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Martyrium des Hl. Apollonius (BKV)
2.
7. Der Statthalter Perennis sprach: Was ich dir sage, tu und geh in dich, opfere den Göttern und dem Bilde des Kaisers Kommodus. 8. Apollonius aber entgegnete lächelnd: Über Sinnesänderung und Eid habe ich mich vor dir gerechtfertigt, in betreff des Opfers aber höre: Ein unblutiges und reines Opfer bringen auch ich und alle Christen dem allmächtigen Gotte dar, dem Herrn über Himmel und Erde und alles, was Leben hat, ein Opfer, das besonders in Gebeten besteht für die geistigen und vernünftigen Ebenbilder1 , die von der göttlichen Vorsehung zum Herrschen auf Erden gesetzt sind. 9. Darum beten wir täglich nach Vorschrift rechten Gebotes zu Gott, der im Himmel wohnt, für Kommodus, der auf dieser Erde herrscht, indem wir sicher wissen, daß er nicht von einem anderen, sondern einzig nach dem Willen des unbesiegbaren Gottes, der, wie ich vorhin sagte, alle Dinge umfaßt, die Herrschaft auf Erden ausübt.
10. Der Statthalter Perennis sprach: Ich gebe dir Zeit, Apollonius, damit du mit dir selbst wegen deines Lebens zu Rate gehest.
-
Gottes ↩
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Martyrium des Apollonius
2.
Der Prokonsul Perennis: „Tu, was ich dir gesagt habe. Gib deine Ansicht auf, Apollonius. Opfere den Götterbildern und der Statue des Kaisers Kommodus!“
Apollonius aber lächelte und sprach: „Über Gesinnungsänderung und über Schwören habe ich meine Verteidigung bereits vorgelegt. Vernimm nun, wie ich über das Opfern denke. Auch wir opfern, ich und alle andern Christen, aber wir senden ein unblutiges und reines Opfer empor zu Gott, dem Allherrscher, dem Kyrios über Himmel und Erde und alles Lebendige. Dies Opfer ist begleitet von Gebeten, nicht zuletzt auch für die vernunftbegabten Ebenbilder Gottes, die von der göttlichen Vorsehung eingesetzt wurden als kaiserliche Herrscher über den Erdkreis. Täglich also, so schreibt es unser S. 82 heiliges Gesetz vor, beten wir zu Gott, der Kyrios in den Himmeln ist, für Kommodus, der als Kaiser diese Welt beherrscht. Denn wir wissen es untrüglich: nicht durch Zufall, sondern einzig durch den Willen Gottes, des Unbesiegten, der das Weltall durchwaltet (schon vorhin habe ich's dargelegt), herrscht er als Kaiser über den Erdkreis.“
Perennis: „Ich gebe dir einen Tag Bedenkzeit, Apollonius. Überlege es gründlich. Es geht um dein Leben!“