3.
Erst vor kurzem haben wir mitsammen den Heimgang dieses Fürsten laut betrauert: heute feiern wir in Gegenwart des Kaisers Honorius, der dem heiligen Opfer anwohnt, den Vierzigsten1. Denn wie der heilige Joseph seinen Vater in vierzigtägiger Totenfeier ehrte, so erweist auch er noch seinem Vater Theodosius die gebührenden Ehren. Wenn nun die einen den Dritten und Dreißigsten, andere den Siebten und Vierzigsten zu begehen pflegen, wollen wir sehen, welche Weisung die Schriftlesung gibt. Nach dem Tode Jakobs „befahl Joseph“, so heißt es, „den Leichendienern, ihn zu bestatten. Und die Leichendiener bestatteten Israel. Und volle vierzig Tage vergingen darüber; denn so viele zählt die Bestattungsfeier. Und Ägypten betrauerte ihn siebzig Tage“2. Die Feier nun ist zu beobachten, wie sie die Schriftlesung vorschreibt. Doch steht im Buche Deuteronomium auch geschrieben: „Die Kinder Israels beweinten Moses dreißig Tage, und die Tage der Trauer wurden damit beendet“3. Beide Bräuche haben sonach ihre Berechtigung, indem der notwendigen Pflicht der Pietät Genüge geschieht.
