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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Kolosser (BKV)
4.
Siehst du nicht, wie viel du dabei gewinnst? Christus findet sich in der Person des Armen bei dir ein, und du benimmst dich gegen ihn so kleinlich? Du lädst den König zur Tafel, und du hegst vor solchen Gästen Scheu? — Denken wir uns zwei Tische: der eine sei ganz mit solchen Gästen besetzt und weise nur Blinde, Bresthafte, Lahme, an Hand und Fuß Verkrüppelte auf, barfüßig, nur mit einem einzigen, noch dazu sehr abgenützten Rock bekleidet; an der anderen Tafel dagegen sitzen lauter große Herren, Generäle, Statthalter, hohe Beamte, angetan mit kostbaren Gewändern und feinster Leibwäsche, umgürtet mit goldenen Gürteln. Ferner sei dort am Tische der Armen weder Silbergerät noch Wein in Hülle und Fülle, sondern nur so viel, als hinreicht, um eine fröhliche Stimmung hervorzurufen; die Becher aber sowie die übrigen Geschirre seien nur von Glas. Hier dagegen an der Tafel der Reichen seien alle Gefäße von Silber und Gold; und S. 245 einer allein sei nicht imstande, den Tisch1 zu heben, sondern zwei Bediente könnten ihn kaum von der Stelle rücken; und die Henkelkrüge stünden der Reihe nach da, mit ihrem Gold das Silberzeug noch weit überstrahlend; auch sei der schwellende Diwan ganz mit weichen Decken belegt. Weiters warte hier eine zahlreiche Dienerschaft auf, nicht weniger als die Tischgesellschaft schmuckvoll gekleidet und glänzend ausstaffiert, in langen, weiten Beinkleidern, schön gewachsene Gestalten, in der Blüte der Jugend, strotzend von Leben und Gesundheit; dort hingegen seien nur zwei Aufwärter, die all diesem Prunk mit Verachtung begegnen. Den einen werden teure Gerichte in Menge vorgesetzt; den andern nur so viele Speisen, daß sie ihren Hunger stillen und sich vollkommen behaglich fühlen können. — Ist meine Schilderung erschöpfend genug? Und sind beide Tische mit aller Sorgfalt hergerichtet? Oder sollte noch etwas fehlen? Ich für meinen Teil glaube nicht; denn ich habe sowohl die Geladenen gemustert als auch die Kostbarkeit der Geräte, Decken und Speisen. Indes, sollten wir auch vielleicht etwas übersehen haben, so werden wir im Verlaufe der Rede darauf stoßen. Wohlan also, nachdem so gut als möglich jeder Tisch für uns seine entsprechende Ausstattung erhalten hat, wollen wir sehen, wo ihr Platz nehmen werdet. Ich für meine Person nämlich werde mich an den der Blinden und Lahmen begeben; von euch aber werden vielleicht die meisten den anderen vorziehen, den der Vornehmen (τῶν στρατηγῶν), an dem Glanz und Prunk herrscht. — Laßt uns nun sehen, welcher von beiden größeres Vergnügen gewährt! Die Zukunft wollen wir noch gar nicht in Betracht ziehen; denn da behauptet der von mir gewählte (unbestritten) den Vorrang. Warum? Weil hier Christus zu Gaste ist, dort hingegen bloß Menschen; hier der Herr, dort die Knechte. Doch davon noch nichts; laßt uns viel- S. 246 mehr sehen, welcher von beiden in der Gegenwart größeres Vergnügen bietet! Auch in dieser Beziehung nun ist hier das Vergnügen größer. Denn größeres Vergnügen bereitet es, mit dem König an einer Tafel zu sitzen als mit seinen Dienern. Indes auch davon wollen wir absehen und die Sache an und für sich untersuchen! Ich also und wer mit mir diesen Tisch gewählt hat, wir können ganz ungezwungen und nach Herzenslust der Unterhaltung pflegen, während ihr mit Zittern und Zagen dasitzt und aus lauter Respekt vor den Gästen euch nicht einmal die Hand auszustrecken getraut, gleich als wäret ihr in die Schule gekommen und nicht zu einem Gastmahl, gleich als müßtet ihr sie wie strenge Gebieter fürchten. Ganz anders dagegen jene. — Aber, wirft man ein, die große Ehre! — Jedenfalls bin ich höher geehrt; denn eure Unbedeutendheit tritt umso greller zutage, wenn ihr, obschon am nämlichen Tische sitzend, die Sprache unterwürfiger Sklaven führen müßt. Fällt ja auch der Sklave dann am meisten in die Augen, wenn er mit seinem Herrn am gleichen