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Apologie (BKV)
1.
1. Ich bin, o Kaiser, durch Gottes Vorsehung1 auf die Welt gekommen. Und als ich den Himmel betrachtete2 und Erde und Meer, und Sonne und Mond [erblickte] und die übrigen Schöpfungswerke, da erstaunte ich über dieses Weltgebäude3. 2. Ich begriff aber, daß sich die Welt und alles darin (nur) aus Zwang [seitens eines andern] bewegt, und ich sah ein, daß derjenige, der sie bewegt und erhält, Gott ist, [der darin verhüllt und dadurch verborgen ist4]; auch ist klar, daß das Bewegende stärker5 ist als das Bewegte, und das Erhaltende stärker als das Erhaltene . Aber nachzugrübeln über den Beweger des Alls, wie beschaffen er (nämlich) ist - denn soviel ist mir ersichtlich: er ist ja seiner Natur nach unbegreiflich - und zu handeln über die Festigkeit seiner Weltordnung, um sie ganz zu begreifen, bringt mir keinen Gewinn, kann sie ja doch niemand vollkommen begreifen. 3. Ich behaupte aber von dem Weltbeweger, daß er der Gott des Alls ist, der alles um des Menschen6 willen gemacht hat; und mir scheint das (allein) von Wert zu sein, daß man Gott verehre und den (Mit-) Menschen nicht kränke. S. 26 4. Ich behaupte aber, daß Gott ungezeugt7 ist und ungemacht8, von niemand umfaßt wird, selbst aber alles umfaßt9, (daß er ist) eine durch sich seiende10 Form11, anfangslos12 und endlos, unvergänglich13, unsterblich, vollkommen und unbegreiflich14. Wenn ich sagte: vollkommen, so heißt das, daß er keinen Mangel hat und nichts bedarf15, während alles seiner bedarf; und wenn ich sagte, daß er anfangslos ist, so heißt das, daß alles, was einen Anfang hat, auch ein Ende hat, und alles, was ein Ende hat, auflösbar ist.
5. Er hat keinen Namen16; denn alles, was einen Namen hat, gehört mit zum Geschaffenen. Er hat keine Gestalt und keine Zusammensetzung von Gliedern; denn wer solches hat, gehört mit zu den Gebilden. Er ist nicht männlich und nicht weiblich17. Der Himmel umfaßt ihn nicht, vielmehr wird der Himmel und alles Sichtbare und Unsichtbare von ihm umfaßt. 6. Er hat keinen Gegner; denn es gibt niemand, der stärker wäre als er18. Er hat nicht Grimm und Zorn19; denn es gibt nichts, das ihm widerstehen könnte. Irrtum und Vergeßlichkeit liegt nicht in seiner Natur; denn er ist ganz und gar Weisheit und Einsicht und durch ihn besteht alles20, [was besteht]. Er heischt nicht S. 27 Schlacht- und Trankopfer21, noch eines von den sichtbaren Dingen; [von niemand heischt er etwas,] aber alle Lebewesen heischen von ihm.
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Gnade S. ↩
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Vgl. 2Mak. 7,28; Weish. 13,5. ↩
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S sklavisch: die Ausschmückung der Welt. A sinngemäß: den Bau der Welt. Vgl. 1Klem 33,3; Tatian 21. ↩
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Vgl. Röm. 1,20. ↩
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Weish. 13,4. ↩
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Petruspred: Klem. v. Alex., Strom. VI 5,40; Herm., Mand. XII 4,2; Justin, Apol. I 10,2; Br. a Diogn. 4,2; 10,2. ↩
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Sibyll., Proöm. 7.17; Justin, Apol. I. 14,1 u.o. ↩
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Petruspred.: Strom. VI 5,39. ↩
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Ebd. und Herm., Mand. I 1. ↩
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Sibyll. Proöm. 17; III 12; VIII 429; Fragm. I (8) 17. ↩
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A, s. Einleit., S. 17. ↩
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Tatian 4. ↩
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A; vgl. Röm. 1,23; Petruspred. a.a.O. ↩
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Petruspred. a.a.O. ↩
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2Makk. 14,35; Apg. 17,25; Br. a. Diogn. 3,4. ↩
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Justin, Apol. II 6,3. ↩
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Männliches und Weibliches besteht nicht in jener Natur; denn in wem dies besteht, der ist unter der Macht der Leidenschaften A. ↩
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- Er ist unbeweglich, unermeßlich und unaussprechlich; denn es gibt keinen Ort, woher und wohin er sich bewegte. Auch wird er von keiner Seite als meßbar umfaßt und umschlossen; denn er ist’s, der alles erfüllt und alles Sichtbare und Unsichtbare überragt A.
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1Klem. 19,3; Ign. Philad. 1,2; Br. a. Diogn. 8,8. ↩
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Kol. 1,17. ↩
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Sibyll. VIII 390; vgl. Justin, Apol. I,10,1; 13,1; Br. a. Diogn. 3,5. ↩
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L'Apologie d'Aristide
I.
O Roi, je suis entré dans le monde par la providence de Dieu, et ayant contemplé le ciel, la terre et la mer, le soleil et la Lune et le reste, je fus étonné de l’arrangement de ces choses. Voyant le monde se mouvoir nécessairement, je compris que celui qui le fait mouvoir et qui le maintient est Dieu. Car ce qui fait mouvoir est plus puissant que ce qui est mû, et ce qui maintient est plus puissant que ce qui est maintenu. Je dis donc que celui qui a organisé et qui maintient toutes choses est le Dieu sans commencement ni fin, immortel, sans aucun besoin, élevé au-dessus de toutes les passions et imperfections telles que la colère, l’oubli, l’ignorance, etc. Toutes choses ont été créées par lui. Il n’a besoin ni de sacrifice, ni de libation, ni d’aucune des choses qui existent. Mais tous ont besoin de lui.1
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Le texte S donne ici une longue paraphrase de G. Quoique le paragraphe soit deux fois plus long, il ne contient rien de plus. Il y a des explications vraiment naïves et qui sont bien plutôt oeuvre du traducteur que de l’auteur. En voici des exemples : S et G présentent Dieu comme n’ayant ni commencement ni fin. Le traducteur syriaque ajoute qu’il entend par là que tout ce qui a un commencement a aussi une fin et que tout ce qui a une fin est corruptible. Cela est juste, mais à quoi cela sert-il, puisqu’il est dit que Dieu n’a pas de fin? Dieu est parfait parce qu’il n’y a en lui aucune imperfection, dit encore G. Personne n’a jamais songé à le nier. ↩