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Über das Pallium oder den Philosophenmantel (BKV)
4. Beispiele von Veränderungen in der Tracht, welche das damalige Leben, von Verkleidungen, welche die Mythologie, und von Wechsel in der Mode bei Männern und Weibern, welche die Geschichte bietet.
Aber nun, wenn das Heil für alle in der römischen Mode besteht, warum werdet Ihr denn jetzt auch in weniger ehrbaren Dingen zu Griechen? Oder, wenn dem nicht so wäre, woher in aller Welt kommen dann in Provinzen, die in besseren Dingen geübt sind und welche die Natur eher zur Bewältigung des Erdreichs1 bestimmt hat, die Studien der Ringschule, die vergeblich altern und sich zwecklos abmühen? woher das Einsalben mit Dreck, das Wälzen im Staube und die trockene Mästung? Woher kommt es, dass bei einigen Numidiern, die eine Mähne besitzen trotz einem Rosse, der Rasierer sich an ihrer Haut zu schaffen macht und der Scheitel allein vom Schermesser verschont bleibt? Woher bei borstigen und struppigen Leuten das Pech, das unter der Achsel so räuberisch, und das Zängelchen, das um das Kinn so diebisch ist2. Es ist ein Wunder, dass es solche Moden gibt, ohne das Pallium; zu ihm passt diese ganz asiatische Sitte. Was hast du, Libyen und Europa, mit den sauberen Moden der Ringschule zu schaffen, für welche du kein passendes Gewand kennst! Denn in der Tat, was soll es heißen, sich auf Griechenweise enthaaren, aber nicht sich wie die Griechen kleiden wollen?
Sein Äußeres zu ändern, kommt in einem Falle sogar einem Vergehen nahe, wenn nämlich nicht bloß mit S. 22der Mode, sondern mit dem Naturell eine Veränderung vorgenommen wird. Daran ist viel gelegen in Hinsicht auf die Ehre, welche der Zeit gebührt, und auf den religiösen Sinn. Die Mode soll der Zeit und die Natur Gott treu bleiben3.
Mithin hat der Held von Larissa4 an der Natureinrichtung gerüttelt, indem er sich in eine Jungfrau verkleidete, er, der mit dem Marke wilder Tiere großgezogen worden - weshalb auch sein Name ein passender war -, da er keine Lippen hatte, um die Mutterbrust saugen zu können5; er, der bei seinem Erzieher, dem Bauernlümmel, dem Waldmenschen und Scheusal6 in der Steinschule unterrichtet wurde. Man könnte es sich schon gefallen lassen, wenn er zu der Zeit noch als Knabe die schützende Sorge der Mutter genossen hätte. Aber er war schon ein ziemlich borstiger Bursche, hatte sicher schon heimlich an irgend einer Person seine Mannheit erprobt und lässt sich doch noch in ein Weiberkleid hüllen, das Haar kräuseln, die Haut schminken, den Spiegel vorhalten und den Hals schmücken, hat auch nach Weiberart das Ohrläppchen durchbohrt, wie sein in Sigeum befindliches Brustbild es noch zeigt. Später wurde er allerdings ein Krieger; denn die Notwendigkeit gab ihm sein Geschlecht wieder zurück. Die Schlacht ertönte und Waffen waren in der Nähe. „Das Schwert selbst schon“, heißt es von ihm, „zieht den Mann an“7. Wenn er aber trotz solchen Reizmittels ein Mädchen geblieben wäre, dann hätte er auch einen Mann nehmen können. Siehe da, das ist also die Veränderung! Er ist ein ungeheuerliches Doppelwesen, aus einem Mann wird er ein Weib, aus dem Weibe hernach wieder ein Mann, während doch entweder die S. 23Wirklichkeit niemals abgeleugnet oder die Lüge niemals hätte eingestanden werden dürfen. Beide Arten, sein Äußeres zu verändern, sind sittlich schlecht, die eine ist gegen die Natur gerichtet, die andere nicht heilsam.
