Kapitel 8.
Über die schlechten Menschen, welche damals in diesem heiligen Kloster emportauchten1.
... Als Satan, der Feind, sah, daß diese heilige Gemeinschaft durch über das Körperliche erhabene und über die (gewöhnliche) Ordnung hinausgehende Sitten in den Strahlen des Lichtes der Keuschheit S. 293 glänzte, gewann er Mönche aus jener Herde, erfüllte sie mit dem Geist der Unzucht und verwirrte ihre Gedanken in fleischlicher Begierde, der Mutter der Unsittlichkeit. ... Diese Unseligen und Verächtlichen stiegen auf den bösen Rat des Teufels heimlich hinab, nahmen sich mit Gewalt Frauen, brachten sie, wie die Geschichte erzählt, in die äußeren Zellen, in denen sie wohnten und verharrten einige Zeit in diesem abscheulichen und verwerflichen Tun. Als aber der gute und freundliche Gott, der gegen die Sünder langmütig ist und sich gefällt, sie zu bessern und ihr Leben zu finden, sah, daß keine Reue über das Böse sie ergriff, worin sie verstrickt waren und daß sie als Unreine und Befleckte am heiligen Ort mit Heiligen wohnten, ohne sich zu schämen, deckte er sie in folgender Weise auf und beschämte sie.
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Die folgende, unerquickliche Episode ist vielleicht eine Nachwirkung der Aufhebung der Zölibatsgesetze durch Patriarch Akak in Kanon 3 der Synode vom J. 486. Wenn wir aber in der Vita bar 'Idtâ lesen, daß die Mönche vom Kloster nur täglich Brot und wöchentlich etwas Mehl erhielten, und für ihre übrigen Bedürfnisse als Taglöhner durch Feldarbeit sorgen mußten, daß Bar 'Idtâ durch Abschreiben sich Geld verdiente, während seine Schwester, Chanâhîschô', für seine Kleider sorgte, so daß er nicht auszugehen brauchte, so daß die Mönche sagten: „Du gleichst dem Lamme, das aus zwei Eutern trinkt", dann werden solche Vorkommnisse vorständlicher. Ebd. wird jedoch auch erzählt, daß Bâbai die Gewohnheit hatte, jede Nacht in den Zellen der Novizen herumzugehen und zu den Brüdern in Liebe zu gehen, um zu sehen, wie sie mit Satan kämpften. ↩
