4.
Diese beiden Stellen über das Geschöpf sind also in Beziehung auf den Leib Jesu geschrieben worden. Denn der Mensch, in welchem der Herr erschien, ist als Anfang der Wege erschaffen worden, welchen Menschen er uns zum S. 31 Behufe der Erlösung erscheinen ließ. Denn durch ihn haben wir den Zutritt zu dem Vater; denn er ist der Weg, der uns zum Vater führt. Der Weg aber ist etwas körperliches, etwas in die Augen fallendes, und dieser Weg ist der Herr als Mensch. Alles also hat das Wort Gottes geschaffen, es selbst aber ist nicht erschaffen, sondern gezeugt. Denn kein Geschöpf kann etwas sich gleiches oder ähnliches erschaffen; sondern es ist Sache des Vaters zu zeugen, und Sache des Künstlers zu schaffen. Etwas Gemachtes und Geschaffenes ist also der Körper, welchen der Herr unsertwegen getragen hat,1 welcher uns, wie Paulus sagt, von Gott gezeugt ist zur Weisheit, zur Heiligung, zur Gerechtigkeit und zur Erlösung; obgleich das Wort, die Weisheit des Vaters, vor uns und jeglichem Geschöpfe war und ist. Der heilige Geist aber, welcher von dem Vater ausgeht, ist immer in den Händen des sendenden Vaters und des ihn tragenden Sohnes, durch welchen er Alles erfüllt hat. Der Vater, welcher das Seyn aus sich selbst hat, hat also, wie wir gesagt haben, den Sohn gezeugt, und nicht erschaffen, auf ähnliche Weise, wie die Quelle den Fluß, die Wurzel den Schößling, das Licht den Glanz hervorbringt, deren Untheilbarkeit die Natur erkennt. Durch ihn aber sey dem Vater Ehre, Macht und Herrlichkeit vor aller Ewigkeit und in alle Ewigkeit. Amen.
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1. Kor. I, 30. ↩