Schändlicher noch ist es, wenn aus Wollust die Zierde des Mannes umgestaltet wird, als wenn es die ängstliche Besorgnis einer Mutter tut. Trotzdem wird er von Euch angebetet, der bekannte Keulen-, Pfeil- und Fellträger8, über den man vielmehr erröten sollte, der seinen ganzen Schmuck, der ihm doch sein Epitheton verschafft hatte, für ein Weiberkleid hingab. So viel durfte sich die lydische heimliche Zuhälterin erlauben, dass Herkules in der Omphale und Omphale im Herkules prostituiert wurde. Wo bleiben nun Diomedes und seine blutigen Pferdekrippen? Wo Busiris und seine einem Leichenverbrennungsplatz gleichenden Altäre? Wo der dreiköpfige Geryon? Es wäre seiner Keule lieber gewesen, vom Gehirn der Genannten zu stinken, als durch den Geruch der Pomaden beleidigt zu werden. Das alte Blut der Hydra und der Centauren, das noch an den Pfeilen klebte, wurde mit dem zum Glätten des Haarpfeiles dienenden Bimstein entfernt. Die Weichlichkeit wurde so ausgelassen, dass die Pfeile, nachdem sie zum Durchbohren von Ungeheuern gedient, vielleicht zum Verfertigen von Kränzen gebraucht wurden9. Ein nüchternes Weib oder Mädchen würde auch das abgezogene Fell einer solchen Bestie10 nicht auf ihren Schultern haben leiden können, wenn es nicht vorher erst lange Zeit hindurch aufgeweicht und von seiner Steifheit und seinem Gestanke befreit worden wäre. Dies ist bei Omphale, wie ich hoffe, mit Balsam und Haaröl geschehen und die Mähnen wurden, glaube ich, mit dem Kamme bearbeitet, sonst hätte es dem zarten Nacken S. 24Löwenentzündungen11 gerieben. Der gähnende Rachen wurde mit Haaren ausgefüllt, die Backenzähne unter den Seitenlöckchen versteckt. Das so ganz geschändete Maul hätte gebrüllt, wenn es gekonnt hätte. Nemea12 wenigstens, wenn es einen Genius des Ortes dort gibt, hat sicherlich geseufzt; denn da sah es endlich ein, dass es seinen Löwen quitt war. Welche Figur Herkules im seidenen Kleide der Omphale spielte, davon hat schon die in der Löwenhaut des Herkules abgebildete Omphale eine Beschreibung geliefert.
Auch der, welcher durch seine Kunst nach Tirynth gekommen war, der Faustkämpfer Cleomachus13, unter und über der Haut verhauen, so dass er in den „Walkern“ des Novius14 schon einen Kranz verdient hätte und mit Recht von Lentulus, dem Verfasser der Schwanke, in den „Katanensern“ erwähnt wird -- als dieser Cleomachus sich nach den Olympischen Spielen15 aus einem Mann in ein Weib verweichlichte, hat er die blauen Flecke der Cästushiebe mit Armbändern zugedeckt und ebenso seine rauhe Pferdedecke durch ein feingewebtes Festgewand ersetzt. Von Physcon und Sardanapal muss man schweigen; denn wenn sie nicht in der Wollust groß gewesen wären, in ihrer Eigenschaft als Könige würde sie niemand kennen. Man muss von ihnen schweigen, sonst würden sie als Entgegnung etwas, über gewisse von Euren Kaisern, die ebenso schamlos ausgelassen waren, hermurmeln, um es nicht etwa einer zynischen Frechheit zuzuschreiben, einen Menschen zum Kaiser zu ernennen, der geiler als Physcon und weichlicher als Sardanapal war, und dazu noch ein halber Nero16.
S. 25 Ebenso wirksam in bezug auf Veränderung der Anzüge, ohne dass das männliche Geschlecht dabei aufgegeben würde, ist auch der Einfluss eitler Ruhmsucht. Jeder Affekt besteht in Hitze, wenn er aber zur Affektation angefacht wird, so wird er sogleich durch den entzündenden Ehrgeiz zur förmlichen Glut. Es gibt also einen großen König - er war nur kleiner als sein Ehrgeiz - einen König, in welchem dieser Zunder zur Flamme wurde17. Er hatte das Volk der Meder besiegt und wurde besiegt durch das Gewand der Meder. Den sieghaften Schuppenpanzer legte er ab und starb in der Sarabara der Besiegten18; seine mit den Abdrücken der Schuppen gezeichnete Brust entblößte er, indem er sie mit einem halbdurchsichtigen Gewebe bedeckte, und da sie noch von den Beschwerden des Feldzugs keuchte, erdrückte er sie gleichsam mit weichlich wallendem Seidengewande. Dieser Mazedonier war noch nicht hinlänglich im Geiste aufgebläht, darum hatte er sein Ergötzen an einem noch aufgeblaseneren Gewande.
