4.
Nachdem wir diese Glaubensformel auseinander gesetzt hatten, fand keiner Anlaß zu widersprechen, sondern unser höchst gottesfürchtiger König selbst war der Erste, welcher bezeugte, daß alles, was sie enthalte, vollkommen richtig sey; er bekannte auch, daß er selbst so denke, und ermahnte Alle, diesem Glauben beizustimmen, und diese Dogmen zu unterschreiben und gutzuheißen, nur mit Beisetzung des einzigen Ausdruckes „von gleicher Wesenheit,“ welchen er selbst so erklärte, dieser Ausdruck „von gleicher Wesenheit“ sey nämlich nicht von körperlichen Affektionen zu verstehen; und der Sohn sey daher aus dem Vater nicht durch irgend eine Theilung oder Absonderung; denn es sey nicht möglich, daß eine unkörperliche, unmaterielle und geistige Natur irgend einer körperlichen Leidenschaft unterworfen sey; sondern man müsse solche Dinge auf göttliche und unerklärbare Weise S. 245 auffassen. So nun sprach der höchst weise und fromme König; jene aber verfaßten wegen der Hinzusetzung des Ausdruckes „von gleicher Wesenheit“ folgende Formel.
Der in der Synode ausgesprochene Glaube.
Wir glauben an Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge; und an Einen Herrn Jesum Christum, den Sohn Gottes, der eingeboren von dem Vater gezeugt ist, das heißt, aus dem Wesen des Vaters, Gott von Gott, Licht von dem Lichte, wahrer Gott von dem wahren Gott; gezeugt, nicht gemacht, gleichen Wesens mit dem Vater, durch den alle Dinge sowohl im Himmel als auch auf Erden gemacht worden sind; der für uns Menschen und für unser Heil herabgestiegen, und Fleisch und Mensch geworden ist; welcher gelitten hat, am dritten Tage auferstanden, in den Himmel aufgefahren ist, und kommen wird zu richten die Lebendigen und die Todten. Und an den heiligen Geist. Diejenigen aber, welche sagen: Es hat eine Zeit gegeben, wo er nicht war, und er war nicht eher, als er gezeugt wurde, und er ist aus dem Nichts gemacht worden; oder welche behaupten, daß der Sohn Gottes von einer andern Hypostasis oder Wesenheit, oder geschaffen, oder veränderlich und wandelbar sey, diese verflucht die katholische Kirche.