Tische sitzt. Er befindet sich eben an einem Platze, der ihm nicht gebührt; darum erwächst ihm aus der Tischgemeinschaft nicht so fast Auszeichnung als vielmehr Erniedrigung. Denn gerade dann muß er sich seiner ganzen Niedrigkeit bewußt werden. Der Sklave kann ein gewisses Ansehen genießen, wenn er für sich allein ist, und auch der Arme kann ein gewisses Ansehen genießen, wenn er für sich allein ist; nicht2 aber, wenn er neben einem Reichen geht. Denn das Niedrige, in die Nähe des Hohen gerückt, fällt erst recht durch seine Niedrigkeit auf; und die Nebeneinanderstellung läßt das Niedrige nur noch niedriger, nicht höher erscheinen. So nehmt auch ihr euch in der Tischgesellschaft jener nur noch unbedeutender aus; nicht aber wir. — Dadurch sind wir also doppelt in Vorteil, sowohl durch die Freiheit als durch die Ehre; zwei Dinge, die durch nichts ersetzt werden können, wenn von Vergnügen die Rede sein soll. Denn ich für meine Person werde lieber trockenes Brot essen mit dem Gefühle der Freiheit, als tausend Leckerbissen mit dem Ge- S. 247 fühle der Knechtschaft. Heißt es ja schon in der Hl. Schrift: „Besser ein Gericht Kohl und Liebe dabei, als ein gemästeter Ochse zusammen mit Haß3.“ Zu allem nämlich, was jene (Herren) sagen, müssen die Anwesenden ihre Zustimmung geben, wenn sie nicht anstoßen wollen; sie haben die Rolle von Parasiten zu spielen, ja sie sind eigentlich noch schlimmer daran als diese. Denn müssen sich die Parasiten auch Schande und Spott gefallen lassen, so erfreuen sie sich doch voller Redefreiheit; euch aber ist nicht einmal das gestattet. Da habt ihr die Erniedrigung in ihrem ganzen Umfange: Furcht und scheue Unterwürfigkeit; von Ehre aber kann dabei nicht mehr die Rede sein. Jene Tafel also ist jeglichen Vergnügens bar, diese aber ist jeglicher Ergötzung voll.
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τὸ ἡμικύκλιον kann an erster Stelle wohl nur den halbkreisförmigen Speisetisch bezeichnen (Montfaucon), obschon diese Bedeutung schwer nachweisbar ist; das zweite Mal ist damit das halbkreisförmige Speisesopha gemeint, das Martial (10, 48, 6; 14, 87, 1) wegen seiner Form sigma heißt. ↩
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Die Lesart μὴ ὅταν verdient den Vorzug. ↩
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Sprichw. 15, 17. ↩
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Commentaire sur l'épître aux Colossiens
4.
Ne voyez-vous pas e que ce festin peut vous rapporter? C'est le Christ en personne (105) qui vient s'asseoir à votre table, et, quand il s'agit du Christ, vous usez de parcimonie? C'est un roi que vous invitez et vous craignez? Faites dresser deux tables: l'une pour cette foule d'aveugles, d'estropiés, de boiteux , d'hommes aux membres mutilés, qui s'en vont pieds nus et sans chaussures, avec une tunique usée; l'autre pour les puissants, pour les généraux, pour les gouverneurs, pour les grands et pour les princes qui ont des habits précieux, de fins tissus de lin, avec des ceintures d'or. Sur la table des pauvres, point d'argenterie, peu de vin, juste ce qu'il en faut pour égayer le repas, des coupes et des vases en verre uni. Sur la table des riches au contraire, que toute la vaisselle soit d'or et d'argent; qu'un homme ne suffise pas pour apporter cette table demi-circulaire; que deux jeunes serviteurs aient de la peine à la faire mouvoir; qu'il y ait une fiole d'or du poids d'un demi-talent, assez lourde pour que deux robustes esclaves puissent à peine la remuer; rangez ces amphores avec symétrie, et que ces amphores soient en argent ou mieux d'un or massif fait pour éblouir les yeux; que la table demi circulaire soit entourée de toutes parts de coussins et de tapis moelleux. Qu'il y ait là une foule de serviteurs empressés revêtus aussi d'ornements et d'habits splendides avec d'amples hauts-de-chausses. Qu'ils soient beaux; que la fleur de la jeunesse brille sur leurs visages, qu'ils soient propres et d'un extérieur avenant.
