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Gegen Celsus (BKV)
5.
S. 5 Paulus wußte wohl, dass die griechische Philosophie Lehren enthält, die für die große Menge etwas Bestechendes haben, die Lüge als Wahrheit darstellen und darum nicht unbeachtet gelassen werden dürfen. Er gibt uns deshalb hierüber die Belehrung: „Sehet zu, dass euch nicht jemand beraube durch die Philosophie und leeren Trug nach der Überlieferung der Menschen nach den Elementen der Welt und nicht nach Christus“1. Und da er sah, dass sich in den Lehren der Weltweisheit eine gewisse Größe zeigt, sagte er, die Reden der Philosophen seien „nach den Elementen der Welt“ abgefaßt. Von der Schrift des Celsus aber wird wohl kein vernünftiger Mensch behaupten, dass auch sie „nach den Elementen der Welt“2 ausgearbeitet sei. Die Lehren der Weltweisen bezeichnete der Apostel, da sie etwas Trügerisches an sich haben, auch als „leeren Trug“, vielleicht zum Unterschiede von einem Truge, der nicht „leer“ ist, und den Jeremia im Auge hatte, als er Gott mit den Worten anzureden wagte: „Herr, du hast mich betrogen, und ich ließ mich betrügen; du bist stärker gewesen (als ich) und hast es vermocht.“3 Die Schriften des Celsus aber enthalten, wie mir scheint, durchaus keinen „Trug“, folglich auch keinen „leeren“, wie er sich in den Schriften jener Männer findet, die philosophische Systeme geschaffen und nicht gewöhnlichen Verstand4 darauf verwendet haben. Wie man nun nicht jeden beliebigen falschen Satz in der Geometrie einen Trugsatz nennen, oder auch, um Übungen damit anzustellen, unter diesem Namen aufzeichnen würde, so müßte den Lehrmeinungen der Stifter von Philosphenschulen das ähnlich sein, was ebenso wie jene „leerer Trug nach5 Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt“ genannt werden sollte.
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Origen Against Celsus
5.
Paul, indeed, observing that there are in Greek philosophy certain things not to be lightly esteemed, which are plausible in the eyes of the many, but which represent falsehood as truth, says with regard to such: "Beware lest any man spoil you through philosophy and vain deceit, after the tradition of men, after the rudiments of the world, and not after Christ." 1 And seeing that there was a kind of greatness manifest in the words of the world's wisdom, he said that the words of the philosophers were "according to the rudiments of the world." No man of sense, however, would say that those of Celsus were "according to the rudiments of the world." Now those words, which contained some element of deceitfulness, the apostle named "vain deceit," probably by way of distinction from a deceit that was not "vain;" and the prophet Jeremiah observing this, ventured to say to God, "O Lord, Thou hast deceived me, and I was deceived; Thou art stronger than I, and hast prevailed." 2 But in the language of Celsus there seems to me to be no deceitfulness at all, not even that which is "vain;" such deceitfulness, viz., as is found in the language of those who have founded philosophical sects, and who have been endowed with no ordinary talent for such pursuits. And as no one would say that any ordinary error in geometrical demonstrations was intended to deceive, or would describe it for the sake of exercise in such matters; 3 so those opinions which are to be styled "vain deceit," and the "tradition of men," and "according to the rudiments of the world," must have some resemblance to the views of those who have been the founders of philosophical sects, (if such titles are to be appropriately applied to them).