6.
Nach diesen Worten sagte ein gewisser Alexander, ein boshafter Mensch aus dem Volke, zu Pionius: Du mußt auch unseren Reden Gehör schenken. Er aber antwortete: Du vielmehr mußt hören; denn was du weißt, weiß ich auch, aber du verstehst das nicht, was ich weiß. Da sagte jener, spottend über die Ketten des Märtyrers: Was bedeuten denn diese Ketten? Er antwortete: Damit man nicht glaube, wenn wir durch die Stadt geführt werden, wir gingen zum Opfer, und damit ihr uns nicht, wie die andern, zu den Tempeln führet, zugleich auch, damit ihr einsehen könnt, daß ihr uns nicht zu fragen braucht, da wir ja freiwillig in den Kerker gehen. Als er nun schwieg und das Volk fortfuhr, ihn zu beschwören und ihm zuzureden, antwortete der selige Märtyrer noch einmal: Das haben wir beschlossen und es steht fest, daß wir bei dem beharren, was wir gesagt haben. Und als er nun die Umstehenden mit scharfen Worten entschieden zurechtwies, das Vergangene ihnen vorhielt und sie auf die Zukunft aufmerksam machte, sagte Alexander: Was haben wir eure Predigten nötig, da ihr die Möglichkeit nicht habt, länger zu leben, vielmehr die Notwendigkeit groß ist, daß ihr sterbet?
