samaritan ihn zu nennen, entblödeten sie sich nicht. Schließlich sind sie, wie schon oben dargetan, wie tolle Hunde auf ihn losgestürmt. Sie durchbohrten seine Hände, wie auch ein toller Hund emporschnellend S. 237auf die Hand losfährt und das Antlitz seines eigenen Herrn zu zerfleischen sich nicht entblödet. So überlieferten jene ihren Herrn zur Kreuzigung, von den Propheten des Hauses des Herrn aber haben sie den einen zersägt, einen anderen durch das Schwert gemordet4 . Nach diesen nun sind in gleicher Weise jetzt die neuen Juden dieselben Wege gegangen. Die wirklichen Juden verwarfen den im Fleische erschienenen Christus, die neuen [Juden der Gesinnung nach] leugnen die volle Ebenbürtigkeit des Sohnes Gottes gegenüber dem Vater und behaupten, ganz toll und perplex geworden, steif und fest: Er sei ein Geschöpf, ein Werk, verschieden vom Vater.