Die Philosophen freilich lieben auch, wie ich glaube, dergleichen Dinge. Ich höre nämlich, dass man im Purpur philosophiert habe19. Wenn man in Purpur den Philosophen spielt, warum nicht auch in der einfachen Sandale? Denn tyrische Fußbekleidung zu tragen ohne Gold heißt noch keineswegs gräzisieren. Man wird sagen: Ein anderer aber ging in Seide und mit eisenbeschlagenen griechischen Schuhen einher. Mit Recht ging er, um im Bacchanten-Anzüge etwas zu klingeln, mit der Schelle einher. Hätte damals Diogenes schon aus seinem Fasse herausgekläfft, so würde er den Empedokles nicht bloß mit seinen kotigen Füssen, womit die Sofas des Plato Bekanntschaft machten, getreten20, sondern überhaupt den ganzen Kerl in die unnahbaren Heiligtümer der Kloakengöttinnen befördert haben, damit er, der faselte, ein Himmelsbewohner S. 26zu sein, erst seine Schwestern und dann als Gott die Menschen begrüße.
Solche Leute also, welche naturgemäße und wohlanständige Trachten ändern, verdienten es, dass man sie mit scharfem Blick fixiere, mit dem Finger auf sie wiese und den Kopf schüttelte21. Und wenn einer sein üppiges Kleid aber gar in der weibischen Art eines Menander am Boden schleift, der sollte zu hören bekommen, was der Komiker sagt: „Welch schönes Gewand richtet dieser verrückte Mensch zugrunde“. Freilich, nachdem es mit dem Stirnrunzeln und mit dem verweisenden Blick des Zensors schon lange nichts mehr ist, begegnen uns allerwärts Freigelassene in Ritterkleidung; lahm geprügelte Sklaven sind gekleidet wie Gentlemen, Kriegsgefangene wie freie Leute, Bauernlümmel wie Stadtherren, Possenreißer wie Amtleute, Zivilisten wie Soldaten. Der nächtliche Totenverscharrer, der Hurenwirt und der Gladiator, sie ziehen sich an wie Du.
Wende Dich nun auch zu den Frauen! Da kannst Du sehen, was Caecina Severus dem Senate vorrückte, dass Matronen ohne Obergewand ausgehen22. Nach den Beschluss des Augurn Lentulus traf denn auch die Personen, welche sich so weit weggeworfen hatten, die Strafe der Hurerei, weil die Tracht den Ausdruck und den Schutz der weiblichen Würde bildet und einige das Obergewand als hinderlich beim Betreiben von Buhlschaften mit Fleiß abgelegt hatten23. In jetziger Zeit hingegen üben die Weiber gegen sich selber Buhlschaft und haben, um besser zugänglich zu sein, sowohl dem Obergewand als der Obertunika, dem Kopfputz und der Haube Feindschaft geschworen, ja sogar auch den Sänften und Tragstühlen, deren sie sich beim Ausgehen S. 27sowohl als auch zu Hause und insgeheim bedienten. Der eine löscht sein Licht aus, der andere steckt eins an, das flicht ihm gehört. Wirf einen Blick auf die Metzen, die käuflichen Gegenstände der öffentlichen Lust, ja sogar auf die ärgsten Dirnen, Trotzdem dass es vorzuziehen ist, die Augen von diesen Greueln der öffentlichen Abschlachtung von Zucht und Sitte abzuwenden, blicke nur dreist hin; Du wirst Matronen zu sehen glauben!24 Und wenn die Aufseherinnen der Latrinen ein seidenes Gewand in der Luft flattern lassen, und wenn sie ihren Hals, der noch unreiner ist als ihr Aufenthaltsort, mit; Halsketten schmücken, wenn sie ihre mit Schamlosigkeiten aller Art vertrauten Hände in Armbänder zwängen, welche selbst Matronen als Präsente tapferer Helden nur mit Scheu anlegen würden, wenn sie ihren unreinen Knöcheln die weißen oder roten Halbstiefelchen von Saffian anlegen, warum sollte man von diesen Dingen oder diesen Anzügen den Blick wegwenden, die zugunsten ihrer Neumodigkeit lügenhafter Weise den Schutz der Religion in Anspruch nehmen? Durch ihren ganz weißen Anzug, durch das Abzeichen einer Kopfbinde und durch das Vorrecht des Hutes sind sie ja der Ceres geweiht; wie man durch die gegenteilige25 Neigung für das düstere Gewand und das dunkle Vließ auf dem Kopfe im Tempel der Bellona in Raserei gerät; wie man durch den Prunk eines breitern Purpurstreifens am Gewande und das darüber getragene galatische Rot an den Saturn erinnert und eben das Pallium, wovon wir reden, in dieser Art, nur ungraziöser geordnet, mit Schuhen nach griechischer Mode, den Aeskulapius ehrt. Um wieviel mehr solltest Du jene Art von Pallium nun zum Gegenstand Deiner Anklage machen und es mit Deinen Blicken verfolgen, da es, obwohl einfach und ungekünstelt, des Aberglaubens schuldig ist! In der Tat, da das Pallium nun zum ersten Male dieser Weisheit26, S. 28welche dem so törichten Aberglauben widerstrebt, als Kleid dient, so ist es ein über alle Waffenrüstungen und Göttergewänder erhabenes Kleid und ein über die heiligen Mützen und Kopfzierden gehender priesterlicher Schmuck, Senke Dein Auge und ehre die Tracht, durch welche vorläufig bloß einer Deiner Irrtümer seine Abweisung erfährt!
