Edition
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De Cultu Feminarum
IV.
[1] Nulla nunc muliebri pompae nota inusta sit praedamnationis de exitu auctorum; nihil angelis illis imputetur praeter repudium caeli et matrimonium carnis: rerum ipsarum qualitates examinemus, ut consilia quoque concupiscentiae earum deprehendamus.
Habitus feminae duplicem speciem circumfert, cultum et ornatum. [2] Cultum dicimus quem mundum muliebrem uocant, ornatum quem immundum muliebrem conuenit dici. Ille in auro et argento et gemmis et uestibus deputatur, iste in cura capilli et cutis et earum partium corporis quae oculos trahunt. Alteri ambitionis crimen intendimus, alteri prostitutionis, ut iam hinc prospicias, Dei ancilla, quid ex his disciplinae tuae conueniat, quae de diuersis institutis censearis, scilicet humilitatis et castitatis.
Übersetzung
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Über den weiblichen Putz (BKV)
4. Kap. Übergang zum Thema.
Nehmen wir für jetzt an, es liege für den Putz der Weiber kein Brandmal einer stattgehabten Verwerfung in dem Schicksal seiner Erfinder und es könne den Engeln mit Ausnahme ihres Sturzes aus dem Himmel und des ehelichen Umgangs im Fleische nichts schuldgegeben werden - dann müssen wir die Eigenschaften der Dinge selbst prüfen, um auch in ihnen die Fallstricke der Begierlichkeit zu entdecken. An der äußern Erscheinung des Weibes kommt zweierlei in Betracht: der Putz und die Verschönerungsmittel, Putz nennen wir die Schmucksachen1 der Weiber, Verschönerung S. 181das, was man als weibliches Unwesen bezeichnen sollte. Zu jenen rechnet man Gold, Silber, Edelsteine und Gewänder, zu dieser die Pflege der Haare, der Haut und derjenigen Körperteile, welche die Augenlust erregen2, Gegen erstere erheben wir die Anklage auf Gefallsucht, gegen das letztere die Anklage auf buhlerisches Wesen. So magst du dir denn, o Dienerin Gottes, die du nach ganz ändern Dingen beurteilt wirst, nämlich nach deiner Demut und Keuschheit, schon jetzt zum voraus ein Urteil bilden, was sich davon für dein sittliches Verhalten schicke.