5.
Um die Christen ganz besonders zu ärgern und um die Weissagungen Daniels [9, 27] und des Herrn [Matth. 24,2 u. Parallelen] Lügen zu strafen, veranlasste er während seines Aufenthalts zu Antiochien die Juden, ihren Tempel in Jerusalem mit möglichster Pracht wieder aufzubauen, und betraute damit den früheren Vizestatthalter von Britannien, Alypius von Antiochien. „Aber“, so berichtet der Heide Ammianus Marcellus, „mehrmals schossen plötzlich aus dem Grunde Feuerballen hervor und machten den Platz für die Arbeiter, die sogar vom Feuer beschädigt wurden, unzugänglich: weil man nun an dem Elemente selbst auf diese Weise so hartnäckigen Widerstand fand, mußte die Ausführung ganz unterbleiben“1.
Diese Vereitelung des Tempelaufbaues durch Elementargewalt berichten alle Kirchenhistoriker der damaligen Epoche2, aber das wertvollste Zeugnis bleibt das soeben zitierte; denn Ammian war von allen uns zu Gebote stehenden Zeugen dem Orte und der Zeit nach der Katastrophe am nächsten und hatte als Heide keine apologetischen Tendenzen.
-
Die berühmte Stelle [28,1] lautet: „Cum itaque rei idem fortiter instaret Alypius juvaretque provinciae rector, metuendi globi flammarum prope fundamenta crebris adsultibus erumpentes fecere locum exustis aliquotiens operantibus inaccessum hocque modo elemento destinatius repellente cessavit inceptum.“ - Übersetzung nach Büchele 1. c. S. 490. ↩
-
Rufinus I,37 u. 38, MSL 21,505 s.; Socrates III, 20,MSG 67,428 s.; Sozomenos V,22, MSG 67,1281 s.: Theodoret III, 15, MSG 82,1112 s.; siehe unten Ephräm 4,19 u. 20. ↩