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Zum Ackerbau. ↩
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Spielt auf die Gewohnheit der Gigerl des Altertums an, sich an den genannten Stellen des Körpers die Haare vermittelst einer Pechkugel oder Pinzette ausziehen zu lassen. ↩
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Das heißt, es soll sich jeder seinem Alter und Geschlecht entsprechend kleiden, also nicht die Schranken der Zeit und Natur niederreißen. ↩
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Achilles ↩
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Achilles wird abgeleitet von XXX priv. und XXX ohne Lippen. ↩
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Dem Centauren Chiron. ↩
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Homer. Odyss., 16,294. ↩
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Scytalosagittipelliger, ein komisch schwerfälliges, von Tertullian eigens fabriziertes Wort. ↩
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Es wird damit angespielt entweder auf die Corona radialis oder besser sutilis der Alten. Letztere bestand aus Blumen ohne Stiele, welche mit Nadeln zusammengehalten wurden. Vgl. Rich s.v. Corona. ↩
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Das Löwenkleid des Herkules. ↩
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Das Original hat hier den sehr gesuchten griechischen Ausdruck Sciria leonina; XXX ist eine Entzündung mit Geschwulst. Die ganze Darstellung lauter Ironie. ↩
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Wo der Löwe gelebt hatte. ↩
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Cleomachus, früher ein wackerer Faustkämpfer, ergab sich später den Buhlschaften und einem weichlichen Leben. ↩
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Ein Atellanendichter. ↩
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Andere Lesart: Nachher zu Olympia. ↩
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Tertullian meint hier den Domitian. Vgl. Apol. c.5. ↩
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Alexander der Große. ↩
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Das weite persische Beinkleid ↩
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Bezieht sich auf Aristipp, Hippias und Gorgias. ↩
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Öhler vermutet wohl mit Recht, daß inculeasset oder incusultasset ausgefallen sei. ↩
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Das scheint also dem Tertullian in Karthago passiert zu sein. ↩
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Vgl. Tacitus Ann., III. 33. ↩
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Welche Klasse von Frauenspersonen man Frictrices (hier und De resurr. c.16) nannte, steht nicht fest. Was die Interpreten darunter verstanden wissen wollen, scheint nicht hierher zu passen. Giftbereiterinnen können es nicht gewesen sein, sondern eine öffentlich kenntliche Klasse von schlechten Frauenspersonen. ↩
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So anständig sind sie gekleidet. ↩
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Der Kultur der Ceres hatte einen freudigen, der der Bellona einen düsteren Charakter. Die Bellonarii gebärdeten sich bei Ihren Funktionen wie Rasende. ↩
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Dem Christentum. Salmasius bezieht es ganz verkehrt auf Tertullians Priestertum. Eine eigene Priestertracht gab es damals nicht. ↩
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Du manteau
IV.
