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Contra Vigilantium liber unus
2.
Caelibatus Clericorum.—Proh nefas! episcopos sui sceleris dicitur habere consortes: si tamen episcopi nominandi sunt, qui non ordinant diaconos, nisi prius uxores duxerint: nulli caelibi credentes pudicitiam, immo ostendentes quam sancte vivant, qui male de omnibus suspicantur: et nisi praegnantes uxores viderint clericorum, infantesque de ulnis matrum vagientes, Christi sacramenta non tribuant. Quid facient Orientis Ecclesiae? quid Aegypti et Sedis Apostolicae, quae aut virgines Clericos accipiunt, aut continentes: aut si uxores habuerint, mariti esse desistunt? Hoc docuit Dormitantius, libidini frena permittens, et naturalem carnis ardorem, qui in adolescentia plerumque fervescit, suis [Al. hortationibus] hortatibus duplicans; immo extinguens coitu feminarum: ut nihil sit quo distemus a porcis, quo differamus a brutis animantibus, quo ab equis, de quibus scriptum est: Equi insanientes in feminas facti sunt mihi: unusquisque in uxorem proximi sui hinniebat. (Jerem. V, 8). Hoc est quod loquitur per David Spiritus sanctus: Nolite fieri sicut equus et mulus, quibus non est intellectus (Psal. XXXI, 9). Et rursum de Dormitantio et sociis ejus: In chamo et freno maxillas eorum constringe, qui non approximant ad te.
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Gegen Vigilantius (BKV)
2.
O Schande! Er soll Bischöfe zu Genossen seiner Freveltat haben, wofern man jene noch Bischöfe nennen kann, welche keinen zum Diakon weihen, der nicht vorher eine Gattin heimgeführt hat, die keinem Ehelosen Keuschheit zutrauen, offenbar weil sie dar tun wollen, wie heilig sie leben, die bei allen Böses vermuten, die nur dann die Sakramente Christi spenden, wenn sie wahrnehmen, daß die Frauen der Kleriker in Hoffnung sind und Kinder auf den Armen der Mütter schreien. Was sollen die Kirchen des Orientes tun? Was die Ägyptens und des Apostolischen Stuhles, die nur Jungfräuliche und Enthaltsame zu Priestern annehmen oder solche, welche zwar Frauen gehabt haben, aber aufhörten, ein eheliches Leben zu führen? In diesem Geleise bewegen sich der „Schlafmütze“ Lehren, die ihren Lüsten die Zügel schießen läßt und den natürlichen Brand des Fleisches, der in der Jugend zumeist zu größerer Glut angefacht wird, durch ihre Ratschläge verdoppelt, oder besser gesagt, zum Erlöschen bringt durch den Beischlaf mit Frauen. Schließlich unterscheiden wir uns durch nichts mehr von den Schweinen, es bleibt kein Abstand zwischen uns und den unvernünftigen Tieren, zwischen uns und den Pferden, von denen eine Schriftstelle sagt: „Gegen die Frauen sind sie geworden gleich tollen Pferden; ein jeder wieherte nach der Gattin seines Nächsten“1 . Der Heilige Geist aber spricht durch David: „Werdet nicht wie Pferd und Maultier, die keinen Verstand besitzen“2 . Über die „Schlafmütze“ und ihre Gesinnungsgenossen äußert er sich: „Mit Trense und Zügel schnüre die Kinnladen derer zusammen, die sich dir nicht nahen“3 .