4.
Wie also, handeln diese nicht ungerecht, wenn sie es sich auch nur einfallen lassen, einer so großen und allgemeinen Synode zu widersprechen? Wie, handeln diejenigen nicht gottlos, welche auf die gerechten Beschlüsse gegen die arianische Ketzerei feindselig hinzublicken wagen, auf Beschlüsse, welche von denjenigen selbst gut geheißen worden sind, welche zuvor die Gottlosigkeit lehrten? Wenn aber die Eusebianer sogar nach dem Unterschreiben ihre Meinung änderten, und wie Hunde zu ihrem Auswurfe der Gottlosigkeit zurückkehrten, verdienen dann diejenigen nicht desto mehr Haß, welche jetzt widersprechen, weil sie die Freiheit ihrer Seele Andern zu Kosten geben, und diese zu Führern der Ketzerei haben wollen, Leute, wie1 Jakobus sagt, die doppelherzig und unbeständig in allen ihren Wegen sind, und nicht bei Einer Meinung beharren, sondern bald diese, bald jene annehmen, bald das, was sie sagen, loben, bald darauf aber das wieder tadeln, was sie gesagt haben, und wieder das loben, was sie vor Kurzem tadelten. Dieses aber ist, wie Pastor sagt, eine Ausgeburt des Teufels, und mehr ein Kennzeichen der Wirthe, als der Lehrer. Denn wahrhaft ist, wie die Väter überliefert haben, eine Lehre, S. 194 und wahrhaft ein Kennzeichen der Lehrer dieses, wenn sie alle miteinander übereinstimmen, und nicht entweder mit sich selbst, oder mit ihren Vätern im Streite begriffen sind. Denn diejenigen, welche nicht so beschaffen sind, muß man vielmehr gottlos, und nicht wahre Lehrer nennen. Daher haben die Heiden, welche unter sich nicht übereinstimmen, sondern unter einander uneins sind, die wahre Lehre nicht. Die Heiligen aber, und die wirklichen Herolde der Wahrheit stimmen unter sich überein, und sind unter sich nicht uneins. Denn obwohl sie in verschiedenen Zeiten gelebt haben, so hatten sie dennoch alle Einen Zweck, weil sie Propheten des Einen Gottes waren, und in Uebereinstimmung dasselbe Wort verkündigten.
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Jakob I, 8. ↩