Que dire maintenant si, tandis que la mode romaine vous paraît le salut de tous, vous retenez en même temps les dissolutions des Grecs? Ou, s'il n'en va point ainsi, d'où vient que, dans des provinces où régnaient de plus nobles exercices, et que la nature vous a départies pour dompter |162 la stérilité des champs, vous avez adopté les jeux de la palestre, qui usent le corps et le fatiguent sans profit? Pourquoi cette huile mêlée à la poussière dont vous frottez vos membres? Pourquoi vous roulez-vous sur le sable? pourquoi ces aliments qui fortifient sans engraisser? D'où vient que, chez quelques Numides, qui ornent leur tête de la crinière du cheval, on se fait raser le visage jusqu'à la peau, et que le rasoir n'épargne que la tête? D'où vient que les hommes velus emploient la résine pour épiler les parties secrètes, ou la pince pour arracher les poils du menton? Quel prodige donc que de pratiquer tout cela en répudiant le manteau: Ces infamies viennent de l'Asie. Ô Libye, et toi Europe, qu'avez-vous de commun avec des ornements de théâtre que vous ne savez pas revêtir? En effet, pour quelle raison s'épiler à la manière des Grecs, plutôt que de se vêtir à leur façon? Le changement d'habit devient un crime, non pas quand on change la coutume, mais quand on change la nature. Il y a une grande différence entre le respect que l'on doit au temps et celui que réclame la religion. La coutume devra fidélité au temps; la nature la doit à Dieu. Il a donc renversé l'ordre de la nature ce héros de Larisse, lorsqu'il prit les vêtements d'une jeune fille, lui qui avait été nourri de la moelle des bêtes féroces, ce qui lui a fait donner le nom qu'il porte1, parce que ses lèvres n'avaient jamais sucé de mamelles; lui encore qui, formé à une rude école, avait eu pour précepteur un monstre, habitant des forêts et des montagnes.
Je le supporterais dans un enfant que sa mère craint de perdre. Mais qu'après avoir atteint l'âge d'homme, qu'après avoir donné une preuve clandestine de sa virilité avec une jeune fille, il continue de laisser flotter sa stole, de bâtir l'édifice de sa chevelure, de farder sa peau, de |163 consulter son miroir, d'orner son cou, de porter des pendants d'oreilles à la manière des femmes, ainsi que le représente le bouclier conservé à Sigée, voilà ce qui m'indigne. Il est bien vrai que dans la suite il fut soldat; car la nécessité le rendit à son sexe. La trompette du combat avait sonné, et les armes n'étaient pas loin. Le fer, dit le poète, attire l'homme. D'ailleurs, si après avoir senti cet aiguillon, il eût continué de vivre sous des habits de jeune fille, il eût pu se marier aussi comme tel. Voilà donc une double métamorphose: d'homme il devient femme, de femme il devient homme. Changement monstrueux, puisqu'il ne devait ni désavouer la vérité de son sexe, ni confesser ensuite le déguisement. L'une et l'autre manière de changer ne lui valurent rien: la première offensa la nature; la seconde lui enleva la vie.
La volupté a travesti un autre héros, d'une façon plus honteuse encore que ne l'a fait la sollicitude maternelle. Je sais bien que vous l'adorez; mais vous devriez rougir plutôt de ce porteur de massue, de flèches et de peau, qui préféra les ajustements d'une femme à tout ce qui composait sa gloire et son surnom. Une infâme Lydienne a eu le pouvoir de transformer, par une double prostitution, Hercule en Omphale, et Omphale en Hercule. Où est Diomède avec ses crèches sanglantes? où est Busiris avec ses autels convertis en bûchers? où est Géryon, triple dans son unité? La massue d'Hercule regrettait l'odeur de leurs cervelles brisées, pendant qu'elle était arrosée de parfums. Le vieux sang de l'hydre, le vieux sang des Centaures était effacé par la pierre ponce destinée à polir le miroir. Quel fut le triomphe de la mollesse, quand ces flèches qui avaient percé des monstres servaient peut-être à coudre des couronnes! Au reste, les épaules d'une femme honnête, ni même de quelque héroïne, n'auraient jamais pu supporter la rudesse des dépouilles du monstre, si elles n'avaient été apprêtées, adoucies, et parfumées d'avance avec quelque essence odorante ou précieuse, Omphale ne manqua |164 pas de le faire, sans doute. Que dis-je? elle peigna la crinière du monstre; et de peur que la mâchoire du lion ne blessât son cou délicat, elle cacha son mufle dans ses cheveux, et ses dents dans les tresses qui tombaient de son front. Le généreux animal eût rugi sous l'outrage, s'il l'avait pu. Il est certain du moins que Némée, si quelque génie l'habite, poussait des gémissements: alors, en effet, elle s'aperçut qu'elle avait perdu son lion. Ce qu'était Hercule sous les somptueux ornements d'Omphale, on peut en juger par Omphale, que je viens de représenter sous la peau d'Hercule.
