Cap. 2.
Der zweite Ort (τόπος) ist entstanden, welcher | Demiurg (δημιουργός) und Vater und Logos (λόγος) und Quelle (πηγή) und Verstand (νους) und Mensch und Ewiger (άίδιος) und Unendlicher (απέραντος) genannt werden wird. Dieser ist die Säule (ϋτΰλος), 25 dieser ist der Aufseher (επίοχοπος); und dieser ist der Vater des Alls, und dieser ist’s, auf dessen Haupt die Aeonen (αιώνες) einen Kranz bilden, indem sie Strahlen (αχτίνες) auswerfen. Der Umriss seines Gesichtes ist die Unerkennbarkeit in den äusseren Welten (χόϋμοι), Avelche nach seinem Gesicht alle Zeit forschen, da sie ihn kennen S. 336 wollen, denn sein Wort ist zu ihnen gedrungen, und sie wünschen ihn zu sehen. Und das Licht seiner Augen dringt bis zu den Örtern (ro^roi) des Pleroma {πλήρωμα) ausserhalb, und das Wort (λόγος), das aus seinem Munde kommt, durchdringt das Obere und das Untere. 5 Und das Haar seines Hauptes ist die Zahl der verborgenen Welten (κόομοι), und die Grenzlinie seines Gesichtes ist das Ebenbild (κατ’ εικόνα) der Aeonen (αιώνες). Die Haare seines Gesichtes sind die Zahl der äusseren Welten (κόομοι), und die Ausbreitung seiner Hände ist die Offenbarung des Kreuzes (οτανρός), die Ausbreitung des Kreuzes 10 (οτανρός) ist die Neunheit (εννεάς) zur Rechten und zur Linken; der Spross des Kreuzes (οτανρός) ist der unfassbare Mensch. Dieser ist der Vater, dieser ist die Quelle (πηγή), welche das Schweigen hervorsprudelt, dieser ist’s, den man an allen Orten begehrt. Und dieser ist der Vater, von dem die Einheit (μονός) wie ein Lichtfunken heraus- 15 gekommen ist, im Vergleich zu der alle Welten (κοΟμοι) wie ein Nichts sind . . . ., indem sie (sc. die Monas) es ist, die alle Dinge bei ihrem Aufstrahlen bewegt hat. Und sie haben die Erkenntnis (γνώοις) und das Leben und die Hoffnung (ελπίς) und die Ruhe (άνάπανοις) und die Liebe (αγάπη) und die Auferstehung ιάνάοταΰις) und den Glauben 20 (πίοτις) und die Wiedergeburt und das Siegel (οιγραγίς) empfangen. 28 Dies ist die Xeunheit (εννεάς), | die aus dem Vater der Herrscherlosen (άναργοι) gekommen ist, der Vater und Mutter zu sich allein ist, dessen Pleroma (πλήρωμα) die zwölf Tiefen (βάιϋη) umgiebt.
1. Die erste Tiefe (βάϋος) ist die Allquelle (πανπήγη), aus der 25 alle Quellen (πηγαί) herausgekommen sind.
2. Die zweite Tiefe (βάϋ-ος) ist der Allweise (πόινϋοφος), von dem alle Weisen (οοφοι) herausgekommen sind.
3. Die dritte Tiefe (βάϋ-ος) ist das Allmysterium (πανμνοτή- ριον), von dem oder (ή) aus dem alle Mysterien (μνοτηρια) heraus-
30 gekommen sind.
4. Die vierte Tiefe (βάϋος) aber (δε) ist die Allerkenntnis (πανγνώ- οις), aus der alle Erkenntnisse (γνώοεις) herausgekommen sind.
5. Die fünfte Tiefe (βάϋ-ος) ist das Allreine (πάναγνον), aus dem alles Reine (αγνόν) herausgekommen ist.
6. 35 Die sechste Tiefe (βάϋος) ist das Schweigen (οιγή), aus dem
alles Schweigen (herausgekommen) ist.
S. 337 7. Die siebente Tiefe {βάθος) ist das Allwesentliche (ß πανονοιας'). von dem alle λ\ esen (ocoiaiΊ heransgekommen sind.
