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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
2. Kapitel. Die Methode, nach der die Untersuchungen über die Dreieinigkeit angestellt werden sollen.
4. Mit Hilfe unseres Herrn und Gottes also wollen wir uns daranmachen, soweit es in unseren Kräften liegt, die von ihnen geforderte Rechenschaft dafür zu geben, daß die Dreieinigkeit der eine, alleinige und wahre Gott ist und daß man mit Recht vom Vater, Sohn und Heiligen Geist sagt, glaubt und einsieht, daß sie von einer S. 6 und derselben Substanz oder Wesenheit seien. So möge sich erweisen, daß sie nicht etwa durch unsere Entschuldigungen verhöhnt werden sollen, sondern durch den Sachverhalt selbst sollen sie sich überzeugen, daß jenes höchste Gut existiert, das man nur mit den ganz gereinigten Augen des Geistes sieht, und daß es von ihnen deshalb nicht gesehen und ergriffen werden kann, weil sich die schwache Sehkraft des menschlichen Geistes auf ein so glänzendes Licht nur richten kann, wenn sie durch die Glaubensgerechtigkeit genährt und belebt wird. Zuerst aber soll auf Grund der Aussagen der Heiligen Schrift gezeigt werden, ob es sich mit dem Glauben also verhält. Dann wollen wir, wenn es Gottes Wille ist und er dazu seine Hilfe gibt, jenen geschwätzigen Vernünftlern, die mehr Überheblichkeit als geistiges Aufnahmevermögen besitzen und daher an einer besonders gefährlichen Krankheit leiden, vielleicht so zu Diensten sein, daß sie einen Punkt finden, an dem sie nicht mehr zweifeln können, und so dort, wo sie kein Verständnis mehr zu gewinnen vermögen, lieber über ihren Geist als über die Wahrheit selbst oder meine Erörterungen klagen. So mögen sie dann, wenn sie einen Funken von Liebe zu Gott oder von Furcht vor ihm besitzen, zu der Ordnung zurückkehren, die mit dem Glauben beginnt, nunmehr einsehend, daß in der heiligen Kirche eine recht heilsame Arznei für die Gläubigen bereitgestellt ist: Fromme Seelenhaltung wird den schwerfälligen Geist für die Erfassung der unwandelbaren Wahrheit heilen, auf daß nicht ungeordnete Unbesonnenheit dem Vorurteil eines sträflichen Irrtums zum Opfer falle. Mich selber aber wird es, wo ich eine Entscheidung zu geben schwanke, nicht verdrießen, zu suchen, noch werde ich mich schämen, wo ich irre, zu lernen.
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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Chapter 2.--In What Manner This Work Proposes to Discourse Concerning the Trinity.
4. Wherefore, our Lord God helping, we will undertake to render, as far as we are able, that very account which they so importunately demand: viz., that the Trinity is the one and only and true God, and also how the Father, the Son, and the Holy Spirit are rightly said, believed, understood, to be of one and the same substance or essence; in such wise that they may not fancy themselves mocked by excuses on our part, but may find by actual trial, both that the highest good is that which is discerned by the most purified minds, and that for this reason it cannot be discerned or understood by themselves, because the eye of the human mind, being weak, is dazzled in that so transcendent light, unless it be invigorated by the nourishment of the righteousness of faith. First, however, we must demonstrate, according to the authority of the Holy Scriptures, whether the faith be so. Then, if God be willing and aid us, we may perhaps at least so far serve these talkative arguers--more puffed up than capable, and therefore laboring under the more dangerous disease--as to enable them to find something which they are not able to doubt, that so, in that case where they cannot find the like, they may be led to lay the fault to their own minds, rather than to the truth itself or to our reasonings; and thus, if there be anything in them of either love or fear towards God, they may return and begin from faith in due order: perceiving at length how healthful a medicine has been provided for the faithful in the holy Church, whereby a heedful piety, healing the feebleness of the mind, may render it able to perceive the unchangeable truth, and hinder it from falling headlong, through disorderly rashness, into pestilent and false opinion. Neither will I myself shrink from inquiry, if I am anywhere in doubt; nor be ashamed to learn, if I am anywhere in error.