L'athlète Cléomaque qui, au pugilat, avait presque égalé le héros de Tirynthe2, après s'être signalé à Olympie, abjura aussi son sexe par une transformation incroyable, en subissant des blessures honteuses3 entre, la peau et au-delà; aussi mérita-t-il d'être couronné parmi les foulons de Novius4, et ce fut à bon droit que le poète comique Lentulus le flétrit dans ses habitants de Catine. En effet, il couvrit de bracelets les traces du gantelet; il échangea le vêtement grossier de l'arène contre la robe des courtisanes.
Je ne parle ni de Physcon ni de Sardanapale. Les connaîtrait-on comme rois, s'ils n'avaient surpassé tous les hommes en dissolution? Il faut me taire d'ailleurs, de peur qu'ils ne m'accusent d'avoir oublié quelques-uns de vos Césars, qui n'ont pas été moins infâmes. Il faudrait une liberté toute cynique pour nommer un César plus impur que Physcon, plus voluptueux que Sardanapale, un demi-Néron enfin5. |165
Le souffle de la vaine gloire n'a pas été moins puissant pour changer le vêtement de l'homme, encore que l'homme restât. Toute passion est un feu qui échauffe; mais sitôt qu'elle arrive à l'affectation, l'ardeur de la gloire est un incendie qui dévore. Tu vois s'allumer à ce brasier un grand roi, qui n'a eu rien au-dessus de lui que la gloire. Vainqueur des Mèdes, il fut vaincu par le vêtement des Mèdes. Écartant la cuirasse triomphale, il se montra sous la robe flottante de ses captifs. Ainsi donc, en jetant sur sa poitrine, à la place de ces écailles dont elle gardait encore l'empreinte, un tissu transparent qui le couvrait sans le cacher, il éteignit sous les brises et la délicatesse de la soie, cette ardeur belliqueuse qui ne lui avait pas permis encore de respirer. Le Macédonien n'était pas assez orgueilleux par lui-même, il fallait encore que la vaine pompe des habits le dégradât.
Mais ne voilà-t-il pas que les philosophes s'abandonnent aux mêmes excès! J'entends dire que plusieurs ont philosophé dans la pourpre. Si le philosophe paraît sous la pourpre, pourquoi pas aussi avec le baxa d'or6? C'est une mode tyrienne, mais qui n'a rien de grec que de porter une chaussure qui n'est pas dorée. Mais un autre, dira-t-on, revêtit la soie et chaussa l'airain. Il avait raison. Il marcha avec une cymbale aux pieds, pour rendre des sons pareils à ceux des Bacchantes, puisqu'il en avait les habits. Que si Diogène aboyait encore quelque part du fond de son tonneau, il n'eût pas souillé de ses pieds fangeux le philosophe, comme s'en souviennent les lits de Platon, mais il l'eût pris par le corps pour le jeter dans le sanctuaire des Cloacines, afin que l'insensé qui avait rêvé qu'il était dieu, saluât les immondices ses sœurs avant de faire reconnaître aux hommes sa divinité. |166
Voilà les habits qu'il est juste de désigner du regard, de montrer au doigt, et de railler avec des signes de tête, puisqu'ils intervertissent la nature et blessent la modestie. Que l'homme qui traîne jusqu'à terre une robe délicate et chargée de plis, entende retentir à ses oreilles ce vers du comique: « Voyez donc ce fou! que d'étoffe perdue! Mais, en vérité, depuis que Rome n'a plus de censeurs qui surveillent et flétrissent, qu'aperçoit-on au sein de cette licence? Des affranchis sous les insignes des chevaliers des esclaves dont les épaules sont encore rouges des meurtrissures du fouet, transformés en personnes libres; des gens de bas aloi déguisés en patriciens, des pâtres en citadins, des bouffons en sénateurs, des paysans en soldats que dire enfin? fossoyeur, corrupteur public, gladiateur, tous sont vêtus comme toi.