(8.) Die achte Tiefe (βάθος) aber (δε) ist der Vorväter (προπάτωρ), von dem oder (η) aus dem alle Vorväter (προπάτορες) entstanden sind. ·'»
(9.) Die neunte Tiefe (βάθος) aber (δε) ist ein Allvater (-ταντοπατωρ) und Selbstvater (αντοπάιτωρ), d. h. in ihm befinden sich alle Vaterschaften, indem er Vater in Bezug auf sie allein ist.
10. Die zehnte Tiefe (βάθος) ist der Allkräftige (παντοδύναμες), aus dem alle Kräfte herausgekommen sind.
11. Die elfte Tiefe (βάθος) aber (δε) ist die, in welcher sich der
erste Unsichtbare (αόρατος) befindet, aus dem alle Unsichtbaren (αόρατοι) herausgekommen sind.
12. Die zwölfte Tiefe (βάθος) aber (dt') ist die Wahrheit (αλήθεια) , aus der alle Wahrheit herausgekommen ist. Dies ist die 1·'* Wahrheit (αλήθεια), die sie alle bedeckt; dies ist das Bild (εΐχών) des Vaters, dies ist der Spiegel des Alls, dies ist die Mutter aller Aeonen (αιώνες), diese ist’s, welche alle Tiefen (βάθη) umgiebt. Dies ist die Einheit (μονάς), welche unbekannt (άκατάγνωότος) oder (η) unerkennbar ist, diese merkmallose (-γαρακτήρ), in der alle Merkmale 20 (χαρακτήρες) sind, die bis in Ewigkeit gesegnet ist. Dies ist der ewige Vater; dies ist der unbeschreibbare, undenkbare (-νοεΐν), unbegreifliche, unüberschreitbare Vater, dieser ist’s, in dem das All wesenlos ράνονοιος) wurde; und es (sc. das All) freute sich und jubelte und gebar in seiner Freude Myriaden von Myriaden Aeonen (αιώνες)', sie 23 wurden »die Geburten der Freude« genannt, weil es (sc. das All) sich mit dem Vater gefreut hat. Dies sind die Welten (κόΰμοι), aus denen das Kreuz (ϋτανρός) aufsprosste, und aus diesen körperlosen (άοώματοι) Gliedern (μέλη) ist der Mensch entstanden.
Dieser ist der Vater und die Quelle (πηγή) aller, dessen Glieder 30 (μελ.η) alle vollendet sind, und alle Namen sind aus dem Vater entstanden, sei es (εϊτε) unaussprechlich (άρρητος) oder (εϊτε) unvergänglich (άφθαρτος) oder (εϊτε) unbekannt (άκατάγνωοτος) oder (εϊτε) unsichtbar (αόρατος) oder (εϊτε) einfach (απλούς) oder (εϊτε) still (ήρεμος) oder (εϊτε) Kraft (δνναμις) oder (εϊτε) Allkraft (πανδυ- 33 ναμις) oder (εϊτε) alle in dem Schweigen befindlichen Namen, die 1 S. 338 sämtlich aus dem Vater entstanden sind, den alle äusseren Welten (,κόομοι) wie die Sterne des Firmaments (ΰτερέωμα) in der Nacht sehen; wie die Menschen die Sonne zu sehen begehren (έπι&νμεϊν), also begehren (επι&νμεΐν) auch ihn die äusseren Welten (κοβμοι) zu sehen wegen seiner Unsichtbarkeit, die ringsum ihn ist. | Er giebt zu jeder Zeit den Aeonen (αιώνες) das Leben, und durch sein Wort hat der Unteilbare die Einheit (μονός) kennen gelernt, um dieselbe zu kennen(?), und durch sein Wort ist das heilige (ιερός) Pleroma (πλήρωμά) entstanden. 2
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1 Im Ms. προ uewuoTcioc »das wesenlose Thor« | 18 Im griechischen Sprachgebrauch hat dieses Wort niemals diese Bedeutung, sondern »untadelhaft, un- sträflich«; hier steht es an Stelle von άγνωστος | 23 Im Ms. εννοΐσιος, m. E. muss man ανούσιος »wesenlos« lesen | 34 Im Ms. epH.uoc st. iipeMoc resp. Hpe.wioc. ↩
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7 Die Stelle ist anscheinend verdorben. ↩