Qu'à la table des pauvres au contraire, il n'y ait que deux serviteurs foulant aux pieds tout ce faste. Pour les riches, un service élégant et somptueux; pour les pauvres, juste ce qu'il faut pour apaiser la faim et entretenir la gaieté. Est-ce bien tout? Les deux tables sont-elles mises et dressées comme il faut ? manque-t-il quelque chose? Je ne le crois pas; j'ai passé en revue les invités, je me suis arrêté sur le luxe et la magnificence de la vaisselle, des tapisseries et des mets. Si nous avons omis quelques détails, nous les trouverons en continuant. Eh bien ! maintenant que les deux tables ont été mises et dressées comme il faut, à laquelle vous assiérez-vous, je vous le demande? Quant à nous, c'est vers la table des aveugles et des boiteux que je me dirige: plusieurs d'entre vous choisiront peut-être la table des généraux, cette table où règne une gaieté brillante. Voyons quelle est celle de ces deux tables où l'on est mieux. Ne nous plaçons pas encore au point de vue de l'avenir. Sous ce rapport, la table des pauvres, la table de mon choix, est supérieure à l'autre. Pourquoi? C'est qu'on y trouve le Christ, tandis qu'à l'autre il n'y a que des hommes : l'une est la table du maître, l'autre est celle des esclaves. Mais ce n'est point encore ce dont il s'agit; voyons quelle est celle où l'on est le mieux, pour le moment. D'abord on est mieux à celle des pauvres, en ce sens qu'il vaut mieux manger à la table du roi qu'à cette des serviteurs. Mais omettons encore ce détail et examinons la chose elle-même. Moi et les autres qui avons choisi cette table, nous allons nous entretenir en toute liberté, tout à loisir et tout à notre aise. Quant à vous, convives de l'autre table, tremblants et craintifs, de peur de déplaire à vos commensaux, vous n'oserez pas même étendre la main, comme si vous étiez à l'école et non dans un festin, comme si vous étiez des enfants en présence d'un maître terrible.
A notre table, il n'en est pas ainsi. Mais, me direz-vous, l'honneur est ici pour beaucoup. Eh bien ! je me trouve plus honoré que vous. Vous qui partagez ce festin de princes, vos propos serviles font encore ressortir votre bassesse. Car la condition de l'esclave rie se trahit jamais mieux que lorsqu'il est assis à côté de son maître. C'est alors qu'il n'est point à sa place; plus rabaissé qu'honoré par cette condescendance que l'on a pour lui, c'est alors surtout qu'il semble petit et abject. L'esclave, le pauvre peut avoir sa dignité ; mais il ne l'a plus quand il marche à côté de son maître. La bassesse, près de la grandeur, est toujours bassesse; et le contraste, loin de l'élever, le rabaisse encore. Ainsi, vous qui êtes assis à la table des grands, le rang élevé de vos commensaux vous rend encore plus humbles et plus abjects; mais il n'en est pas ainsi de nous. Nous avons sur vous le double avantage de l'honneur, et: de la liberté, double avantage in. comparable aux yeux d'un convive qui veut avoir ses aises. Car je préfère le pain de la liberté aux innombrables mets de la servitude, et, comme dit le livre des Proverbes (XV, 17) « mieux vaut manger des légumes à la table de la charité que de manger un veau gras à la table de la haine ». Quoi que disent ces grands auprès desquels vous êtes assis, vous êtes, sous peine de les choquer, obligés de leur (106) accorder vos éloges, en vous conduisant comme des parasites, plus mal encore que des parasites. Les pauvres ont beau être méprisés , ils ont leur franc parler cependant: vous autres, vous ne l'avez même pas. Tel est l'état de bassesse et d'abjection où vous êtes : vous avez peur, vous tremblez, et vos commensaux ne daignent pas faire attention à vous. Le plaisir est donc banni de cette table des grands; tandis qu'à l'autre ce n'est que contentement et joie.