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Über das Pallium oder den Philosophenmantel (BKV)
2. Veränderungen in der Natur und Wechsel in der Menschenwelt sind etwas Gewöhnliches.
Fassen wir nun die Sache von einer ändern Seite, um zu zeigen, dass die punische Art vor den Römern nicht zu erröten oder zu trauern braucht! Es ist eine ausgemachte Sache, dass das Gewand zu wechseln ein S. 14gewöhnliches Geschäft der ganzen Natur ist. Auch die Welt, die wir bewohnen, nimmt es zuweilen vor. Meinetwegen mag Anaximander mehrere Welten annehmen, meinetwegen mag es auch noch irgendwo eine andere Welt geben bei den Meropern, wie Silenus dem Midas vorschwatzte, dessen Ohren freilich noch größere Fabeln vertragen können. Die Welt, welche Plato annimmt, von welcher die unsrige ein Abbild sein soll, befindet sich ebenso in der Notwendigkeit, sich verändern zu müssen. Denn, wenn sie eine Welt ist, so wird sie aus verschiedenen Substanzen und Kräften bestehen, entsprechend der Form dessen, was die Welt hier ist; sie würde ja keine Welt sein können, wenn sie nicht ebenso wäre wie die Welt. Verschiedene Dinge, zur Einheit verbunden, bleiben durch Veränderung verschieden. Denn der Wechsel verbindet und eint den Zwiespalt der Verschiedenheit. So wird jede Welt nur zu einer Welt dadurch, dass sie aus verschiedenen Dingen zusammengesetzt ist und auf dem Wechsel basiert.
Unsere Wohnstätte wenigstens ist, was man mit geschlossenen, ja selbst mit Homerischen1 Augen wahrnehmen kann, durchaus etwas die Gestalt Wechselndes. Tag und Nacht wechseln ab. Die Sonne variiert in jährlichen Zwischenräumen ihre Sonnenwenden, der Mond hat monatliche Veränderungen. Die ordnungsvolle und doch verwirrende Menge der Gestirne lässt zu Zeiten etwas sinken, zu Zeiten wieder emporsteigen. Der Umkreis des Himmels ist bald heiter glänzend, bald durch Gewölk verdüstert; oder es stürzen Regengüsse herab und manchmal Hagelgeschosse mit den Regengüssen gemischt; dann folgt Sprühregen und von neuem Heiterkeit. So ist auch die Zuverlässigkeit des Meeres übel berüchtigt; denn es erheben sich ebenfalls aus einer ruhenden, traulichen und mäßig bewegten Fläche in Folge des Umschlags der Winde alsbald ungeheure Wogen, So ist es auch, wenn man die Erde betrachtet, die sich je nach Jahreszeiten zu bekleiden liebt. Es fehlt nicht viel, so könnte man leugnen, dass sie dieselbe sei. Man denkt sie sich noch grün und sieht sie sehen gelb; bald S. 15wird man sie auch grau und öde sehen. Auch bei all ihrem übrigen Schmuck verändert sich das eine aus dem ändern: die Rücken der Berge durch Herabrutschen, die Wasseradern der Quellen durch Ausbleiben, die Rinnsale der Flüsse durch Verschütten.