Maintenant jette les yeux sur les femmes. Tu verras que Cécina Sévère représenta vivement au sénat que les matrones ne devaient point paraître en public sans la stole traînante. Enfin le décret de l'augure Lentulus punit comme adultère celle qui passerait outre. Loi pleine de sagesse! Quelques matrones romaines avaient répudié à dessein ces vêtements témoins et gardiens de la pudeur, parce qu'ils étaient un obstacle à leurs dissolutions. Mais aujourd'hui, corruptrices d'elles-mêmes, afin qu'on les aborde avec plus de liberté, elles ont proscrit la robe flottante, la ceinture, la pantoufle, le voile, et même la litière et le siège avec lesquels elle étaient toujours dans une sorte de retraite, et comme enfermées chez elles, même lorsqu'on les portait en public. Mais l'un éteint son flambeau, l'autre allume un flambeau qui n'est pas le sien. Regarde ces louves qui vivent de la lubricité publique, et ces courtisanes elles-mêmes qui font de l'artifice un trafic ou plutôt, si tes yeux ne doivent pas même s'abaisser sur ces repaires où la pudeur est immolée au grand jour, contemple-les, quoique de loin, tu y rencontreras des matronnes. Et lorsque la prêtresse de ces cloaques porte des |167 étoffes de soie; lorsqu'elle couvre de perles sa gorge plus impure que le lieu même; lorsqu'elle ajuste à ses mains souillées des plus abominables impuretés, des bracelets que des femmes pudiques ne voudraient pas usurper sur les héros auxquels on les donne pour récompense; lorsque enfin elle attache à une jambe déshonnête un brodequin blanc ou des mules de pourpre, pourquoi n'arrêtes-tu point les yeux sur ces ornements, ou sur ceux qui appellent la religion au secours de leur nouveauté? Ainsi, dans les initiations de Cérès, les femmes sont vêtues de blanc, portent une bandelette distinctive et un chapeau privilégié. Ainsi, celles que passionne un sentiment contraire affectent les vêtements lugubres et couronnent leur tête d'une toison noire, lorsqu'elles s'agitent avec fureur dans le sanctuaire de Bellone, jusqu'à perdre la raison. Ainsi on fête Saturne par des bandes de pourpre plus larges et un manteau couleur de feu, comme celui des Galates; ainsi encore on se rend Esculape favorable par des pantoufles à la manière des Grecs, et par un manteau tel que le mien, si ce n'est que celui-là est plus péniblement ajusté. Raison de plus pour le censurer et le railler du regard, puisque, simple et sans affectation sur ma personne, il est au moins coupable de superstition. En effet, depuis que le manteau a commencé d'être l'habit de la sagesse, qui renonce aux vaines superstitions, il est devenu plus auguste que toutes les dépouilles et tous les voiles du monde. Insigne de nos prêtres, il s'élève au-dessus de la tiare et des autres ornements. Baisse donc les veux, je te le conseille; vénère un vêtement qui ne peut avoir à tes yeux qu'un défaut, celui d'avoir répudié tes erreurs.
-
Achille, de Α-χοιλος, sans lèvres, parce qu'il ne s'en était pas servi pour téter. ↩
-
Au lieu de antè, j'ai lu avec quelques éditions, arte. ↩
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Succubum agens, dit le commentateur. ↩
-
Le poète Novius a écrit une fable sous ce titre, le Foulon, pour se moquer de ceux qui trafiquent honteusement d'eux-mêmes. Plaute désigne un acte de ce genre par ces mots: fructus fullonius. Mais pourquoi foulon? parce que, disent les commentateurs, ces sortes d'hommes étaient aussi flexibles aux désirs d'autrui, que le drap lorsqu'il a été foulé. ↩
-
Ce trait retombe sur Domitien. Tertullien l'a déjà appelé ailleurs une moitie de Néron. On sait d'ailleurs que Domitien affectait de prendre le nom de cet empereur. ↩
-
Espèce de chaussure. ↩