Drittes Hauptstück.
Wenn daher ein verständiger Mann die Ursache meines Schweigens vernimmt; so wird er mich, der ich, bis jetzt die Bitterkeit des neulich erlittenen Unrechtes mit Mäßigung ertragen habe, gewiß nicht beschuldigen, daß ich, wenn ich endlich jetzt mit der Freiheit, welche der Glaube an Christus verleiht, mich erhebe, durch irgend eine fehlerhafte menschliche Verwirrung veranlaßt worden sey, dieses zu schreiben. Denn ich rede nicht zur Unzeit, der ich lange geschwiegen habe; und ich habe nicht ohne Maß geschwiegen, der ich nun einmal spreche; ich klage nicht über Unrecht, der ich über das neuliche schwieg, und der ich, damit man nicht glauben möchte, daß ich wegen meiner Sache rede, so viele Zeit zum Stillschweigen verwendet habe. Jetzt habe ich zum Reden keine andere Ursache, als die Sache Christi, welchem ich theils dieß schuldig war, daß ich bis jetzt geschwiegen habe, theils fernerhin schuldig zu seyn erkenne, daß ich nicht schweige.