Einst hat sich auch die ganze Erdoberfläche verändert, indem sie mit allen Wassern bedeckt war. Noch treiben sich die Muschelschalen und Gehäuse auf den Gebirgen umher und möchten Plato gern davon überzeugen, dass auch die höher gelegenen Punkte im Wasser gestanden haben. Auch, nachdem der Erdboden wieder in seiner gewöhnlichen Form herausgetreten, hat er sich nochmals verändert; ein anderer und doch derselbe. Er ändert auch stellenweise seine Gestalt, wenn irgend eine Gegend Schaden leidet, da es unter den Inseln kein Delos mehr gibt, Samos ein Sandhaufen ist und die Sibylle nicht lügt; da man im Atlantischen Meere ein Libyen oder Asien gleichgroßes Land vermisst2; da das ehemalige Seitenteil von Italien, durch den Andrang des Adriatischen und Tyrrhenischen Meeres zur Hälfte verschlungen, aus den Resten die Insel Sizilien entstehen ließ und die ganze Wunde des Risses, welcher den kämpfenden Zusammensturz der Gewässer in die Enge treibt, dem Meere eine ganz neue fehlerhafte Eigenschaft mitteilte, nämlich die, die Schiffstrümmer nicht auszuwerfen, sondern hinabzuschlingen. Es erfährt auch das Festland Zerstörungen durch den Himmel oder durch sich selbst. Blicke nach Palästina, wo der Jordanfluss die Grenzscheide bildet, ist eine ungeheure Einöde, eine verlassene Gegend und der Anbau vergeblich. Und doch gab es früher dort Städte und zahlreiche Völkerschaften und der Boden war dankbar3. Späterhin trat Gott als Richter auf; die Gottlosigkeit verdiente einen Feuerregen; von nun an gibt es kein Sodoma und Gomorrha mehr; alles ist Asche und das nahe Meer lebt mit dem Erdboden daneben ein Leben des Todes. Durch S. 16eine solche Wolke verlor auch Tuscien sein Volsinii im Feuer, und mehr noch als dies hat Kampanien, dem sein Pompeji entrissen ist, von seinen Bergen zu gewärtigen. Möge das fernbleiben! O dass doch auch Asien nun sicher wäre vor der Gefräßigkeit der Erde! O dass doch auch Afrika zum ersten und zum letzten Male den Schlund gefürchtet hätte und genug gestraft wäre mit der Entreißung eines einzigen Heerlagers4. Auch durch viele andere Beschädigungen der Art ist das Aussehen des Erdkreises verändert und sind Landstriche aus der Stelle gerückt worden.
Auch die Kriege haben vieles bewirkt. Jedoch es verdrießt mich ebensosehr, traurige Ereignisse aufzuzählen, als die Umwälzungen der Staaten. Wie vielmal mögen sich die letzteren von Ninus, dem Sprössling des Belus, an umgestaltet haben! wofern nämlich Ninus wirklich der erste Herrscher war, wie unsere profanen Vorgänger annehmen. In der Regel geht bei Euch der Griffel5 nicht weiter hinauf. Frühestens mit den Assyriern öffnet sich die Pforte der Weltgeschichte. Wir aber, die wir die heiligen Schriften fleißig lesen, besitzen Kenntnis der Weltgeschichte von Anbeginn der Welt selber an. Also denn, das Erfreuliche wechselt mit dem Übel; denn auch das Erfreuliche wechselt. Infolge dessen kehrt, was das Meer etwa weggespült oder der Himmel versengt, die Erde verschlungen, das Schwert weggefegt hat. später an einer ändern Stelle als Tausch und Ersatz wieder. Denn zu Anfang war ja auch die Erde dem größeren Teile nach öde und menschenleer, und wenn auch irgendwo ein Volk Besitz ergriffen hatte, so war es ganz für sich allein. Daher hat sie, wenn sie überhaupt etwas erkennt6, den Plan, dass auf der einen Stelle eine dichtgedrängte Menge alles bebaue, auf der ändern Seite eine auswandernde Menge alles durchwühle und durchforsche, so dass Völker aus Völkern und Städte aus Städten hervorgehen und sich wie S. 17Ableger und Setzlinge über alle Teile des Erdkreises verbreiten. Es flogen aus die Schwärme der überzähligen Völker: die Scythen geben in den Persern ihren Überfluss ab, die Phönizier ergießen ihn nach Afrika, die Phrygier erzeugen die Römer, der chaldäische Nachwuchs wird nach Ägypten ausgeführt und bildet in der Folge, indem er wieder von da hinübergeführt wird, das jüdische Volk, So geht auch die Nachkommenschaft des Herkules hervor, um in gleicher Weise unter Temenus den Peloponnes in Besitz zu nehmen; so versorgen die Ionier, die Gefährten des Neleus, Asien mit neuen Städten; so befestigen auch die Korinther unter Archias Syrakus.
Indes das Altertum ist bereits ein Nichts, da es heißt, unsere Rennwagen vor! Wie viele Veränderungen hat nicht das gegenwärtige Jahrhundert auf dem Erdkreise bewirkt. Wie viele Städte hat nicht die dreifache Tugend der gegenwärtigen Staatsregierung neu geschaffen, vergrößert oder wieder hergestellt, indem Gott so vielen Kaisern zumal günstig ist! Wie viele Steuern sind schon umgeschrieben, wie viele Völkerschaften überwältigt, wie viele Stände in ihrem alten Glänze wiederhergestellt, wie viele Barbaren abgewiesen worden! In Wahrheit, der Erdkreis ist weiter nichts als ein sorgfältig kultiviertes Ackerfeld dieser Regierung, wo jedes Giftgewächs der Feindschaft ausgerissen, alle Stachel- und Schlinggewächse falscher Freundschaft zertreten sind; lieblicher ist er noch als der Obstgarten des Alkinous und der Rosenhain des Midas. Da man also die Veränderungen auf dem Erdkreise lobt, warum tadelt man sie denn beim Menschen?
