3.
Wer also wird, nach diesen Beweisen, diejenigen zur Kirchengemeinschaft zulassen, welche die Synode von Rimini, oder eine andere, außer der Nicänischen, im Munde führen? S. 128 Oder wer sollte diejenigen nicht hassen, welche die Beschlüsse der Väter verwerfen, und ihnen die neuern, welche zu Rimini mit Streitsucht und Gewalt gefaßt wurden, vorziehen? Und wer möchte mit jenen Leuten zusammenkommen, die nicht einmal ihre eigenen Beschlüsse gutheißen? Denn sie, die in ihren zehen oder mehr Synoden, wie wir zuvor bemerkt haben, bald so, bald anders schrieben, haben deutlich an den Tag gelegt, daß sie gegen eine jede derselben Klagen erheben. Es begegnet ihnen aber dasselbe, was ehemals den verrätherischen Juden begegnet ist; denn wie jene die einzige Quelle des lebendigen Wassers verlassen und sich durchlöcherte Cisternen gegraben haben, welche kein Wasser werden halten können, wie bei dem Propheten Jeremias geschrieben steht1, so haben auch diese im Kampfe gegen die Eine und allgemeine Kirchenversammlung sich viele Synoden gegraben, und alle, welche bei ihnen Statt fanden, haben sich leer gezeigt, wie eine unfruchtbare Garbe2. Wir wollen also denjenigen kein Gehör geben, welche die Synode von Rimini oder eine andere, ausser jener zu Nicäa, nennen. Denn diejenigen selbst, welche die Synode von Rimini im Munde führen, scheinen nicht zu wissen, was in derselben verhandelt worden ist; denn sonst würden sie davon schweigen. Denn ihr wisset, Geliebte, und habet es von jenen, welche aus euerer Provinz nach Rimini sich begeben hatten, erfahren, wie Ursacius, Valens, Eudoxius und Auxentius, mit welchen auch Demophilus daselbst anwesend war, abgesetzt worden sind, weil sie außer den Nicänischen Beschlüssen noch Anderes schreiben wollten, als sie, die arianische Ketzerei zu verdammen aufgefordert, dieses zu thun sich weigerten, und lieber Beschützer derselben seyn wollten. Die Bischöfe aber, welche aufrichtige Diener des Herrn und rechtgläubig waren, bei zweihundert an der Zahl, schrieben, daß ihnen die Nicänische Synode allein genüge, S. 129 und daß man ausser ihr weder mehr noch weniger suchen oder denken solle. Davon benachrichtigten sie auch den Constantius, welcher die Synode zu halten befohlen hatte. Allein die zu Rimini Abgesetzten begaben sich zum Constantius, und bewirkten, daß jene mit der unwürdigsten Begegnung empfangen wurden, und daß ihnen gedroht wurde, diejenigen, welche sich als Gegner der Abgesetzten zeigten würden nicht in ihre Kirchensprengel zurückkehren dürfen, sondern in Thrazien in eben jenem Winter Gewaltthätigkeiten zu erdulden haben, damit sie sich die von jenen gemachten Neuerungen gefallen lassen mochten.
