Kap. 2. Diesen Todesschlingen können wir nur entgehen, wenn wir Christi Gebote befolgen und so den Weg des Heils einhalten.
Damit ist uns ein mahnendes Vorbild gegeben, den Weg des alten Menschen zu meiden und in die Fußtapfen des siegreichen Christus zu treten, auf daß wir nicht von neuem durch unsere Unvorsichtigkeit in die Schlingen des Todes uns verwickeln, sondern, vor der Gefahr sorgfältig auf unserer Hut, der erlangten Unsterblichkeit teilhaftig werden. Wie aber sollten wir der Unsterblichkeit teilhaftig werden können, wenn wir nicht das, wodurch der Tod bezwungen und besiegt wird, die Gebote Christi, halten wollen? Mahnt und sagt er doch selbst: „Willst du zum Leben gelangen, so halte die Gebole!“1 und wiederum: „Wenn ihr tut, was ich euch gebiete, so nenne ich euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde“2 . Von solchen sagt er des weiteren auch, sie seien mutig und standhaft, sie seien in S. 134 starkem Bau auf Felsen gegründet3 , sie seien gegen alle Ungewitter und Stürme der Welt mit unbeweglicher und unerschütterlicher Festigkeit gesichert. „Wer meine Worte hört“, sagt er, „und sie tut, den will ich einem weisen Manne vergleichen, der sein Haus auf einen Felsen baute. Der Regen fiel herab, die Flüsse kamen heran, die Winde erhoben sich und stürmten an gegen jenes Haus: und es fiel nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet“4 . An seinen Worten müssen wir also festhalten, alles, was er gelehrt und getan hat, müssen wir lernen und tun. Wie kann aber einer sagen, er glaube an Christus, wenn er nicht tut, was Christus zu tun geboten hat? Oder wie kann der zur Belohnung treuen Glaubens gelangen, der das Gebot nicht getreulich halten will? Haltlos wanken muß er notgedrungen und unstet umherirren und, vom Geiste des Irrtums fortgerissen, hin- und hertreiben wie der Staub, den der Wind emporwirbelt; und dem Heile wird der auf seiner Bahn nicht näher kommen, der nicht festhält an der Wahrheit des Heilsweges.