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Homer soll blind gewesen sein. ↩
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Die Insel Atlantis. ↩
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Ich glaube man muß an dieser Stelle solus in solum umändern. Solum audiebat entspricht dem vorangehenden frustra ager. Solum audiebat der Boden gehorchte, nämlich dem Anbauer. ↩
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Welches durch Sandstürme in der Wüste verschüttet wurde. ↩
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d.h. die schriftlichen historischen Nachrichten gehen nicht wieter als bis Ninus. ↩
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Nach der Lesart si demum intelligens. ↩
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Du manteau
II.
Eh bien! d'accord; qu'il soit une mode étrangère, de peur qu'originaire de Carthage, il ne rougisse ou ne se plaigne de se voir aujourd'hui parmi les Romains. Assurément la fonction la plus habituelle de la nature est de changer de vêtement: ce monde que nous foulons change continuellement de face. Qu'importe qu'Anaximandre reconnaisse plusieurs mondes? Qu'importe que tout autre, qu'un Silène, par exemple, aille criailler aux oreilles de Midas qu'il y a un autre monde habité par les Méropes? les oreilles de Midas étaient assez grandes pour des balivernes plus grandes encore. Il y a mieux. Si Platon se figure un autre monde, dont celui-ci ne serait que l'image, il faudra aussi que ce monde supérieur soit sujet aux mêmes vicissitudes. En effet, s'il est monde, il se composera de substances et de fonctions diverses pour ressembler au monde d'ici-bas; il ne serait pas réellement un monde, s'il n'était pas fait comme ce monde. Voilà pourquoi les êtres divers qui concourent à cette unité remplissent diverses fonctions en changeant tour à tour. D'ailleurs, ces vicissitudes perpétuelles entretiennent l'harmonieuse discordance de cette diversité. Le monde tout entier est donc soumis au changement, puisqu'il se compose de dissonances et se renouvelle par la variété. Toujours est-il évident, même pour des yeux aussi fermés que ceux d'Homère, que ce monde, notre domicile, est une suite de formes changeantes. Le jour et la nuit se succèdent réciproquement. Le soleil se renouvelle à ses stations annuelles, la lune à ses périodes de chaque mois. La confusion |156 distincte des astres nous cache aujourd'hui une étoile qu'elle nous montrera demain. L'enveloppe du ciel est tantôt sereine et lumineuse, tantôt obscurcie par des vapeurs; tantôt ce sont des torrents de pluie qui se précipitent; tantôt des projectiles qui s'y mêlent; d'autres fois, ce n'est qu'une rosée légère; puis voilà la sérénité première. Sur la mer, même inconstance: aujourd'hui que les vents soufflent également, elle est tranquille et innocente: demain une brise modérée l'agite; soudain la voilà qui bondit sous la vague. De même, si vous regardez la terre, qui aime à changer de parure avec les saisons, à peine oserez-vous dire que ce soit la même terre, tout à l'heure verte pour vos yeux, aujourd'hui jaune, dans quelques jours toute blanche. N'en puis-je pas dire autant de ses autres ornements? Les torrents qui descendent des montagnes, les sources d'eau qui se jouent sous la terre, le lit des fleuves en se couvrant de limon, ne se renouvellent-ils pas constamment? Que dis-je? Le monde tout entier changea autrefois d'aspect, puisque les eaux l'engloutirent. Les coquillages et les trompes de mer voyagent aujourd'hui encore sur les montagnes, voulant sans doute prouver à Platon que les plus hauts sommets avaient flotté sous les eaux. Quand celles-ci se retirèrent, le globe reprit sa première forme, autre par ce changement, quoique toujours le même. Son extérieur change encore accidentellement, lorsque le site est bouleversé. Ainsi Délos n'existe plus parmi les îles; Samos n'est plus que du sable; la sibylle n'a pas menti. On cherche encore dans la mer Atlantique une île qui égalait en grandeur la Libye ou l'Asie. Un des côtés de l'Italie, détaché par la fureur de l'Adriatique et de la mer de Toscane, entre lesquelles il était enfermé, forma de ce débris la Sicile. Toute cette plage, ainsi déchirée, refoulant dans son détroit les vagues des deux mers qui s'y rencontrent, donna une cruauté nouvelle à cette mer, qui ne vomit pas les naufrages, mais |157 les dévore.
