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Martyrium des Hl. Apollonius (BKV)
4.
Solche Dinge müssen am meisten denen, die auf sie vertrauen, Schaden der Seele bringen. 19. Denn wodurch unterscheiden sich diese Dinge von getrocknetem Ton und zerbröckelnder Scherbe? Zu Dämonenbildern beten sie, die nicht hören, gerade als wenn sie hörten, die nicht fordern und nichts gewähren. Denn in Wahrheit ist ihre Gestalt erlogen: sie haben Ohren und hören nicht, Augen und sehen nicht, Hände und strecken sie nicht aus, Füße und gehen nicht. Die Gestalt nämlich schafft ihr Wesen nicht um. Zur Verhöhnung der Athener scheint mir auch Sokrates bei der Platane geschworen zu haben, einem wildwachsenden Holze.
20. Zweitens hinwiederum sündigen die Menschen gegen den Himmel droben, wenn sie selbst das anbeten, was durch Wachstum zustande kommt: die Zwiebel und den Knoblauch -- die Gottheit der Pelusier, Dinge, die in den Bauch eingehen und in den Abort ausgeworfen werden.
21. Drittens sündigen die Menschen gegen den Himmel droben, wenn sie das anbeten, was unter den Begriff des Sinnbegabten fällt: Fisch und Taube, die Ägypter Hund und Hundsaffe, Krokodil und Rind, Giftschlange und Wolf, Abbilder ihrer eigenen Gewohnheiten.
22. Viertens sündigen die Menschen gegen den Himmel droben, wenn sie das anbeten, was seinem Wesen nach vernünftig ist: Menschen, die in ihrer Wirksamkeit Dämonen sind; Götter nennen sie solche, die früher Menschen waren, wie ihre Mythen beweisen. Denn S. 324 von Dionysus sagt man, er sei zerrissen, und von Herakles, er sei lebendig auf den Scheiterhaufen gebracht, von Zeus, er sei in Kreta begraben worden; in Übereinstimmung damit sind auch ihre Namen in den Mythen, durch die ihre Namen klar werden, gestaltet worden. Besonders wegen ihrer Unheiligkeit lehne ich sie ab.
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Martyrium des Apollonius
4.
S. 84 Es ist klar, daß solche Dinge allen Menschen, die sich ihnen gläubig anvertrauen, schweren Schaden an der Seele zufügen. Denn wodurch unterscheiden sich solche Götter von gewöhnlichem Steingut oder zerbrochenen Tonscherben? Zu Dämonenbildern beten die Menschen, und diese Bilder haben doch kein Gehör wie wir Menschen, sie stellen keine Forderungen, und sie gewähren keine Bitten. Ihre Gestalt ist eine sichtbar gewordene Lüge: Ohren haben sie und hören nichts, Augen haben sie und sind blind, Hände haben sie und reichen sie uns nicht, Füße haben sie und können nicht gehen. Nichts beweist ihre sichtbare Gestalt für ihr inneres Wesen. Mich dünkt, selbst Sokrates wollte sich über die Athener lustig machen, als er bei der wildwachsenden Platane einen Eid ablegte.
Weiterhin, und das ist mein zweiter Gedanke, sündigen die Menschen gegen den Himmel, wenn sie anbeten, was durch pflanzliches Wachstum zustande kommt: die Zwiebel etwa und den Knoblauch. Ja, das ist die Gottheit der Pelusier! Sie wandern in den Bauch und werden in die Kloake ausgeschieden! Drittens sündigen die Menschen gegen den Himmel, wenn sie Wesen anbeten, die mit Tiersinnen begabt sind: den Fisch oder die Taube oder, wie die Ägypter, den Hund und die Hundsaffen, das Krokodil oder den Stier, die Schlange und den Wolf — Sinnbilder ihrer eigenen Sitten! Viertens endlich sündigen die Menschen gegen den Himmel, wenn sie anbeten, was mit geistiger Vernunft begabt ist, Menschen, die sich nach dem Tod als Dämonen S. 85 betätigen; denn ,Götterʽ nennen sie jene, die früher einfache Menschen waren. Das beweisen ja ihre Göttermythen. Dionysos, so fabeln sie, sei einst in Stücke zerrissen worden, Herakles habe sich bei lebendem Leib ins Feuer gestürzt, Zeus sei auf Kreta begraben. Daran anlehnend hat man sich Götternamen zusammengegrübelt, und die Kenntnis eben dieser Namen wird durch die Mythen erhalten. Dies alles muß ich ablehnen, vor allem weil es gottlos ist!“