Le continent souffre aussi des révolutions, qu'elles lui viennent du ciel ou de lui-même. Jette les yeux sur la Palestine, là où le fleuve du Jourdain lui sert de limite. Qu'aperçois-tu? -Désert immense; région désolée; plaines stériles. Cependant des cités, des peuples nombreux la couvraient autrefois; son sol était en grand renom. Ensuite, comme Dieu est un vengeur terrible, l'impiété de ces villes attira sur elles une pluie de feu. Depuis ce jour, on ne parle plus de Sodome ni de Gomorrhe. A leur place, la cendre; et la mer qui est voisine vit de la mort, de même que ce sol maudit. L'antique Vulsinies, ville de Toscane, périt dans un semblable embrasement. Je crains bien que la Campanie, qui a déjà perdu Pompéia, ne puisse pas échapper à ses propres flammes. Mais Dieu veuille l'épargner! Plaise au ciel que l'Asie n'ait plus à redouter désormais les déchirements de son sol! Plaise au Ciel encore que l'Afrique n'ait eu à trembler qu'une seule fois devant ces gouffres soudains, et que ses crimes soient suffisamment expiés par ce camp qui se déroba sous ses pas!
Mille autres calamités semblables ont changé la face du monde et la situation des lieux. Quelque tristesse qu'il y ait à poursuivre, je dirai que les guerres n'ont pas causé moins de désordres que la décadence des empires. Combien de fois les royaumes n'ont-ils pas changé depuis Bélus, fils de Ninus, si toutefois Ninus régna le premier, comme l'estiment les vieux historiens profanes! Chez vous d'ordinaire, la narration ne remonte pas plus haut. L'histoire du monde commence par les Assyriens. Pour nous qui lisons les annales divines, nous connaissons l'histoire du monde dès sa naissance.
Mais j'aime mieux parler de choses plus gaies, puisqu'elles changent également. En effet, si la mer a englouti, si le ciel a dévoré, si la terre a enseveli, si le glaive a moissonné, ces pertes sont réparées ailleurs avec usure. Dans l'origine, la terre était inutile dans la plus grande partie de |158 son étendue, puisqu'elle était privée d'habitants; quelque famille venait-elle à s'y établir, elle y était seule avec elle-même. Mais, ayant reconnu que tantôt elle trouvait l'abondance, tantôt la disette, elle se mit à défricher et cultiver toutes ces terres, afin qu'à l'imitation de ces plantes qui provignent par leurs surgeons, les peuples engendrassent des peuples, les cités des cités, et se répandissent sur la face de l'univers. Les nations versèrent ailleurs le superflu de leur population, comme des essaims d'abeilles. La surabondance des Scythes enrichit la Perse; les Phéniciens débordent sur l'Afrique; les Phrygiens enfantent les Romains; la semence des Chaldéens se développe en Égypte, d'où elle sort quelque temps après pour former la nation juive. Ainsi la postérité d'Hercule, occupant avec Téménus le Péloponnèse, le rend illustre. Ainsi les Ioniens, compagnons de Nélée, couvrent l'Asie de cités nouvelles. Ainsi les Corinthiens, sous la conduite d'Archias, fortifient Syracuse.
Mais pourquoi citer l'antiquité, puisque nous avons sous les yeux nos propres changements? Quelle partie du monde n'a pas réformée le siècle présent? Combien de villes n'a pas enfantées, accrues, ou restituées la triple vertu de l'empire actuel? Grâce à Dieu qui favorise tant d'Augustes en un seul, que de revenus nouveaux portés sur le registre des censeurs! que de peuples purifiés! que d'ordres illustrés! que de Barbares refoulés! Avouez-le: cet univers, depuis que la ciguë de l'hostilité est déracinée et que les épines d'une amitié trompeuse ont disparu, est un champ soigneusement cultivé par cet empire, plus délicieux que le verger d'Alcinoüs, plus odoriférant que les bosquets de roses de Midas. Si tu approuves les changements de l'univers, pourquoi blâmer ceux de l'homme?